Das Team hat damit entschieden, dass Hamm ab sofort nicht mehr Trainer des Tabellenletzten der Bezirksliga ist. Hamm hatte am Sonntag seiner Mannschaft sinngemäß gesagt: „Ihr müsst mir das sagen, wenn es ein anderer Trainer besser macht“. Dass sich das VfR-Team tatsächlich dafür entschied, überraschte den Coach dann doch, denn er hatte bereits Pläne über den Sommer hinaus geschmiedet und sich im Verein „pudelwohl“ gefühlt. Die Mannschaft teilte ihm ihre Entscheidung nach einer Aussprache persönlich mit, und begründete diesen Schritt, laut Hamm, damit, „dass ich sie manchmal überfordere und sie mir das nicht im gleichen Maß zurückgeben kann“.
Vereinsseite mit dem Coach zufrieden
Von Vereinsseite, das machen Fußball-Abteilungsleiter Matthias Dingert und der Vorstand Rasensport, Pascal Pick, der zugleich Spieler der Zweiten ist, deutlich, sah man indes keinen Grund, die Zusammenarbeit mit Hamm, der den Verein im Sommer und nach dem Aufstieg in die Bezirksliga übernommen hatte, zu beenden. „Auch wenn die Erfolge ausgeblieben sind, hat er sehr gute Arbeit geleistet, wir waren von seiner Fachkompetenz überzeugt“, sagt beispielsweise Dingert, der bekanntlich auch die erste Mannschaft des Vereins coacht. Und auch Pick, in dessen Brust durch die Doppelfunktion zwei Herzen schlagen, sagt klar: „Wir Vereinsverantwortliche können ihm überhaupt nichts vorwerfen, er hat immer 110 Prozent gegeben.“
Pick war selbst beim 1:11 urlaubsbedingt nicht dabei, konnte die Inhalt von Hamms Brandrede also nur aus zweiter Hand wiedergeben. „Kay hat da wohl einen Rücktritt angeboten, hat gesagt, wenn es an ihm liege, dann geht er.“ Daraufhin habe sich die Mannschaft zusammengesetzt, habe hin- und her überlegt und sei so zu dem Entschluss gekommen, dass neue Impulse vielleicht guttun würden. Pick stellt klar: „Der Mannschaft war es im Anschluss allerdings wichtig, es Hamm selbst mitzuteilen, dass sie eine Trennung für die beste Lösung hält.“ Pick ergänzt: „Natürlich war Kay enttäuscht, was auch absolut nachvollziehbar ist.“
Gerd Augsten übernimmt
Vorläufig wird der Trainer der Frauen des VfR, Gerd Augsten, das Bezirksligateam in Personalunion trainieren. Der erfahrene Coach soll in den kommenden vier Wochen für die zweite VfR-Mannschaft verantwortlich sein, teilte Abteilungsleiter Dingert mit.
Fest steht und das macht Pick, sowohl als Teil der Mannschaft als auch als Vorstandsmitglied deutlich, dass es jetzt für die Spieler keine Ausreden mehr geben werde, dass sie nun in der Pflicht seien, zu zeigen, dass die Trennung der richtige Schritt war.
Schon der zweite Trainerrücktritt in der Bezirksliga im Kreis Birkenfeld
Die Trennung war übrigens bereits die zweite in der noch relativ jungen Saison der Bezirksliga. Bereits vor einigen Wochen war Carsten Beicht, allerdings aus freien Stücken, beim FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein zurückgetreten.