Sportfreunde in Pirmasens
Eisbachtal will sich Inter Mailand zum Vorbild nehmen
Gegen Worms konnten die Eisbären zwar zweimal ein Tor bejubeln, mussten sich am Ende aber mit 2:4 geschlagen geben.
Andreas Hergenhahn

Die Sportfreunde Eisbachtal warten in diesem Jahr in der Fußball-Oberliga weiter auf den ersten Sieg. Auch in Pirmasens ist die Mannschaft von Thorsten Wörsdörfer Außenseiter. Doch nur wegen des CO2-Fußabdrucks fährt er nicht in die Pfalz.

Nicht der April, sondern aller Voraussicht nach der Mai wird der Monat der Wahrheit für die Sportfreunde Eisbachtal – auch wenn Coach Thorsten Wörsdörfer die Saison in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland auch lieber entspannt austrudeln lassen würde. Dass das wohl eher nichts wird, zeigt ein Blick auf das Programm im April und auf die Tabelle: Am Samstag (14 Uhr) geht es für die „Eisbären“ zum Tabellenzweiten FK Pirmasens, dann folgen TuS Koblenz, 1. FC Kaiserslautern II und, ebenfalls noch im April, der FV Engers, ehe es im Mai gegen die potenziellen Gegner auf Augenhöhe geht.

Abschlussschwäche ist ein Thema bei den Eisbären

Und in die Spiele wollen die Sportfreunde im Idealfall nicht nur mit den aktuell 24 Zählern gehen, wollen auch im Hammermonat April den einen oder anderen Punkt sammeln, Selbstvertrauen tanken. Dass das zuletzt ein wenig abhandengekommen ist, ist bei den jüngsten Ergebnissen durchaus nachvollziehbar. Nach der Winterpause ist das Wörsdörfer-Team noch ohne Sieg, „was allerdings nicht nötig war“, wie der Trainer befindet. Denn der sah sein Team, abgesehen von der 1:5-Klatsche gegen Arminia Ludwigshafen zumeist auf Augenhöhe, vielleicht sogar näher am Sieg als den Gegner. „Aber wir machen die Tore eben nicht“, so der Coach, der seiner Mannschaft rät, sich ein Beispiel an Inter Mailand zu nehmen. „Die machen die Tore dann einfach“, spielt er auf den 2:1-Sieg der Italiener in der Champions League gegen Bayern München an.

Aber er nimmt sein Team auch in Schutz, erinnert daran, dass er bei Übernahme vor einem Scherbenhaufen stand, dass es Abgänge, immer wieder Verletzte zu beklagen gab, dass nahezu nie zweimal die gleiche Mannschaft ins Rennen geschickt werden konnte, weiß, dass der Lernprozess noch nicht abgeschlossen ist, dass die junge Mannschaft derzeit immer wieder Lehrgeld bezahlt – „weil der Kopf noch nicht so weit ist wie der Mund“, sagt Wörsdörfer lachend und schiebt hinterher: „Ich habe auch dafür Verständnis, ich war als junger Spieler selbst so. Aber vielleicht sind wir alle gut beraten, erst einmal nach uns zu schauen und sich bestmöglich für das Team einzubringen.“

„Dann könnten wir auch daheim bleiben und etwas für unseren CO2-Fußabdruck tun.“
Schadensbegrenzung ist kein Thema für Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer

In Pirmasens dürfte das noch einmal herausfordernder werden. Zum einen, weil es für die Gastgeber selbst noch darum geht, Relegationsrang zwei zu verteidigen, zum anderen, weil der Eisbachtaler Kader erneut stark dezimiert sein will. „Nur so viel: Wir werden 13 Mann dabei haben, aber vielmehr will ich nicht verraten“, sagt Wörsdörfer vor dem Duell mit einem seiner Lieblingstrainerkollegen Daniel Paulus.

Das Wort Schadensbegrenzung will er in dem Kontext aber nicht hören. „Dann könnten wir auch daheim bleiben und etwas für unseren CO2-Fußabdruck tun“, sagt er. Auch davon, den Bus im eigenen Strafraum zu parken, will er nichts hören. Das sei nicht die Eisbachtaler Spielweise. Die sei vielmehr geprägt vom mutigen Spiel nach vorn – und vielleicht auch mal von Glück im Abschluss.

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