Es ist Tomasz Kakala, Trainer des SC Idar-Oberstein, anzuhören, wie nah ihm der Tod des Präsidenten Hans Dieter Krieger geht. Der war in der Nacht zum Montag für alle überraschend im Alter von 86 Jahren gestorben. „Er war am Samstag noch beim Spiel, am Sonntag haben wir telefoniert und am Montag kam dann diese Schocknachricht“, erzählt Kakala. Dennoch muss seine Mannschaft jetzt den Schalter umlegen, muss sich auf den Saisonendspurt und damit auch auf den Abstiegskampf in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar konzentrieren. Der führt den 14. der Tabelle am Samstag (15.30 Uhr) zum FV Engers und damit zu einer Mannschaft, die im gesicherten Mittelfeld steht und deren Fokus ein ganz anderer ist: das eine Woche später stattfindende Rheinlandpokal-Finale gegen den Ligakonkurrenten Rot-Weiss Koblenz.
Watzlawik will rotieren und Gelegenheit zum Präsentieren geben
„Den Eindruck, dass sie die Liga nicht mehr ernst nehmen, haben sie beim 4:1-Sieg in Ludwigshafen aber nicht vermittelt“, sagt Kakala und erwartet einen absolut motivierten Gastgeber. Das Versprechen gibt ihm dann auch sein Engerser Gegenüber Sascha Watzlawik, der die Generalprobleme vor dem Endspiel nutzen möchte, um weiter Selbstvertrauen zu tanken, aber auch, um sich noch einmal ein Bild von seinen Akteuren zu machen. „Dreiviertel der Startelf steht, ein Viertel ist noch offen“, sagt er. „Ich gehe davon aus, dass die Jungs die Gelegenheit noch einmal nutzen möchten.“
Sicher ist, dass er auch dieses Mal wieder Veränderungen vornehmen wird, dass er aufgrund der englischen Woche dem einen oder anderen Spieler eine Verschnaufpause gönnen wird. Das klappte in Ludwigshafen schon gut, sollte aus Watzlawiks Sicht auch gegen Idar-Oberstein kein Problem sein.
„Wir haben uns gesagt, dass wir das für unseren Präsidenten schaffen wollen.“
Idars Coach Tomasz Kakala
Allerdings erwartet er da ein ganz anderes Spiel als bei der Arminia, wo ein Gegner auf dem Platz stand, für den es nur noch darum ging, die Saison zu einem ordentlichen Ende zu bringen. Jetzt trifft sein FVE auf eine Mannschaft, für die es noch um alles geht, die unbedingt noch Punkte im Abstiegskampf benötigt. „Mit zwei Siegen wären wir durch, vielleicht reichen auch schon vier Punkte“, sagt Kakala. Der will es aber keinesfalls darauf ankommen lassen, will in Engers unbedingt punkten, will vor allem die Klasse unbedingt halten. „Wir haben uns gesagt, dass wir das für unseren Präsidenten schaffen wollen.“ Für den Mann, der den SC in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat wie kein anderer, der auch 25 Jahre lang Kakalas Weggefährte „und mehr als ein Präsident“ war.
Der Coach hofft, dass es seiner Mannschaft gelingt, den Fokus jetzt einzig auf den Sport zu legen, will auch nur die einsetzen, die bereit sind, für den Verein alles rauszuhauen. Einer von ihnen wäre sicherlich Flavius Botiseriu. Der ist aber nach seiner Roten Karte gegen die TuS Koblenz noch ein Spiel gesperrt. „Wir sind aber gut aufgestellt, der Kader ist breit genug“, so der SC-Trainer. Das trifft auch auf die Gastgeber zu, wo mit Kevin Lahn, Enrico Rößler und Louis Klapperich drei Offensivkräfte fehlen.