FVE unterliegt 2:4 in Diefflen
Engers verpatzt Generalprobe vor dem „Spiel des Jahres“
Nur bedingt zufrieden mit dem Spiel seiner Elf: Engers-Trainer Sascha Watzlawik.
Jörg Niebergall

Da waren die Köpfe wohl schon zu sehr beim Mittwoch und dem Rheinlandpokal-Halbfinale gegen Eintracht Trier: Der FV Engers hat die Generalprobe, das Oberligaspiel beim FV Diefflen, jedenfalls vergeigt und mit 2:4 verloren.

Die Generalprobe auf das „Spiel des Jahres“, das Rheinlandpokal-Halbfinale am Mittwoch gegen Eintracht Trier, hat der FV Engers verpatzt: Beim FV Diefflen unterlag die Mannschaft von Trainer Sascha Watzlawik mit 2:4 (2:3) und rutschte dadurch in der Tabelle der Fußball-Oberliga erst einmal hinter Rot-Weiss Koblenz auf Rang neun ab, hat aber weiter ein großes Polster auf die Abstiegsränge.

Ohne Manuel Simons und Louis Klapperich, die beide gesundheitlich angeschlagen sind, war der FVE ins Saarland gereist, Watzlawik hatte mit einem 4-1-2-3-System begonnen, mit Jannik Stoffels auf der zentralen Position vor der Abwehr und Jonas Von Haacke sowie Mattis Thewalt auf der Acht. „Obwohl es die eine oder andere Umstellung gegeben hat, kamen wir wirklich gut ins Spiel“, sagte der Trainer, der dann auch nach 18 Minuten den Führungstreffer für seine Mannschaft bejubeln konnte: Nach einem Schuss des ebenfalls in die Startelf gerückten Jeremy Mekoma, der zur Bogenlampe wurde, nahm Justin Klein den Ball volley und beförderte ihn ins lange Eck.

Engers leistet sich neun schwache Minuten mit drei Gegentoren

Allerdings hatte diese Führung gerade einmal drei Minuten Bestand, denn nach einem Einwurf schlief der Engerser Defensivverbund im Kollektiv, der Ball wurde durchgesteckt auf Diefflens Fabian Poß, der den Ball freistehend ins Tor zimmerte. Es war der Auftakt von neun Minuten, in denen beim FVE überhaupt nichts zusammenlief. Die Konsequenz: zwei weitere Gegentore. Zunächst vertändelte Klein, der wohl gerne eine direkte Antwort geben wollte, den Ball, indem er gleich drei Gegenspieler aussteigen lassen wollte. Diefflen schaltete in der Folge schnell um, auch Stoffels bekam im Mittelfeld keinen Zugriff, sodass Poß drei Gegenspieler überlaufen und dann Chris-Peter Haase mit einem Zuckerpass bedienen konnte. „Und wenn der vor dem Tor steht, fackelt er nicht lange“, sagte Watzlawik über das 1:2 (26.).

Auch beim 1:3 sah Engers alles andere als gut aus: Zunächst leistete sich der an diesem Tag ungewohnt wacklige Vadym Semchuk einen Fehlpass, den Von Haacke mit einem vermeidbaren Foul auszubügeln versuchte. Den anschließenden Freistoß verteidigte die Defensive schlecht und so konnte Poß sich ein zweites Mal in die Torschützenliste eintragen (30.).

„Tatsächlich hat man nicht gemerkt, dass wir ein Mann weniger waren.“
FVE-Trainer Sascha Watzlawik ärgerte sich zwar über Gelb-Rot für Vadym Semchuk, freute sich aber über die Reaktion seines Teams.

Während der Trainer mit dieser Phase verständlicherweise überhaupt nicht einverstanden war, freute es ihn dann doch, dass seine Mannschaft die richtige Reaktion zeigte, noch vor der Pause den Anschlusstreffer per Weitschuss durch Semchuk erzielte (40.) und auch dominant agierte. „Wir haben uns dann viel vorgenommen für die zweite Hälfte“, sagte Watzlawik, der mit Lukas Müller und Delil Arbursu frischen Wind brachte, der allerdings auch das Risiko einging, Semchuk trotz einer in Hälfte eins kassierten Verwarnung auf dem Platz zu lassen.

Das rächte sich nur zwölf Minuten nach Wiederanpfiff, als der Außenverteidiger ein weiteres verwarnungswürdiges Foul beging und mit Gelb-Rot vom Platz flog. Ein Vergehen, das Watzlawik ärgerte, das bei seinem Team aber ein Stück weit eine Jetzt-erst-recht-Haltung hervorrief. „Tatsächlich hat man nicht gemerkt, dass wir ein Mann weniger waren“, sagte auch der Trainer.

Typisches Spiel vor einem großen Spiel

Engers stand in der Defensive und nach einer Umstellung auf ein 4-3-2 fortan besser, schaltete gut um und stieß so immer wieder ins letzte Drittel vor, wo es allerdings vorm Tor an der letzten Konsequenz fehlte. Die hatten dann die Gastgeber, die einen Fehlpass von Kevin Lahn in den Lauf von Poß zum vorentscheidenden 4:2 (70.). „Das war dann der Genickbruch“, konstatierte Watzlawik.

Dessen Team versuchte zwar auch dann noch mal alles, stellte auf drei Stürmer um, beorderte den großen David Eberhardt nach vorne – doch die Belohnung blieb aus. „Es war ein typisches Spiel vor einem großen Spiel“, bilanzierte der Trainer. „Am Ende waren es einfach zehn bis 15 Prozent weniger als sonst. Aber oft haben wir auf einen weniger guten Auftritt die richtige Reaktion gezeigt“, sagte er mit Blick auf das Pokal-Halbfinale.

FV Diefflen - FV Engers 4:2 (3:2)

Diefflen: Zahler - Hessedenz, Götzinger, Poß (81. Rodriguez), Haase (72. Francus), Hamzic (46. Kolodziej, 85. Schulze), Allenfort, Huber, Kern, Scheffer, Wiltz.

Engers: Serdarusic - Schmitten (46. Arbursu), Eberhardt, Meinert, Semchuk – Stoffels (46. Lukas Müller) – Von Haacke, Thewalt (88. Naric) – Klein (63. Kesikci), Mekoma (73. Göcer), Lahn. 

Schiedsrichter: Simon Wölflinger (Kusel).

Zuschauer: 200.

Tore: 0:1 Justin Klein (18.), 1:1 Fabian Poß (21.), 2:1 Chris-Peter Haase (26.), 3:1 Poß (30.), 3:2 Vadym Semchuk (42.), 4:2 Poß (77.). 

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Vadym Semchuk (57./Engers). 

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