Belastungssteuerung ist derzeit das ganz große Thema beim FV Engers – mit Blick auf die anstehende englische Woche in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland, aber vor allem auch mit Blick auf das Rheinlandpokal-Finale in knapp zwei Wochen. Die Belastungssteuerung drückte sich beim 1:1 (0:0) beim FV Eppelborn dann darin aus, dass Coach Sascha Watzlawik zur Pause dreifach und 20 Minuten später doppelt wechselte. „Es ging mir aber auch darum, allen Jungs Einsatzzeit zu geben, jeder sollte die Möglichkeit haben, sich noch einmal zu zeigen.“
Gerade in der Viererkette hatte der Engerser Trainer in den vergangenen Wochen kaum Veränderungen vorgenommen, die beiden Innenverteidiger David Eberhardt und Christian Meinert sind ebenso Konstanten wie Außenverteidiger Vadym Semchuk. Der allerdings bekam im Saarland einen Schlag aufs Knie. „Hier müssen wir schauen, wie es sich entwickelt“, sagte Watzlawik, der seinem Kapitän Meinert in Eppelborn eine Hälfte als Verschnaufpause gönnte, dafür Manoel Splettstößer brachte. Der machte seine Sache ordentlich, leitete den Ausgleich in der Nachspielzeit ein. „Wir brauchen die Jungs hintendran“, so der Trainer. Das trifft auch auf Goran Naric zu, der die Splettstößer-Vorlage zum 1:1 verwertet hatte.
Hoffnung auf schnelle Rückkehr von Klapperich, Rößler und Simons
Allerdings wurde in der Partie auch wieder deutlich, wie sehr beim FVE die Offensivkräfte gebraucht würden. Würden deswegen, weil mit Manuel Simons, Enrico Rößler, Louis Klapperich und Kevin Lahn vier davon ausgefallen waren. Lahn wird weiterhin fehlen, bei den anderen drei ist Hoffnung, dass sie bereits am Mittwoch zu ihren ersten Minuten nach Verletzung kommen.
„Uns hat es vorne an Durchschlagskraft gefehlt“, so die Erkenntnis des Trainers. Der sah einen ordentlichen Auftritt seiner Mannschaft. Die hatte mehr Ballbesitz, stand defensiv kompakt, schaffte es aber nicht, sich viele nennenswerte Möglichkeiten zu erarbeiten. „Bis zum letzten Drittel war das ordentlich, dann haben wir aber zu oft die falschen Entscheidungen getroffen, haben es an Präzision sowohl im Passspiel als auch in den Abschlüssen fehlen lassen“, sagte Watzlawik, „Da fehlt uns der Punsh.“
Und die Gastgeber? Die stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf und wehrten sich nach Kräften, verlangten Engers in den Zweikämpfen alles ab, hatten allerdings auch nicht den ganz großen Zug zum Tor. Ein Abschluss nach rund zehn Minuten, das war es. „Allerdings wurde es nach Standards schon immer mal brenzlig, weil die viele große Jungs im Team haben.“
Langer Einwurf bringt Engers den späten Ausgleichstreffer
Nach der Pause wechselte Watzlawik dann, wie erwähnt, durch und musste erst einmal mitansehen, wie die Gastgeber in Führung gingen: Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ging es ganz schnell über die Außen, von dort kam eine wuchtige Flanke in den Strafraum, Jonas Sträßer köpfte zum 1:0 ein (72.)
Im Anschluss an den Gegentreffer hatte dann Engers seine beste Phase, machte enorm viel Druck, lief hoch an, provozierte dadurch eigene Ballgewinne – machte aber im Angriffsspiel die gleichen Fehler wie schon in den ersten 45 Minuten: Es fehlte an Abstimmung, es fehlte an dem letzten Willen, den Treffer erzielen zu wollen.
Am Mittwoch bei Arminia Ludwigshafen
Den hatten dann aber die beiden Einwechselspieler Splettstößer und Naric: Nach einem langen Einwurf verlängerte Erster auf Eberhardt, der mittlerweile mit aufgerückt war, der bediente Naric, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (90.+1). Aus Sicht von Watzlawik war der Ausgleich absolut verdient, nachdem er ein Spiel mit vielen positiven, aber eben auch einigen negativen Eindrücken gesehen hat.
Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) hat seine Mannschaft die Möglichkeit, es vor allem in der Offensive besser zu machen: Dann geht es im vorgezogenen Ligaspiel zum punktgleichen FC Arminia Ludwigshafen.
FV Eppelborn – FV Engers 1:1 (0:0)
Eppelborn: Knichel – Yilmaz, Bubel, Pfeffler (61. Srour), Pesch (61. Altmeier), Marjanovic, Sträßer, Krauß, Jobst, Kazik, Bach.
Engers: Serdarusic – Schmitten, Eberhardt, Meinert (46. Splettstößer), Semchuk – Stoffels (46. Szymczak), Thewalt (63. Wilma) – Klein (46. von Haacke), Mekoma, Müller – Kesikci (63. Naric).
Schiedsrichter: Julien Belzer (Clausen).
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 Jonas Sträßer (72.), 1:1 Goran Naric (90.+1).