Letztes Spiel für FV Engers
Sascha Watzlawik geht vor allem mit weinendem Auge
Für Sascha Watzlawik (hier mit Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift) ist es am Samstag das letzte Spiel als Trainer des FV Engers.
René Weiss

Wenn der FV Engers am Samstag Wormatia Worms in der Fußball-Oberliga empfängt, dann wird Trainer Sascha Watzlawik zum letzten Mal an der Seitenlinie stehen. Auch für einige seiner Spieler wird es der vorerst letzte Auftritt für den FVE sein.

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Jetzt, wo die Spannung nach dem gewonnen Finale im Rheinlandpokalfinale deutlich abfällt und das letzte Spiel in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Samstag (15.30 Uhr) gegen Wormatia Worms bevorsteht, wird Sascha Watzlawik bewusst, dass seine Zeit als Trainer beim FV Engers sich mit ganz großen Schritten dem Ende entgegen neigt. „Der Fokus galt wochenlang dem Pokalfinale, da hatte ich überhaupt keine Zeit zum Nachdenken, aber jetzt ist diese Last von mir abgefallen und ich realisiere, dass es fast vorbei ist“, sagt der Coach mit einer großen Portion Wehmut.

„Das war mein Lebenswerk, ich habe wirklich alles reingesteckt, habe eine besondere Verbindung zu diesem Verein, mit dem ich eine ganz tolle Reise erlebt, bei dem ich viele wundervolle Menschen kennengelernt habe. Deswegen ist da aktuell vor allem ein weinendes Auge.“
FVE-Coach Sascha Watzlawik

13 Jahre und damit fast ein Drittel seines Lebens habe er als Trainer seines FV Engers verbracht. „Das war mein Lebenswerk, ich habe wirklich alles reingesteckt, habe eine besondere Verbindung zu diesem Verein, mit dem ich eine ganz tolle Reise erlebt, bei dem ich viele wundervolle Menschen kennengelernt habe. Deswegen ist da aktuell vor allem ein weinendes Auge“, so Watzlawik, dem anzuhören ist, wie schwer es ihm fällt, darüber zu reden.

Geplant ist, dass er dem Verein auch über die Saison hinaus erhalten bleibt, er soll den Bereich Marketing/Sponsoring voranbringen. „Allerdings bin ich eigentlich der Typ, der auf beziehungsweise neben dem Platz steht, das ist meine DNA.“ Aber er weiß auch, dass ihm sein Körper signalisiert hat, dass Zeit für eine Pause ist, dass Zeit zum Durchatmen, zum Aufladen der Akkus ist. „Die Doppelbelastung mit Vollzeitjob und Trainerposten in der Oberliga, das ist schon hartes Brot. Man will allen gerecht werden und bleibt dabei oft selbst auf der Strecke.“ Vernunft auf der einen, Emotionen auf der anderen Seite.

Suboptimale Spielvorbereitung auf Seiten des FVE

Sein letztes Spiel will Watzlawik jedenfalls genießen, würde gerne zum Abschluss noch einmal einen Sieg feiern und im Idealfall – wenn Gonsenheim sein Spiel in Diefflen verliert – auf Rang sechs klettern. Allerdings sind die Voraussetzungen nicht die allerbesten. Noch am Tag des Pokalsiegs war ein Teil der Mannschaft nach Mallorca geflogen, es gab lediglich am Donnerstagvormittag eine Trainingseinheit – mit einem wenig fitten Kader.

Der FVE-Coach weiß natürlich nicht, wie die Vorbereitung bei den Gästen ausgesehen hat, weiß aber, dass die seiner Mannschaft von optimal weit entfernt ist. Das war möglich, weil es für Engers um nichts mehr geht, seit das Saison-Highlight mit dem Sieg des Rheinlandpokals zu einem erfolgreichen Ende gebracht wurde.

„Ich freue mich drauf, dass wir uns praktisch gemeinsam verabschieden. Das macht ein ganz besonderes Spiel noch einmal zusätzlich besonders.“
Sascha Watzlawik dazu, dass sowohl er als auch Worms’ Marco Reifenscheidt ihr letztes Spiel absolvieren

Für Worms wird es allerdings auch um nichts mehr gehen. Da dürfte den Rheinhessen auch daran gelegen sein, ihren Trainer Marco Reifenscheidt, der genau wie Watzlawik zum Saisonende gehen wird, noch einen ordentlichen Abschied zu bereiten. Die beiden Coaches kennen sich gut, absolvierten gemeinsam ihre A-Lizenz, teilten sich ein Zimmer. „Ich freue mich drauf, dass wir uns praktisch gemeinsam verabschieden“, sagt Watzlawik. „Das macht ein ganz besonderes Spiel noch einmal zusätzlich besonders.“

FV Engers: Klein geht, Zukunft von Mekoma offen

Lange Zeit stand noch ein Fragezeichen hinter der Zukunft von Offensivakteur Justin Klein. Nun steht fest, dass sich der 29-Jährige zur neuen Saison einem luxemburgischen Zweitligisten anschließen wird.

Wie es mit Jeremy Mekoma weitergeht, ist laut dem Sportlichen Leiter Aleksandar Naric indes noch offen. „Er hat sich noch nicht final entschieden, hat uns aber zugesagt, dass wir in der Oberliga seine erste Wahl sind“, so Naric.

Der sieht die Mannschaft in der Offensive derzeit gut besetzt, zum einen durch die Verpflichtungen von Nils Wambach und Aymen Ed-Daoudi, zum anderen durch die Rückkehrer aus Verletzungen, hält im Kader aber noch ein, zwei Plätze offen, für den Fall, dass sich doch noch ein Transfer ergeben sollte.

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