Eisbachtal empfängt FVE
Wörsdörfer hofft, dass Engers vom VfL Bochum träumt
Bereits zwei, bezieht man den Hachenburger Pilscup mit ein, sind es sogar drei, Aufeinandertreffen gab es in dieser Spielzeit zwischen den Sportfreunden Eisbachtal und dem FV Engers. Das Pokalspiel entschied der FVE (grüne Trikots) für sich, in der Liga gab es einen Sieg für die Eisbären.
Jörg Niebergall

Einen Schoppen trinken Eisbachtals Coach Thorsten Wörsdörfer und sein Engerser Kollege Sascha Watzlawik auf jeden Fall nach dem direkten Duell in der Fußball-Oberliga. Das wollen die Gastgeber unbedingt für sich entscheiden, hoffen dabei auf Bochum.

Bereits zwei-, beziehungsweise dreimal sind die Sportfreunde Eisbachtal und der FV Engers in dieser Spielzeit aufeinandergetroffen: Im Hinspiel der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gab es einen 3:1-Sieg für die Eisbären, im Rheinlandpokal-Viertelfinale siegte der FVE mit 4:1 und in der Halle, beim Hachenbuger Pilscup gewann Engers nach Neunmeterschießen. Es ist also durchaus ein Duell zweier Mannschaften, die sich gut bis sehr gut kennen, das am Samstag (16 Uhr) in Nentershausen stattfindet. Die geringe Distanz zwischen den beiden Orten tut ihr Übriges. Es ist aber auch ein Duell zweier Mannschaften, vor allem zweier Trainer, die sich sehr schätzen.

„Ich ziehe meinen Hut vor dem, was Sascha Watzlawik dort in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, wie er dem Verein, der Mannschaft seinen Stempel aufgedrückt hat“, sagt Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer, der sich auf die vorerst letzte Begegnung mit seinem Trainerkollegen freut. „Ich hoffe, wir können anschließend mit einem ’Schoppe’ anstoßen, im Idealfall auf unseren Sieg“, sagt er mit einem Lachen. „Einen Schoppen trinke ich gerne mit Wörsi“, entgegnet sein Gegenüber. Die Hoffnung auf mögliche Gastgeschenke macht er aber direkt zunichte. „Natürlich wünsche ich mir für den Verein, dass sie in der Liga bleiben, aber eben auf sportlichem Weg. Es möchte doch keiner etwas geschenkt haben, und das ist auch nicht meine Art.“

„Wir wollen die Intensität bis dahin hochhalten, alles andere wäre falsch.“
FVE-Trainer Sascha Watzlawik mit Blick aufs Rheinlandpokal-Finale

„Vielleicht denken sie ja doch schon ein wenig an Bochum oder einen noch attraktiveren Gegner“, sagt Wörsdörfer mit einem Schmunzeln. Doch auch die Hoffnung macht Watzlawik zunichte. „Wir wollen die Intensität bis dahin hochhalten, alles andere wäre falsch“, sagt er – und will bis dahin noch interne Ziele ausgeben.

Ohne Frage, für die Gastgeber ist die Partie deutlich wichtiger als für sein Team. Denn Eisbachtal steckt nach einem harten April mit Spielen gegen Worms, Pirmasens, TuS Koblenz und den 1. FC Kaiserslautern II und nur einem Sieg, beim 3:2 gegen die TuS, ganz tief drin im Abstiegssumpf. Sollte Mainz 05 II aus der Regionalliga absteigen, könnte es in der Oberliga vier Absteiger geben. „Ich habe das natürlich im Blick, hoffe, dass sich Mainz noch rettet“, sagt Wörsdörfer. „Aber wir müssen jetzt vor allem auf uns schauen und selbst noch die nötigen Punkte holen.“

Eisbachtaler Lazarett lichtet sich, Engers weiterhin ohne drei Leistungsträger

Gerade mit dem Auftritt beim 1:3 in Kaiserslautern war der Trainer sehr zufrieden, fand den sogar noch stärker als beim Heimsieg gegen die TuS. Was allerdings fehlte, und das war zuletzt allzu oft das Manko bei den „Eisbären“: die Tore. Zur Pause hätte das Wörsdörfer-Team gut und gerne 3:0 führen können. „Und dann müssen die erst mal zurückkommen“, so der Coach.

Gegen Engers erhofft er sich einen ähnlich engagierten Auftritt, kann personell, abgesehen von den Langzeitverletzten, wohl aus dem Vollen schöpfen. Bei den Gästen fehlen weiterhin Manuel Simons und Enrico Rößler, bei denen aber wohl ein Ende der Ausfallzeit in Sicht ist. Simons soll in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen, ob das bei Rößler ebenfalls der Fall sein wird, soll mit einem Kontroll-MRT entschieden werden. „Hier wollen wir keinesfalls riskieren, dass die Verletzung wieder aufreißt“, sagt sein Trainer, der allerdings auch weiß, dass ein Einsatz im Pokalfinale bei allen Verletzten nur dann sinnvoll ist, wenn die auch vorher schon entsprechende Spielpraxis sammeln.

„Er ist der Typ korrekter Drecksack, so einer, wie wir ihn gebrauchen könnten, wir haben manchmal zu viele Klosterjungs.“
Eisbachtals Coach Thorsten Wörsdörfer über Engers’ Kevin Lahn

Im Fall von Kevin Lahn wird es für beides nicht reichen. Nach dem Bruch des Schienbeinköpfchens ist die Saison für ihn gelaufen. „Er fehlt uns schon, ist auf dem Platz ein absoluter Leadertyp“, so Watzlawik. Und auch Wörsdörfer zeugt dem Engerser Offensivakteur Respekt: „Er ist der Typ korrekter Drecksack, so einer, wie wir ihn gebrauchen könnten, wir haben manchmal zu viele Klosterjungs.“

„Aber gute Jungs“, befindet Watzlawik, der seinerseits ebenfalls voll des Lobes für die Arbeit der Eisbären ist. „Da sind schon viele starke, vor allem junge Kicker dabei. Die machen das schon richtig gut.“

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