SC Birkenfeld
Birkenfelder Leon Korn schnürt Fünferpack beim 8:0-Sieg – SC Idar II kassiert in Überzahl spät den Ausgleich
Ziemlich viel Mühe hatte der TuS Mörschied (grüne Trikots), ehe der Sieg gegen die SG Guldenbachtal eingetütet war. Foto: Michael Greber
Stefan Ding

Der SC Birkenfeld hat in der Fußball-Bezirksliga ein Ausrufezeichen gesetzt. 8:0 gewann das Team von Pascal Geibel gegen die SG Merxheim. Leon Korn schlug dabei gleich fünfmal zu. Der SC Idar-Oberstein II konnte derweil eine Überzahl nicht nutzen, um eine 3:2-Führung in Weinsheim bei Ex-SC-Coach Andy Baumgartner über die Zeit zu bringen. In der achten Nachspielminute schlug es doch noch zum 3:3 ein.

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SC Birkenfeld – SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim 8:0 (2:0). „Das war ein Statement“, frohlockte Birkenfelds Coach Pascal Geibel nach dem Kantersieg, der dem Positivtrend der vergangenen Wochen erst einmal die Krone aufsetzt. Nachdem Birkenfeld in den ersten acht Saisonspielen zu so etwas wie der Schießbude der Liga geworden war, kassierte der SCB in den vergangenen fünf Partien gerade einmal vier Gegentreffer, zwei davon gegen Spitzenreiter Winterbach. Und gegen den Tabellennachbarn Merxheim war nicht nur die Defensiv-, sondern vor allem auch die Offensivleistung überzeugend. Nach einer noch ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der sich vor allem nach den frühen Birkenfelder Treffern ein offener Schlagabtausch entwickelte, an dem auch Merxheim munter mitwirkte und zu der einen oder anderen Offensivaktion kam, wurde es nach Wiederanpfiff und dem frühen 3:0 schnell zu einer klaren Sache.

Denn mit dem Treffer von Leon Korn, es war der zweite von insgesamt fünf, war die Merxheimer Gegenwehr gebrochen, und Birkenfeld konnte schalten und walten, wie es wollte. Selbst Wechsel wirkten sich nicht negativ auf den Spielfluss aus, alle neuen Akteuren fanden sich sofort in das Konstrukt ein und beteiligten sich aktiv am Offensivdrang. „Wir haben uns schon in einen Rausch gespielt“, sagte Geibel. Ein Sonderlob wollte er seinem Stürmer Korn nicht aussprechen, meinte lachend: „Der soll mal schön auf dem Boden bleiben.“ Aber so ganz ohne ging es dann doch nicht: „Er war nur ein Ergänzungsspieler, hat dann aber während der Vorbereitung zehn Kilo abgenommen und sich das alles wirklich hart erarbeitet. Er will das unbedingt“, erklärte Geibel. Die Torausbeute jedenfalls spricht eine deutliche Sprache: Korn steht mit jetzt 13 Treffern auf Rang zwei der Torschützenliste und ist nicht mehr aus der Birkenfelder Startformation wegzudenken. Einen Wermutstropfen musste der SCB aber doch verkraften: Bei einem Schussversuch verletzte sich Alex Koch am Knie. Eine Diagnose steht noch aus, aber Geibel geht davon aus, dass der schnelle Außenbahnspieler länger ausfallen wird.

Tore: 1:0 Mirsand Kryeziu (10.), 2:0, 3:0 Leon Korn (23., 47.), 4:0 Christian Jahn (52.), 5:0 Korn (55.), 6:0 Kryeziu (62.), 7:0, 8:0 Korn (82., 87.).

TuS Mörschied – SG Guldenbachtal 4:1 (1:0). Der Treffer zum 1:0 gegen einen bis dahin tief stehenden Gegner, der nahezu gar keine Möglichkeiten aus dem Spiel heraus zugelassen hatte, gab den Gastgebern nicht die gewünschte Sicherheit. Im Gegenteil: „Die haben ihre Linie höher geschoben, hatten eine andere Grundordnung und kamen dadurch besser in die Partie“, sagte Mörschieds Coach Florian Galle. Auch wenn die Gäste bis zum Ausgleichstreffer keine klare Torchance verbuchen konnten, war das zwischenzeitliche 1:1 durchaus folgerichtig. Auch anschließend hatte Mörschied mit der Guldenbachtaler Spielweise Probleme, fand erst dann wieder einen besseren Zugriff, als mit Christoph Giese ein weiterer Spieler dem Mittelfeld die gewünschte Stabilität gab.

Hinzu kam, dass Niklas Munsteiner direkt zu Beginn der stärkeren Mörschieder Phase das 2:1 markierte und es dann auch nicht mehr lange dauerte, ehe Marvin Kunz mit seinen Treffern zwei und dreifür die Entscheidung sorgte. „Das 3:1 war dann schon der Knackpunkt, da hat man auch gemerkt, dass Guldenbachtal ein bisschen nachgelassen hat“, sagte der TuS-Trainer. Mit Blick auf die Tabelle war Galle heilfroh, dass seine Mannschaft die Ungeschlagen-Serie zu Hause fortsetzen und sich nach unten etwas Luft verschaffen konnte. Tore: 1:0 Marvin Kunz (30.), 1:1 Stefan Luge (55.), 2:1 Niklas Munsteiner (63.), 3:1, 4:1 Marvin Kunz (70., 75./Foulelfmeter).

SG Weinsheim – SC Idar-Oberstein II 3:3 (0:1). Mit der letzten Aktion des Spiels, einem nah aufs Tor gezogenen Freistoß, den Weinsheims Felix Zimmermann einnickte, konnten die Gastgeber in der achten Minute der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich bejubeln. Die SG war zu diesem Zeitpunkt bereits in Unterzahl, nachdem Christian Krämer die Rote Karte gesehen hatte. „Er hat sich vor unseren Spieler Kevin Gardlowski gestellt und hat Schlitzaugen gemacht“, schilderte Rodenbusch die Szene, die der Linienrichter gesehen und der Schiedsrichter in der Folge mit Rot geahndet hatte.

Der Platzverweis spielte der Idarer Reserve, die zu diesem Zeitpunkt schon einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gegeben hatte, in die Karten, sorgte so für die zweite Luft, nachdem der Trainer gerade nach den beiden Gegentoren binnen weniger Minuten das Gefühl hatte, dass die Kräfte am Schwinden waren. Dennoch war er mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. Das hatte dem Tabellenzweiten Paroli geboten – und die für SG-Trainer Andy Baumgartner typischen Diagonalbällen entweder unterbunden oder in letzter Linie wegverteidigt.

„Sie haben sich hierfür David Gerk ausgesucht, auf den alle Bälle gespielt wurden. Nachdem ich ihn nach vorne und Dustin Kronenberger nach hinten beordert habe, hatte Weinsheim keine Mittel mehr“, so Rodenbusch. Allerdings hätte der SC Idar II nach der Roten Karte den Sack zumachen können, hätte auf das 3:2 auch das 4:2 folgen lassen können, spielte die Überzahlsituationen aber nicht konsequent aus oder schloss zu überhastet ab. Und dann kam es, wie es kommen musste – nach acht der eigentlich angezeigten drei Minuten Nachspielzeit fiel das 3:3.

Tore: 0:1 Kevin Gartlowski (32./Foulelfmeter), 0:2 Hendrik Puhl (48.), 1:2 Daniel Ayoob (56.), 2:2 Julian Fischer (62.), 2:3 Yaser Albarak (90.), 3:3 Felix Zimmermann (90.+8). Rote Karte für Christian Krämer (Weinsheim) wegen Beleidigung (75.).

VfL Simmertal – Spvgg Nahbollenbach 0:0. 30 Minuten benötigte Nahbollenbach, um sich auf die robuste Simmertaler Spielweise einzustellen, kam dann aber immer besser in die Partie und hatte kurz vor der Pause gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Die Beste resultierte aus einer Ecke, als zunächst ein Schuss von Omar Majzoub auf der Linie geklärt wurde, ehe der Kopfball von Marcel Schmidt an der Latte landete. Bis dahin hatten die Gastgeber zwar mehr vom Spiel, hatten es aber nicht geschafft, sich klare Möglichkeiten zu erarbeiten.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich auf einem gut zu bespielenden Rasen ein intensives, kampfbetontes Spiel, in dem es keines der beiden Teams schaffte, sich große Vorteile zu erarbeiten. „Da war es wirklich ein typisches 0:0-Spiel“, befand Nahbollenbachs Coach Andy Forster, der zu diesem Zeitpunkt schon drei verletzungsbedingte Wechsel hatte vollziehen müssen: Moritz Hahn (Sprunggelenk), Florian Borr (muskuläre Probleme) und Anton Nikodemus (Schlag auf den Fuß) mussten runter. Dennoch gehörte die Schlussoffensive der Spvgg. Die kam immer wieder zu Überzahlsituationen, spielte die aber schlecht aus. Zudem wurde ein Schuss von Timon Schreiner auf der Linie geklärt, und zweimal reagierte Finn Schäfer im Simmertaler Tor bei Schüssen von Dennis Schug glänzend. Und die Gastgeber? Die hatten noch einen gefährlichen Abschluss durch Ricardo Ridder, der allerdings übers Tor ging.

VfR Baumholder II – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein 1:4 (0:2). Es war zumindest teilweise die Reaktion, die sich FSV-Spielertrainer Eugen Karpunov nach dem Rücktritt seines Trainerkollegen Carsten Beicht gewünscht hatte. „Wir können und müssen noch souveräner nach vorne spielen, haben noch nicht zu der Stärke der Aufstiegssaison zurückgefunden“, sagte er mit Blick auf die Torausbeute. Die Chancen waren auch dieses Mal wieder da. „Wenn wir 8:1 gewinnen, beschwert sich auch keiner“, so Karpunov

. Sein Baumholderer Gegenüber konnte da kaum widersprechen: „Es hat dieses Mal in keinem Bereich gereicht, wir sind aber auch auf eine der bislang stärksten Mannschaften getroffen“, so Kay Hamm. Die Blau-Weiss-Offensive sei enorm stark aufgetreten und in der eigenen Offensive habe man es nicht geschafft, in die gefährlichen Räume vorzudringen. Selbst der Anschlusstreffer resultierte aus einer Unzulänglichkeit in der Idar-Obersteiner Defensive: Nach einem abgefälschten Schuss stahl sich Baumholders Maximilian Ulbig in Karpunovs Rücken davon und schob unbedrängt ein. „Da war ich nicht wach“, so der Trainer selbstkritisch. Der sieht trotz des nie gefährdeten Siegs noch viel Arbeit auf sich und seine Mannschaft zukommen, sagt aber auch: „Wenn wir uns zusammenreißen und jeder will, dann bekommen wir das gelöst.“ In Baumholder indes weiß man die Niederlage einzuordnen – und hofft, dass sich die Personalsituation bald wieder entspannt.

Tore: 0:1 David Heringer (20.), 0:2 Jan-Uwe Audri (32.), 0:3 Ibrahim El-Saleh (47.), 1:3 Maximilian Ulbig (70.), 1:4 Jan-Niklas Decker (82.).

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