FV Engers in Pirmasens
Sascha Watzlawik: Brauchen Sahnetag, um zu bestehen
Enrico Rößler (Mitte) war in der bisherigen Runde mit acht Toren der beste Engerser Schütze. Er ist aber verletzungsbedingt am Samstag wohl noch keine Option.
Heinz-Werner Lamberz

Die nackten Zahlen sprechen nicht unbedingt für den FV Engers, wenn der am Samstag beim Oberligadritten FK Pirmasens gastiert. Und doch gibt es gerade Auswärtsauftritte der Elf von Sascha Watzlawik, die Hoffnung machen.

Bereits eine Woche vor dem offiziellen Start der Restrückrunde treffen der FK Pirmasens und der FV Engers am Samstag (14 Uhr) im Stadion Husterhöhe in Pirmasens aufeinander. Das eigentlich für Dezember angesetzte Spiel war aufgrund der Witterung verlegt worden – und ist damit die erste echte Standortbestimmung für den FVE im neuen Jahr. Um zu erkennen, dass die Mannschaft von Coach Sascha Watzlawik nicht als Favorit in die Partie geht, reicht ein Blick auf die nackten Zahlen: Die Gastgeber haben in dieser Saison erst ein Spiel verloren, standen den Großteil der Spielzeit auf Rang eins, rutschten aufgrund der Hinspielabsage und Remis gegen Schott Mainz und TuS Koblenz sowie einer klaren 0:3-Klatsche gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern auf Rang drei ab, könnten mit einem Sieg allerdings bis auf zwei Zähler an den aktuellen Primus Schott Mainz herankommen. Hinzu kommt, dass Engers im Hinspiel deutlich mit 1:6 unter die Räder kam. „Da haben wir uns viel zu viele Fehler geleistet“, erinnert sich Watzlawik.

Sonderlob für den Langzeitverletzten Gabriel Müller

Allerdings habe sich seine Mannschaft defensiv mittlerweile gefestigt. „Was das angeht, haben wir gegenüber der Sommervorbereitung einen großen Schritt nach vorne gemacht“, so der Trainer. Was auch anders ist als im Vergleich zur Hinrunde: Das Lazarett hat sich zwischenzeitlich deutlich gelichtet, viele Langzeitverletzte haben die Winterpause genutzt, um sich noch einmal deutlich enger an die erste Elf zu kämpfen. Ein Beispiel, das Watzlawik gerne nennt, ist Gabriel Müller. Der war aufgrund einer langwierigen Verletzung rund ein Jahr außer Gefecht, „hat aber ganz viel dafür getan, um wieder fit zu werden“, lobt sein Trainer. Ob er eine Option für die Startelf ist, muss sich zeigen, auch weil mit Enrico Rößler ein weiterer Offensivakteur nach Verletzung erst in der letzten Woche der Vorbereitung wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen und deswegen wohl noch keine Alternative für das Pirmasens-Spiel ist. Das trifft wohl auch auf Marcel Stieffenhofer zu, der ebenfalls erst auf der Zielgeraden der Vorbereitung wieder zur Mannschaft gestoßen ist.

Riskieren will Watzlawik im Fall der Akteure, die er noch nicht bei 100 Prozent sieht – dazu gehören auch Serkan Göcer, Hasan Kesikci, Goran Naric und Manoel Splettstößer – nichts, dafür sei die Kadersituation zu komfortabel. Und zwar so komfortabel, dass er aller Voraussicht nach nicht einmal alle fitten Akteure wird auf den Spielbericht schreiben können. Die erste Elf hat Watzlawik „bis auf zwei, drei Positionen, wo ich die Trainingseindrücke noch abwarten will“, schon im Kopf.

Wir brauchen da schon einen Sahnetag und es muss alles funktionieren, damit wir bestehen.
FVE-Coach Sascha Watzlawik vor dem Spiel in Pirmasens.

Egal, wer am Ende auf dem Platz stehen wird, „wir brauchen da schon einen Sahnetag und es muss alles funktionieren, damit wir bestehen“, weiß er. Das Testspiel gegen TuS Koblenz, das seine Mannschaft mit 1:0 gewann, sei schon sehr nah an dem dran gewesen, was er sich vorstelle. Und mit einer ähnlichen Leistung, da sei vielleicht auch in Pirmasens etwas drin.

Die Gastgeber hatte Watzlawik bei deren 1:1 im Testspiel gegen Ligakonkurrent SC Idar-Oberstein beobachten lassen, Videosequenzen inklusive. „Wir wissen schon sehr genau, was auf uns zukommt und wie wir es angehen müssen“, so der Trainer. Der will sich natürlich nicht allzu tief in die Karten blicken lassen, macht aber auch deutlich, dass es auf einem aller Voraussicht nach tiefen Rasen eben nicht nur auf die spielerische Komponente ankommt. „Da geht es auch um physische Stärke, um Jungs, die dagegenhalten können und werden. Und trotzdem müssen wir auch versuchen, spielerische Akzente, vor allem nach vorne, auf den Platz zu bekommen.“

In der Fremde gab es sowohl positive als auch negative Überraschungen

Dass seine Mannschaft vor allem in der Fremde für die eine oder andere Überraschung gut ist, stellte sie beim 1:0-Sieg in Worms oder beim 2:1 bei der U23 des FCK unter Beweis. Dass es aber auch, wenn sich zu viele Fehler einschleichen, in die andere Richtung gehen kann, macht unter anderem das 0:7 in Gonsenheim deutlich. Doch Watzlawik nimmt lieber die positiven Dinge in den Blick – und hofft auf die kleine Überraschung.

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