Eisbachtal mit 2:4-Niederlage
Schott krönt sich bei den Eisbären zum Meister
Luis Hesse (Bildmitte) markierte gegen Schott Mainz den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:4 für seine Sportfreunde Eisbachtal.
Andreas Hergenhahn

Wirklich viel vorwerfen konnte Thorsten Wörsdörfer, Trainer der Sportfreunde Eisbachtal, seiner Mannschaft nicht. Die hatte die Partie gegen den Oberligameister Schott Mainz mit 2:4 verloren, aber eine ordentliche Leistung gezeigt.

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Dass die gastgebenden Sportfreunde Eisbachtal den Treffer zum 2:4, der auch den Endstand der Partie in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bedeutete, fast mehr bejubelte als die Gäste vom TSV Schott Mainz nach Abpfiff die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga Südwest, machte deutlich, dass dieser Titel schon fast schon eine Selbstverständlichkeit war – wirkte aber dennoch ein wenig befremdlich. Zwar gab es die obligatorischen Meistershirts und eine Humba, das war es dann aber auch schon mit den Feierlichkeiten. Zumindest auf der Anlage in Nentershausen. „Vielleicht auch, weil das Spiel zu früh entschieden war“, sagte Schott-Trainer Samuel Horozovic. Ein Teil der Wahrheit ist aber auch, das gab er gerne zu, dass für seine Mannschaft in zwei Wochen das Südwestpokal-Finale gegen den Ligakonkurrenten FK Pirmasens ansteht und der TSV auf das Double aus ist.

Eisbachtal rutscht nach Sieg von Auersmacher auf Rang 16 ab

„Probleme“, mit denen man sich bei den Sportfreunden Eisbachtal gerade nicht beschäftigen muss. Denn bei der Mannschaft von Coach Thorsten Wörsdörfer ist nach der durchaus erwartbaren Niederlage der Abstiegskampf akuter denn je, zumal Auersmacher seine Partie gegen Morlautern deutlich gewann und Eppelborn sowie Diefflen zumindest einfach punkteten. Dadurch sind die „Eisbären“ erst einmal auf den drittletzten Rang abgerutscht und der ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Abstiegsrang.

„Jetzt gilt’s“, sagte Wörsdörfer direkt nach der Niederlage gegen Schott und warf den Blick auf die kommenden drei Endspiele gegen direkte Konkurrenten. „Aber wenn wir da so eine Leistung wie dieses Mal auf den Platz bringen, ist mir eigentlich nicht bange.“

Schott mit mehr Ballbesitz, Eisbären mit Ausgleichschance

Viel vorwerfen konnte der Trainer seinem Team tatsächlich nicht, auch wenn das zwischenzeitlich sogar mit 0:4 zurückgelegen hatte. Es waren die Kleinigkeiten, die allesamt zu Ungunsten der Hausherren gelaufen waren, seien es die Schiedsrichterentscheidungen, seien es die Torabschlüsse, seien es die unnötigen Ballverluste. Es waren aber auch die Mainzer Kaltschnäuzigkeit und die Cleverness eines künftigen Regionalligisten.

So hatten die Sportfreunde schon nach zwei Minuten eine Chance, die in die Kategorie Hochkaräter fiel: Nach einem schönen Pass von Luis Hesse auf Jonah Arnolds legte der ab auf Lukas Reitz, der aus halblinker Position an Mainz’ Schlussmann Robin Balters scheiterte. Auf der Gegenseite scheiterte zunächst Johannes Gansmann mit einem Abschluss, der knapp am langen Pfosten vorbeiging (9.), dann traf Jan Wiltink mit der zweiten Aktion: Eine Hereingabe von der linken Seite bekam die Eisbachtaler Defensive nicht konsequent geklärt, der Ball kam zu Wiltink, der kurzer Distanz einschoss (15.).

Anschließend passierte erst einmal nicht viel. Mainz hatte mehr Ballbesitz, Eisbachtal verschob gut, machte das Mittelfeld eng, ließ keine nennenswerte Möglichkeit mehr zu – und hatte durch Arnolds nach einer Reitz-Ecke sogar eine gute Chance zum Ausgleich, der Kopfball ging knapp übers Tor (37.).

„Er hätte freie Schussbahn gehabt, die Berührung war klar da.“
Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer sah beim Stand von 0:2 ein klares Foul an Jonah Arnolds

Das 0:2 fiel dann zum ungünstigen Zeitpunkt, zwei Minuten nach Wiederanpfiff. In der Vorwärtsbewegung verloren die Sportfreunde den Ball, Schott schaltete schnell um, Jacob Roden wurde mit einem Pass in die Schnittstelle perfekt bedient und schob ein.

Auf der anderen Seite hätte Eisbachtal einen Elfmeter nach Foul an Arnolds zugesprochen bekommen müssen, der Pfiff blieb aus – zum Unverständnis von Wörsdörfer, der Spieler und der Zuschauer. „Er hätte freie Schussbahn gehabt, die Berührung war klar da“, monierte der Trainer. Kurz darauf hatte erneut Arnolds eine gute Einschusschance zum möglichen 1:2 (54.), der Treffer fiel erneut auf der Gegenseite, erneut durch Roden (55.), acht Minuten später erhöhte Takero Itoi auf 0:4, das Ergebnis spiegelte die respektable Leistung der Hausherren nicht wider.

Doch die steckten nicht auf, kamen durch Hesse (70.) und Arnolds (88.) zu zwei Ehrentreffern, hätten durchaus ein weiteres Tor erzielen können. „Die Jungs haben es ordentlich gemacht“, bilanzierte Wörsdörfer.

Sportfreunde Eisbachtal - TSV Schott Mainz 2:4 (0:1)

Eisbachtal: Weiler - Erol (70. Bektheshi), Plum, Olbrich (55. J. Muth), Jost - Hesse, Müller, Reitz (70. Heuser), Kahles (78. Kilic)- Kapp, Arnolds.

Mainz: Balters - Just, Ahlbach, Gans - Bohl, Mairose - Wiltink (86. Igerst), Gansmann, Vodi (60. Rimoldi) - Roden (Faqiryar), Thum (61. Itoi).

Schiedsrichter: Marco Niebergall (Kirkel).

Zuschauer: 350.

Tore: 0:1 Jan Wiltink (15.), 0:2, 0:3 Jacob Roden (47., 55.), 0:4 Takero Itoi (63.), 1:2 Luis Hesse (70.), 2:4 Jonah Arnolds (88.).

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