Eisbachtal empfängt den Primus
Wörsdörfer hofft, dass es Schott Mainz wie Merz macht
Eisbachtals Stürmer Jonas Kahles hat bislang sieben Tore für sein Team erzielt. Was für Trainer Thorsten Wörsdörfer aber noch wichtiger ist: Er geht auf und neben dem Platz mit gutem Beispiel voran.
Andreas Hergenhahn

Noch vier Spiele haben die Sportfreunde Eisbachtal in der Fußball-Oberliga zu absolvieren, können den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen. Allerdings gastiert am Samstag mit Schott Mainz der aktuelle Tabellenführer in Nentershausen.

Nein, Thorsten Wörsdörfer hat seine gute Laune nicht verloren. „Wenn das mal passiert, dann höre ich auf mit dem Fußball“, sagt der Trainer der Sportfreunde Eisbachtal nach der bitteren 2:3-Niederlage in Herxheim und vor dem Heimspiel am Samstag (16 Uhr) gegen den Primus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland, den TSV Schott Mainz. „Natürlich darf man nach einer Pleite erst einmal enttäuscht sein, aber dann geht es darum, nach vorne zu schauen und wieder alles rauszuhauen für das nächste Spiel.“

Wörsdörfer lobt seinen Stürmer Jonas Kahles für dessen Einstellung

Der Trainer nutzte die Zeit nach der Partie, um zusammen mit seinem Hund in Wald und Wiese den Kopf wieder freizubekommen, will damit aber nicht unbedingt als Vorbild für seine Mannschaft fungieren. In der Rolle sieht er derzeit einen anderen: seinen erst 21-jährigen Stürmer Jonas Kahles. „Der gibt immer alles, im Training, im Spiel, schaut nur auf sich und seine Leistungen, stellt keine Ansprüche an die anderen, sondern nur an sich selbst. Da können sich ganz viele eine dicke Scheibe von abschneiden“, sagt sein Trainer. Dass Kahles mit sieben Treffern hinter Jonah Arnolds (10) der zweitbeste Torschütze in Reihen der „Eisbären“ ist, ist da eine weitere, für den Coach durchaus positive Randerscheinung.

Weniger positiv ist derzeit die Tabellensituation. Mit einem Sieg in Herxheim hätten sich die Sportfreunde zumindest ein wenig Luft verschaffen können, stattdessen stecken sie noch tiefer drin im Abstiegskampf, stünden – im Fall von vier Absteigern – sogar unterm Strich. „Noch haben wir alles selbst in der Hand“, sagt Wörsdörfer, wohlwissend, dass die Möglichkeiten, das Ruder noch herumzureißen, Woche für Woche weniger werden, und dass nun mit Schott Mainz eine Mannschaft kommt, mit der sich sein Team eigentlich nicht messen muss.

„Zudem ist es doch viel schöner, den Aufstieg zu Hause perfekt zu machen.“
Eisbachtals Coach Thorsten Wörsdörfer hofft, dass Mainz die Meisterfeier um eine Woche verschiebt

Denn die Ansprüche der Gäste sind klar: Sie wollen in die Regionalliga aufsteigen, könnten mit einem Punktgewinn in Nentershausen schon alles klar machen. Allerdings hofft der Sportfreunde-Coach, dass sich die Gäste ausgerechnet den neu gewählten Bundeskanzler Friedrich Merz zum Vorbild nehmen. Warum? „Weil der es auch erst im zweiten Anlauf geschafft hat“, erklärt Wörsdörfer mit einem Lachen – und schiebt hinterher: „Zudem ist es doch viel schöner, den Aufstieg zu Hause perfekt zu machen.“

Im Hinspiel gab es eine gute Leistung, aber eine 1:3-Niederlage

Chancenlos sieht der Eisbären-Trainer seine Mannschaft nicht, obwohl Schott in 31 Spielen erst eine Niederlage kassiert hat. „Immerhin eine, da würde dann auch eine zweite nicht so wehtun, fiele kam ins Gewicht. Wenn sie bislang keins verloren hätten, wäre das für die Bilanz schlimmer.“ Wie gesagt: Wörsdörfer hat seinen Humor nicht verloren. Und er hat auch die Erinnerungen an das Hinspiel noch im Kopf. Da unterlag sein Team zwar mit 1:3, war dem Ausgleich zum 2:2 aber zwischenzeitlich durchaus nah – und damit weit weg von chancenlos.

Dass einige Dinge werden anders laufen müssen als in Herxheim, weiß Wörsdörfer. Und er ist überzeugt, dass auch seine Mannschaft das weiß. Ansonsten wäre Jonas Kahles sicherlich ein guter Ansprechpartner.

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