SG 2000 empfängt Gau-Odernheim
Mülheim-Kärlich hofft auf ein Wunder
Auf diesen Mann wird man in Mülheim-Kärlich besonders achten müssen: Gau-Odernheims Stürmer Fabio Moreno Fell (am Ball) hat in dieser Saison nicht weniger als 50 Tore erzielt.
Matthias Schlenger

„Am besten, wir lassen ihn gar nicht erst aus dem Bus aussteigen.“ Das sagt Mülheim-Kärlichs Coach Nenad Lazarevic über den Toptorjäger des kommenden Gegners TSV Gau-Odernheim vor dem Heimspiel in der Relegationsrunde zur Oberliga. Aus guten Gründen.

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Die Chancen auf einen Aufstieg in die Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sind seit vergangenem Sonntag deutlich geschrumpft. Das will und kann auch Nenad Lazarevic, Trainer der SG 2000 Mülheim-Kärlich, nach der 0:2-Niederlage bei der FSV Jägersburg nicht leugnen. Nun müsste schon ein kleines Wunder her, damit seine Mannschaft doch noch als Erster aus der Dreier-Aufstiegsrelegation hervorgeht. Teil eins des Wunders kann die SG 2000 am Samstag (17 Uhr) auf heimischem Platz selbst beeinflussen, in dem sie zu Hause gegen den Südwest-Vertreter TSV Gau-Odernheim einen möglichst hohen Sieg einfährt. Teil zwei hat sie dann nicht mehr in der Hand: Im Anschluss nämlich müsste Gau-Odernheim zu Hause Jägersburg schlagen – und zwar so, dass das Torverhältnis beider Kontrahenten am Ende schlechter ist als das von Mülheim-Kärlich.

Lazarevic nimmt sich Herxheim zum Vorbild

Dass Wunder durchaus möglich sind, weiß Lazarevic aus der vergangenen Saison, in der seine Mannschaft auf fast schon dramatische Weise in der Relegation gescheitert war und Viktoria Herxheim, das vor der Partie gegen seine SG nur noch ganz theoretische Chancen auf den Aufstieg hatte, am Ende doch noch das Rennen gemacht hat. „Herxheim hat das erste Spiel 1:4 verloren und es dann gegen uns doch noch geschafft. Das zeigt mir ja, dass im Fußball alles möglich ist“, sagt Lazarevic.

Der betont aber, wie schwer die Aufgabe wird, die da auf seine Mannschaft zukommt. Gegner Gau-Odernheim kommt mit der Empfehlung von 74 Punkten bei nur zwei verlorenen Saisonspielen und er kommt vor allem mit der Empfehlung von 104 geschossenen Toren. Ganze 50 davon hat Stürmer Fabio Moreno Fell gemacht. „Das hat sich natürlich auch bis zu uns rumgesprochen, der Junge macht aus wenig viel. Das ist schon beeindruckend“, so der Mülheimer Coach. Der hat sich natürlich so seine Gedanken gemacht, wie Fell zu stoppen ist. „Am besten lassen wir ihn gar nicht erst aus dem Bus aussteigen“, sagt er mit einem Lachen, um dann wieder ernst zu werden. „Den kannst du nur im Kollektiv verteidigen, zumal die im Umschaltspiel auch viele andere gute Jungs in ihren Reihen haben.“

Erst spielen – und dann rechnen

Für die Gastgeber wird es vor allem darum gehen, das 0:2 in Jägersburg, die gesamte Situation aus den Köpfen zu bekommen und befreit aufzuspielen, „und dann schauen wir, was dabei rauskommt“, so Lazarevic. Der SG-Coach weiß auch, dass ein Sieg mit zwei Toren Unterschied am Ende kaum reichen wird, dass es schon ein 3:0 oder ein 4:1 bräuchte. „Aber es bringt nichts, so in ein Spiel zu gehen. Die Jungs sollen ihr Bestes geben und auf sich schauen.“

Immerhin entspannt sich die Personalsituation wieder etwas: Sowohl Lauro Männchen als auch Philipp Ries sind wieder dabei, Paul Platzek und Michael Rönz werden verletzungsbedingt weiter fehlen. „Lauro hat uns schon gefehlt“, sagt Lazarevic und ärgert sich über die Terminierung von Spiel eins. Das war zunächst auf 4. Juni angesetzt, wurde dann aber vorverlegt. „Wir sind keine Profis, die Jungs planen ihre Termine entsprechend“, so der Trainer.

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