Eisbachtal empfängt SC Idar
Eisbären: Erst kuscheln und dann die Krallen ausfahren
Gerade einmal fünf Wochen ist es her, dass sich die Wege der Eisbachtaler Sportfreunde (rechts Matti Jung) und des SC Idar-Oberstein (links Kevin Kraus) auf dem Kunstrasen in Nentershause gekreuzt haben. Im Finale des Lotto-Cups setzten sich die Westerwälder Mitte Februar nach Elfmeterschießen mit 5:3 durch.
Andreas Hergenhahn

Schaffen es die Spfr Eisbachtal, sich im Tabellenkeller der Fußball-Oberliga etwas Luft zu verschaffen? Am Samstag steht ein wichtiges Duell gegen den nur einen Punkt schlechter dastehenden SC Idar-Oberstein an.

Spfr Eisbachtal gegen SC Idar-Oberstein – das waren zu Zeiten, als Thorsten Wörsdörfer selbst noch auf dem Platz stand, durchaus heiße Duelle in der Fußball-Oberliga. Mittlerweile steht der ehemalige Profikicker bei den Eisbären nur noch an der Seitenlinie und freut sich auf das Duell am Samstag (14 Uhr) gegen den SC und auf das Wiedersehen mit deren Trainer Tomasz Kakala. Denn die beiden Coaches standen sich Anfang der 2000er Jahre noch auf dem Platz gegenüber. „Zum Glück haben sie keinen Spieler mehr von diesem Kaliber in ihren Reihen“, sagt Wörsdörfer über sein Gegenüber, das ebenfalls auf eine Profikarriere, unter anderem beim KFC Uerdingen in der 2. Bundesliga, zurückblicken kann.

Unterschiedliche finanzielle Voraussetzungen, ähnliche Platzierung

Einen Ex-Profi haben die Gäste aber auch dieses Mal in ihren Reihen: Der ehemalige Akteur des 1. FC Kaiserslautern, Kevin Kraus, ist im Winter zum SC gewechselt. „Das zeigt, dass sie ganz andere finanzielle Mittel haben als wir“, so der Eisbachtaler Trainer. Dessen Team war zuletzt im in der Winterpause in Nentershausen ausgetragenen Lotto-Cup auf das Kakala-Team getroffen, allerdings wurde da nur eine Halbzeit gespielt, die Partie war insgesamt nicht allzu aussagekräftig. Das Hinspiel war es sicherlich schon eher. Da gewannen die Eisbären nach 0:1-Rückstand am Ende noch relativ souverän mit 3:1. „Allerdings ist das wohl auch nur bedingt Maßstab“, weist Wörsdörfer auf die Wintertransfers von Kraus und Noah Daragmeh (spielte in der Jugend bei Eintracht Trier) hin.

Doch ganz unabhängig von den unterschiedlichen finanziellen und personellen Voraussetzungen stehen beide Mannschaften derzeit im Tabellenkeller, beide, Stand jetzt, knapp über dem Strich – da es in der Oberliga, wäre jetzt Schluss, drei Absteiger gäbe. Allein das macht deutlich, wie wichtig die Partie für beide Teams ist. Eisbachtal könnte sich im Falle eines Sieges erst einmal ein bisschen Luft verschaffen, würde bei einer Niederlage hinter Idar abrutschen, denn aktuell trennt beide Mannschaften nur ein Punkt voneinander.

„Da sind sie mit Kraus und mit Florian Zimmer sicherlich brandgefährlich. Aber ansonsten wollen wir vor allem unser Spiel auf den Platz bringen und uns gar nicht so sehr am Gegner orientieren.“
Spfr-Coach Thorsten Wörsdörfer über die Idarer Standards

Wörsdörfer fordert, in dieser schwierigen, weil wichtigen Phase, noch enger zusammenzurücken. „Wir müssen vor dem Spiel im Kreis kuscheln, und anschließend, nach Anpfiff, unsere Eisbärenkrallen ausfahren“, sagt der Trainer – und warnt vor allem vor den Idarer Standardsituationen. „Da sind sie mit Kraus und mit Florian Zimmer sicherlich brandgefährlich. Aber ansonsten wollen wir vor allem unser Spiel auf den Platz bringen und uns gar nicht so sehr am Gegner orientieren“, sagt der Trainer.

Immerhin scheint sich die Personalsituation gegenüber dem 1:1 beim FV Eppelborn wieder ein wenig zu entspannen. Matti Jung, der verletzt runter musste, konnte unter der Woche wieder ins Training einsteigen. Auch Lukas Reitz sollte wieder zur Verfügung stehen. Bei Jerome Zey und Jonah Arnolds ist Wörsdörfer zumindest verhalten optimistisch, will aber, weil beide krank waren, keinesfalls ein Risiko eingehen. „Es sieht aber aus, als hätten wir wieder mehr Alternativen zur Verfügung.“

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