Wichtiges Derby in Idar
Andy Forster ordnet dem Abstiegskampf alles unter
Mit aller Macht die Bezirksliga halten möchte Andy Forster, der Trainer der Spvgg Nahbollenbach. Im Kampf um den Klassenverbleib wartet am Sonntag gegen den TSV bockenau ein ganz wichtiges Spiel "auf Klopp".
Hähn Joachim. Joachim Hähn

Noch neun Spieltage sind in der Fußball-Bezirksliga zu absolvieren und die stehen für den SC Birkenfeld, die Spvgg Nahbollenbach, den VfR Baumholder II und, mit Abstrichen, den SC Idar II ganz im Zeichen des Abstiegskampfs.

Acht Mannschaften trennen im Tabellenkeller der Fußball-Bezirksliga gerade einmal vier Punkte voneinander: Der VfL Simmertal ist mit 17 Zählern derzeit Träger der Roten Laterne, der SC Birkenfeld mit 21 Punkten auf Rang neun und damit zumindest tabellarisch im Mittelfeld der Tabelle. Das bedeutet auch, dass es derzeit an jedem Spieltag zu Verschiebungen kommen kann, dass sich Teams aus der roten Zone kämpfen, andere in diesen Bereich abrutschen können. Mit Birkenfeld, Nahbollenbach und Baumholder II sind es drei Mannschaften aus dem Kreis Birkenfeld, die akut abstiegsgefährdet sind, zudem ist die Idarer Reserve mit aktuell 25 Zählern noch nicht final gerettet, will aber im Derby gegen Birkenfeld einen weiteren Schritt machen.

VfR Baumholder II – SG Weinsheim (Samstag, 14 Uhr). Zuletzt lief es rund für die Reserve des VfR Baumholder, die am vergangenen Wochenende die Rote Laterne an den VfL Simmertal abgegeben hat – und wieder mittendrin ist im Rennen um die Nichtabstiegsplätze. Allerdings gastiert am Samstag (14 Uhr) der aktuelle Tabellenzweite Weinsheim auf den Baumholderer Kunstrasen. Und da dürften nicht gerade die besten Erinnerungen bei den VfR-Akteuren wach werden: Das Hinspiel hatte die Mannschaft, damals noch unter der Regie von Kay Hamm, mit 0:11 verloren. Es war eine von zwei Niederlagen mit elf Gegentreffern, nach der zweiten bei der TSG Planig hatte Hamm seinen Rücktritt angeboten und die Spieler hatten dieses Angebot angenommen. Doch die Zeiten der deftigen Klatschen scheinen erst einmal vorbei beim VfR, der hat sich, zunächst unter der Regie von Gerd Augsten und seit Januar von Jan Eisenhut, deutlich stabilisiert. Auch wenn sich Eisenhut für die Partie gegen Weinsheim nicht allzu viel ausrechnet, sagt er doch: „So wie im Hinspiel soll es garantiert nicht mehr werden.“ Die Defensive hatte sich in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert, hat in drei Partien nur drei Gegentore kassiert. „Und vorne sind wir immer für ein Tor gut“, sagt Eisenhut, der aktuell nur um den angeschlagenen Erik Lutz bangt.

SC Idar-Oberstein II – SC Birkenfeld (sonntag, 15 Uhr). Beide Mannschaften gehen mit deutlichen Siegen im Rücken in die Partie, beide trennen derzeit nur vier Punkte voneinander und doch sieht SCB-Trainer Pascal Geibel die Gastgeber ganz klar in der Favoritenrolle. „Momentan ist das der beste Gegner, den wir kriegen können. Sie sind personell richtig gut aufgestellt“, sagt Geibel. Er weiß natürlich, dass der Partie, vor allem mit Blick auf die Tabellenkonstellation, eine besondere Rolle zufällt, schätzt das Ganze allerdings realistisch ein: „Wir fahren dahin, ohne uns groß Druck zu machen. Unser primäres Ziel wird es wieder sein, elf Mann auf den Platz zu bekommen.“ Immerhin gibt es die eine oder andere positive Neuigkeit. So ist Christian Jahn nach seinem Urlaub wieder zurück, Daniel Sowko aus der A-Jugend, der gegen Simmertal zu seinen ersten Spielminuten kam, ist auch dieses Mal wieder dabei und Arne Wildbihler sollte nach einer weiteren Trainingswoche wieder fitter sein. Hinzu kommt, und das freut Geibel ganz besonders, dass Florian Meiswinkel nach seiner schweren Gesichtsverletzung in der Vorwoche am Rand stand, um die Mannschaft mental zu unterstützen. „Er ist einfach durch und durch fußballverrückt und hat schon die Wochen gezählt, bis er endlich wieder auf dem Platz stehen kann“, so sein Trainer, der darauf hofft, dass Meiswinkel in der heißen Phase der Saison wieder wird eingreifen.

Probleme, die die Gastgeber derzeit nicht haben. Denn da hat Michael Rodenbusch, der in Birkenfeld wohnt, für den SCB in der Oberliga aufgelaufen ist, ihn trainiert hat und nach wie vor Vereinsmitglied ist, die Qual der Wahl. Er kann wohl auch wieder Unterstützung aus dem Oberligakader bekommen. „Letzte Woche haben Lukas Stallbaum und Dominic Bauer in der Innenverteidigung gespielt, das ist dann schon eine Hausnummer“, sagt er, will aber auch die Leistung der Jungs aus dem Stamm der Zweiten nicht geschmälert wissen. Gerettet sieht er sein Team noch lange nicht, sagt dazu: „Wir haben auch noch richtige Brocken vor der Brust.“ Umso wichtiger sei ein Sieg gegen Birkenfeld.

FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein – SG Merxheim/Monzigen/Meddersheim (Sonntag, 15 Uhr auf der Finsterheck). Die Gäste sind in diesem Jahr noch ohne Punkt, rutschten durch drei Niederlagen in Folge in die Abstiegszone ab. „In der Liga passieren ohnehin komplett komische Sachen“, sagt FSV-Spielertrainer Eugen Karpunov, der die teilweise verwunderlichen Ergebnisse auch auf die fehlende Konstanz bei den einzelnen Mannschaften zurückführt. „Bei vielen hängt es eben auch davon ab, welches Personal ihnen am Wochenende zur Verfügung steht. Das sieht man ja auch bei uns.“ Vor dem Heimspiel, das auf dem Hartplatz auf der Finsterheck stattfinden wird, hat sich die Situation bei den Gastgebern jedenfalls wieder etwas entspannt. Lediglich hinter Martin Gert steht aus beruflichen Gründen ein Fragezeichen, Karpunov selbst ist unter der Woche wieder ins Training eingestiegen, hofft, dass er am Wochenende zu einer Alternative wird. Schluss ist indes für den zweiten Keeper Alex Karasew, der hatte zuletzt wegen einer anstehenden Schulterverletzung bei der zweiten Mannschaft im Feld gespielt und sich da einen Riss des vorderen Kreuzbands zugezogen. „Das ist natürlich extrem bitter für ihn“, so Karpunov. Der will die Partie gegen Merxheim unbedingt gewinnen, denn danach stehen drei schwere Auswärtsspiele gegen Mörschied, Pfaffen-Schwabenheim und Weinsheim an.

TuS Waldböckelheim – TuS Mörschied (Sonntag, 15 Uhr). Drei Spiele in Folge hat Waldböckelheim zuletzt gewonnen und sich dadurch von den Abstiegsplätzen geschossen. Dass die Gastgeber einen Lauf haben, ist auch Mörschieds Spielertrainer Florian Galle nicht entgangen: „Uns ist bewusst, dass da ein schweres Auswärtsspiel auf uns wartet“, sagt er. „Aber wir wollen den nächsten Entwicklungsschritt machen und den Abstand Minimum halten, im Idealfall ausbauen.“ Besagter Abstand beträgt derzeit zehn Zähler. Nach der Winterpause stehen einem Sieg gegen Baumholder II ein Remis gegen Fürfeld und eine Niederlage gegen Winterbach gegenüber. Dennoch hatte Galle seine Mannschaft auch mit den Spitzenmannschaften auf Augenhöhe gesehen. Mindestens zwei Wechsel wird es in der Startformation geben: Für den verhinderten Keeper Johannes Becker wird Marius Faller zwischen die Pfosten rücken, für Torben Hees hat Galle gleich mehrere Optionen: Lukas Salzsäuler und André Schatz kommen zurück, auch Nico Kunz wäre ein Kandidat.

Spvgg Nahbollenbach – TSV Bockenau (Sonntag, 15.15 Uhr). Für die Spvgg geht es in den ausstehenden neun Partien darum, so viele Punkte zu holen, dass es am Ende für den Verbleib in der Liga reicht. Und da könnte den kommenden drei Spielen eine besondere Bedeutung zukommen, denn neben Bockenau geht es noch gegen Guldental und Merxheim und damit gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Mit Blick darauf tut sich Trainer Andy Forster ein wenig schwer bei der Fragestellung, welchen seiner Spieler er wann auflaufen lässt. Beispiele hierfür sind Vincent Schmidt, der gegen Idar II auf der Bank saß, aber noch nicht zum Einsatz kam und laut Forster von wettkampffähig noch weit entfernt ist. Oder Marius Kraft, der in der Vorwoche ins Training eingestiegen ist, aber immer noch Schmerzen hat. Oder Anton Nicodemus, den Leistenprobleme plagen. Oder Maurice Müller, der mit muskulären Problemen zu kämpfen hat. Die Auflistung macht auch deutlich, wie viele Leistungsträger der Spvgg derzeit fehlen. Aller Voraussicht nach wird sich die Situation auch gegen den direkten Tabellennachbarn Bockenau nicht ändern, wird keiner der erwähnten Akteure auflaufen. Dafür könnte zumindest Moritz Hahn gegenüber der Vorwoche zurückkommen. Auch Forster wird im Kader stehen. „Wir müssen jetzt personell alles reinwerfen, was geht“, sagt der Trainer, der dem Abstiegskampf in den verbleibenden neun Partien alles unterordnen will.

Top-News aus dem Sport