Torfestival beim SC Idar II
Birkenfelder Auftritt ist für Coach Geibel unerklärlich
Schiedsrichterin Miriam Dietz leitete auf dem Kunstrasen im Haag ein richtiges Torefestival. Der SC Idar-Oberstein II bezwang dabei den TuS Mörschied 6:4.
Hähn Joachim. Joachim Hähn

Fünfmal trug sich Idars Stürmer Fabian Sagawe beim 6:4-Sieg gegen den TuS Mörschied in die Torschützenliste ein. Das Torfestival wurde überschattet von einer schweren Verletzung von Mörschieds Tim Schuf, der wohl einen Kreuzbandriss erlitten hat.

Der SC Birkenfeld hat in der Fußball-Bezirksliga die große Chance verpasst, sich weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen und kam bei Bis-dato-Schlusslicht Guldenbachtal mit 1:5 unter die Räder. Auch für den VfR Baumholder II war bei Primus Winterbach nichts zu holen, während die Spvgg Nahbollenbach zu Hause einen wichtigen, aber glanzlosen Sieg gegen Pfaffen-Schwabenheim feierte. Hoch her ging es indes beim FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein und im Derby zwischen dem SC Idar II und dm TuS Mörschied.

FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein – VfL Simmertal 6:3 (3:0). Mit dem deutlichen Sieg schoss sich der FSV ein Stück weit den Frust der vergangenen Wochen von der Seele und gleichzeitig den Landesliga-Mitabsteiger schon fast in die A-Klasse. Denn die Gäste haben durch die Niederlage mittlerweile, im Fall von drei Absteigern, fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Blau-Weiss indes ist wieder auf den fünften Platz gesprungen – und damit aktuell das beste Team im Kreis Birkenfeld.

Vor allem mit der Art und Weise war Spielertrainer Eugen Karpunov absolut zufrieden, denn seine Mannschaft hatte die Räume, die Simmertal zuhauf anbot, konsequent genutzt und alle Tore ordentlich rausgespielt. Die beiden Gegentreffer zum 2:6 und zum 3:6 waren in eine Phase hinein gefallen, in der Blau-Weiss nur zu zehnt auf dem Platz stand – Karpunov hatte nach einer Grätsche eine Zeitstrafe bekommen. Der Treffer zum 2:6 war das Ergebnis des Freistoßes. „Das hat mich dann schon ein wenig geärgert“, so der Spielertrainer. Dessen Team brachte die deutliche Führung dann aber problemlos über die Ziellinie. „Wir hätten das Ergebnis sogar noch höher gestalten können, haben einige gute Möglichkeiten liegen lassen“, bilanzierte Karpunov.

Tore: 1:0 Sven Danech (3.), 2:0, 3:0, 4:0 Tim Förster (32., 45., 60.), 5:0 Ibrahim El-Saleh (61.), 5:1 (77.), 6:1 Julian Deutsch (82.), 6:2 (84.), 6:3 (87.).

SC Idar-Oberstein II – TuS Mörschied 6:4 (3:2). Gleich fünfmal trug sich Idars Fabian Sagawe in die Torschützenliste ein, wurde dabei ein ums andere Mal von Hendrik Puhl bestens in Szene gesetzt – und nutzte die Räume, die Mörschied bot, damit gnadenlos aus. „Das waren mehr oder minder sechs Geschenke, die wir da verteilt haben“, sagte TuS-Spielertrainer Florian Galle, der dafür nicht allein seine Abwehr, sondern das ganze Team in die Kritik nahm. „Die konnten mit den einfachsten Mitteln Tore erzielen.“

Teilweise könnte das auch daran gelegen haben, dass der Schock nach dem 0:2 und einer schweren Verletzung von Tim Schuf erst einmal tief gesessen haben dürfte. Der TuS-Akteur war nach einer Gegnerberührung in die Hacke aus dem Tritt gekommen und hatte sich dabei das Knie verdreht. „Alles deutet auf einen Kreuzbandriss hin“, sagte Galle. „Das wiegt natürlich viel schwerer als die Niederlage.“

Während der Behandlungspause war die Partie für mehrere Minuten unterbrochen und ging für den TuS denkbar schlecht weiter. Der sah sich plötzlich einem 0:4-Tore-Rückstand gegenüber und Galle seine Mannschaft einem Debakel nah. Doch Mörschied fing sich wieder, kam noch vor der Pause auf 2:4, nach Wiederanpfiff sogar auf 3:4 ran, musste dann aber erneut das Gegentor schlucken. „Die Tore haben wir da dann schon zum richtigen Zeitpunkt geschossen“, befand Idars Coach Michael Rodenbusch, der von einer phasenweise vogelwilden zweiten Halbzeit sprach. Wieder kamen die Gäste auf 4:5 ran, wieder legte seine Mannschaft nach.

Eigentlich wäre anschließend noch Zeit gewesen, noch einmal zu verkürzen, „aber mit dem 4:6 war bei uns die Moral dann ein wenig gebrochen“, sagte Galle, der trotz vier geschossener Tore weit weg von zufrieden war. Rodenbusch war es sehr wohl, lobte vor allem seinen Abwehrspieler Elias Hahn, der als A-Jugendlicher auf der Innenverteidigerposition ein starkes Spiel gemacht hatte.

Tore: 1:0 Christian Zizak (4.), 2:0, 3:0, 4:0 Fabian Sagawe (9., 25., 27), 4:1 Aaron Klos (36.), 4:2 Florian Galle (37.), 4:3 Christoph Giese (50.), 5:3 Sagawe (61.), 5:4 Christoph Giese (70.), 6:4 Sagawe (73.).

SG Guldenbachtal – SC Birkenfeld 5:1 (1:0). Der SC Birkenfeld hat die große Chance verpasst, den Klassenerhalt (fast) vorzeitig einzutüten und kassierte gegen das bisherige Schlusslicht eine schmerzhafte und deutliche Niederlage, die dafür sorgte, dass Trainer Pascal Geibel nach den richtigen Worten rang.

Vor der Pause hatte seine Mannschaft drei, vier richtig gute Möglichkeiten liegen lassen, war, weil die Gastgeber ihre einzige nennenswerte Chance genutzt hatten, mit einem Rückstand in die Halbzeit gegangen. „Da war ich mir aber noch sicher, dass es in unsere Richtung laufen wird, wenn wir das 1:1 erzielen“, so der Birkenfelder Trainer.

Dessen Team machte dann durch Leon Korn und per Kopf den Ausgleich, kassierte aber viel zu schnell das nächste Gegentor. Und auf das folgten noch drei weitere, weil es der SCB dieses Mal nicht schaffte, die Einstellung, die Moral und den Willen auf den Platz zu bringen, die ihn in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte. „Das war absolut blutleer von uns, wir haben gespielt, als seien es 40 Grad“, so Geibel. „Und das zu einem für uns absolut ungünstigen Zeitpunkt.“

Denn seine Mannschaft wird in den ausstehenden Spielen noch punkten müssen. „Das war nach Bockenau das zweite Mal, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten Punkte haben liegen lassen“, sagte ein enttäuschter Trainer. Dessen Team hatte zuvor in sieben Spiele sieben Gegentore und nun in einer Partie fünf Treffer kassiert. „Das ist absolut unerklärlich“, so Geibel.

Tore: 1:0 Stefan Luge (31.), 1:1 Leon Korn (56.), 2:1 Jan Hildebrandt (64.), 3:1 Luge 67.), 4:1 Marvin Matthiae (88.), 5:1 Nico Dorfey (90.+3).

SV Winterbach – VfR Baumholder II 5:0 (2:0). Bonuspunkte wären es gewesen, Bonuspunkte sind es nicht geworden: Die Baumholderer Reserve kassierte beim Ligaprimus die erwartete Niederlage. „Ich mache den Jungs keinen Vorwurf, sie haben alles reingehauen, hatten in den entscheidenden Situationen dann aber auch nicht das nötige Spielglück“, sagte VfR-Trainer Jan Eisenhut.

Das angesprochene Spielglück fehlte seinem Team vor allem vor dem Winterbacher 3:0. Da nämlich hatte Dominik Pfingst die große Chance auf den 2:1-Anschlusstreffer, traf aber nur die Latte, im Gegenzug fiel das vorentscheidende 3:0. Im Anschluss wurde dann auch die Gegenwehr weniger, Winterbach spielte seine Offensivqualitäten aus und kam zu zwei weiteren Treffern. „Da ging es für uns dann vor allem um Schadensbegrenzung, zumal wir auch einige angeschlagene Spieler auf dem Platz hatten und die Kräfte schwanden“, so Eisenhut.

Tore: 1:0 Elias Pfenning (28), 2:0, 3:0 Luis Becker (49., 59.), 4:0, 5:0 Elias Pfenning (82., 84.).

Spvgg Nahbollenbach – TuS Pfaffen-Schwabenheim 2:0 (2:0). „Verlieren verboten“, so hatte die Devise von Nahbollenbachs Coach Andy Forster vor dem Spiel gelautet. Am Ende war es ein glanzloser Arbeitssieg, „der vor allem enorm wichtig war“, wie Forster befanden. Dessen Team war etwas defensiver ausgerichtet, hatte auf Fehler des Gegners und auf Umschaltsituationen gelauert. So fiel dann auch der Treffer zum 1:0, als die Spvgg ein Foul im gegnerischen Strafraum zog und Dennis Schug den fälligen Foulelfmeter verwandelte. Beim 2:0 indes profitierte der Offensivakteur von einem Missverständnis zwischen Pfaffen-Schwabenheims Keeper und dem Innenverteidiger. Schug lief dazwischen und schob ein. Nach Wiederanpfiff kamen die Gäste dann besser auf, riskierten mehr, kamen aber nur noch zu einem nennenswerten Torabschluss. „Wir haben schon den Fehler gemacht, dass wir zu defensiv agiert haben, aber wir haben immerhin nichts mehr zugelassen“, sagte Forster und lobte sein Team für die richtige Einstellung.

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