Chancenwucher der Sportfreunde
Statt 6:3: Eisbachtal muss sich mit 3:3 begnügen
Gabriel Jost (in Rot, hier im Heimspiel gegen Worms) brachte Eisbachtal nach einer halben Stunde mit 2:1 in Führung. Am Ende reichte es für die Sportfreunde beim SV Morlautern aber „nur" zu einem 3:3.
Andreas Hergenhahn

Gerne hätte Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer die Saison der Fußball-Oberliga auf Rang elf und damit als bester Aufsteiger abgeschlossen. Daraus wurde allerdings nicht, weil seine Mannschaft beim 3:3 in Morlautern Chancenwucher betrieb.

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Auf die Euphorie nach dem 7:0-Triumph gegen Diefflen am vergangenen Wochenende folgte zumindest ein Stück weit die Ernüchterung bei den Sportfreunden Eisbachtal. Die kamen am letzten Spieltag der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland beim abgeschlagenen Tabellenletzten SV Morlautern nicht über ein 3:3 hinaus.

Vorne und hinten wartet Arbeit

„Vielleicht war das aber auch gerade gut so“, sagte Coach Thorsten Wörsdörfer. „Denn das Spiel zeigt uns auch, dass noch eine Menge Arbeit auf uns zukommt.“ Da spielte es für ihn auch nur eine untergeordnete Rolle, dass seine Mannschaft die Partie durchaus mit 6:3 oder noch höher hätte gewinnen müssen. Schließlich stand am Ende ein 3:3 – und das machte deutlich, wo die Probleme der „Eisbären“ in dieser Saison zu oft gelegen haben: in der Chancenverwertung.

„Allerdings machen wir es dem Gegner auch zu leicht, zu Toren zu kommen“, so der Sportfreunde-Trainer, dessen Mannschaft mit einem Sieg auf Rang elf hätte springen können – und das wäre gleichbedeutend mit dem besten Abschneiden eines Aufsteigers gewesen, zeigt aber eben auch, wie schwer es ist, sich in der Oberliga zu etablieren. Den Gastgebern war in der Saison 2021/22 der Aufstieg gelungen, im Vorjahr hatte der SV sogar als Achter abgeschlossen, um in diesem Jahr mit elf Punkten Rückstand aufs rettende Ufer wieder den Gang in die Verbandsliga antreten zu müssen.

Eisbären lassen zu viele Chancen liegen

Dass dieses Szenario den „Eisbären“ nicht drohen würde, war schon vor dem Spiel klar, denn durch den Sieg gegen Diefflen hatte der Aufsteiger sich den Klassenerhalt gesichert. In Morlautern gab es bereits nach vier Minuten den ersten Nackenschlag. Da nämlich gingen die Gastgeber durch Burhan Öztürk mit 1:0 in Führung. Anschließend spielten aber nur noch die Gäste, erarbeiteten sich durch Jerome Zey (9.) und Luis Hesse (11.) die ersten Möglichkeiten und kamen dann nach 17 Minuten durch Zey und einem satten Schuss ins lange Eck zum verdienten Ausgleich.

Nach weiteren fünf Hochkarätern drehte Gabriel Jost die Partie mit einem schönen Schuss in den Winkel (30.). Das wiederum war ein Weckruf für die Gastgeber, die anschließend zu zwei guten Möglichkeiten kamen. Doch beide Male war Tim Weiler im Eisbären-Tor zur Stelle, bei der zweiten Aktion verletzte er sich allerdings und musste zur Pause runter. Fazit zu diesem Zeitpunkt: „Wir hätten höher führen müssen“, so Wörsdörfer.

Druck und Präzision fehlen

Dessen Team kam wieder mit Schwung aus der Kabine, arbeitete unermüdlich daran, das Ergebnis in die Höhe zu schreiben, doch entweder fehlte den Abschlüssen der letzte Druck oder die nötige Präzision. Wie Effektivität funktioniert, das zeigten dann die Gastgeber auf: Mit dem ersten gefährlichen Angriff in Halbzeit zwei erzielte Florian Bicking den Ausgleich (63.).

Dieses Mal kam die Eisbachtaler Antwort prompt, denn praktisch im Gegenzug brachte Hesse nach einem Querpass von Jost seine Mannschaft erneut in Führung. Die hatte allerdings gerade einmal acht Minuten Bestand, denn nach 72 Minuten kam Morlautern erneut zum Ausgleich: Nach einem Eckball stieg Bobby Edet am höchsten und nickte zum 3:3 ein.

„Klar, wir wären sehr gerne noch auf Rang elf geklettert. Aber insgesamt war das, vor allem unter diesen schwierigen Voraussetzungen, eine ordentliche Saison, und wir sind froh, dass wir jetzt erst einmal in die Sommerpause gehen, wenn die auch viel zu kurz ist.“
Thorsten Wörsdörfer, Trainer Sportfreunde Eisbachtal

Eisbachtal versuchte in der Folge noch einmal alles, um die drei Punkte doch noch mit nach Nentershausen zu nehmen, zeigte sich aber im letzten Drittel nicht konsequent oder nicht treffsicher genug – und so blieb es am Ende bei einer Punkteteilung, mit der Wörsdörfer nicht zufrieden war. Mit der Saison war er es aber sehr wohl. „Klar, wir wären sehr gerne noch auf Rang elf geklettert. Aber insgesamt war das, vor allem unter diesen schwierigen Voraussetzungen, eine ordentliche Saison, und wir sind froh, dass wir jetzt erst einmal in die Sommerpause gehen, wenn die auch viel zu kurz ist“, so der Trainer.

SV Morlautern – Sportfreunde Eisbachtal 3:3

SV Morlautern: Sanyang – Schwarz, Mühlen, Jung, Bicking, Bürger (72 Buhl), Bell, Roetynck (72. Kirch), Öztürk (61. Sharka), Edet (85. Junghans).

Spfr Eisbachtal: Weiler (46. Kremer) – J. Muth, Müller (61. Orani), Plum, Erol – Olbrich – Hesse, Zey – Heuser (65. Kahles), Kap (85. Reitz), Jost (65. Kilic).

Schiedsrichterin: Alessia Jochum (Riegelsberg).

Zuschauer: 42.

Tore: 1:0 Burhan Öztürk (4.), 1:1 Jerome Zey (17.), 1:2 Gabriel Jost (30.), 2:2 Florian Bicking (64.), 2:3 Luis Hesse (65.), 3:3 Bobby Edet (72.).

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