Nachholspiel in Nentershausen
Eisbachtal gegen Karbach: Wer verschafft sich Luft?
Im Hinspiel auf dem Quintinsberg am ersten Spieltag trennten sich der FC Karbach (in Blau mit Kevin Leidig) und die Sportfreunde Eisbachtal (von links mit Tom Trabusch und Lennard Plum) mit 1:1. Am Mittwoch (20 Uhr) steht in Nentershausen das Rück- und Nachholspiel an, die Partie war Anfang Dezember wegen Schnee abgesagt worden.
Hermann-Josef Stoffel

Die Tabelle in der Oberliga wird am Mittwoch (und vor dem 24. Spieltag am Wochenende) begradigt: Im Nachholspiel in Nentershausen stehen sich die Tabellennachbarn Sportfreunde Eisbachtal (11.) und FC Karbach (10.) gegenüber.

Während der FC Karbach beim 3:2 gegen Wormatia Worms einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga eingefahren hat, treten die Sportfreunde Eisbachtal nach der Winterpause mit drei Remis nach Gang ein wenig auf der Stelle. Am Mittwoch (20 Uhr) kommt es in Nentershausen zum direkten Duell, das für beide ein richtungsweisendes und zugleich ein Bonusspiel ist – denn die Partie ist ein Nachholspiel, Anfang Dezember wurde sie wegen Schnee im Westerwald abgesagt. „Die Gefahr besteht dieses Mal nicht“, sagt Eisbachtal-Trainer Thorsten Wörsdörfer mit einem Lachen.

Der Partie gegen den Zehnten Karbach (27 Punkte), der bei deutlich besserem Torverhältnis drei Punkte mehr auf dem Konto hat als der Elfte Eisbachtal, blickt Wörsdörfer insofern optimistisch entgegen, als dass die Personalsituation halbwegs ordentlich ist: Jonah Arnolds, der beim 2:2 gegen den SC Idar nach Abpfiff Rot gesehen hatte, wird fehlen, zudem steht hinter Luis Hesse noch ein großes Fragezeichen. Bei dem war zunächst ein Innenbandriss im Knie diagnostiziert worden. „Das hat sich zum Glück nicht bestätigt, aber wir werden da natürlich nichts riskieren“, sagt sein Trainer.

Mainz 05 II rutscht ab: Gefahr aus Regionalliga in Verzug

Über Karbach sagt er auch etwas. Unter anderem meint Wörsdörfer, dass beide Klubs mit Blick auf Etat und Kaderbreite mit relativ ungleichen Waffen kämpfen. Das allerdings unterstreicht der Blick auf die nackten Zahlen nur bedingt. Auch im Hinspiel erkämpften sich die Eisbären auf dem Quintinsberg beim Saisonauftakt ein 1:1-Remis. Wichtig wird es aus Wörsdörfers Sicht sein, FCK-Stürmer Max Wilschrey (fehlte im Hinspiel) in den Griff zu bekommen – und im Idealfall auf der Gegenseite die Torgefahr eines Wilschrey auszustrahlen. Denn das war zuletzt das große Problem bei den Sportfreunden, die laut Trainer vor allem beim 2:2 gegen Idar und davor beim 1:1 in Eppelborn Punkte hatten liegen lassen, weil die Chancen nicht konsequent genutzt worden waren.

Karbach kann einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Mit einem Sieg in Nentershausen stünde der FC bei 30 Punkten, nach der „aktuellen Hochrechnung“ müssten rund 35 Punkte für die Rettung reichen. Momentan gäbe es drei Absteiger, auf dem ersten Abstiegsplatz 16 steht Mechtersheim mit 21 Zählern. Aber auf einmal ist Gefahr in Verzug, in der Regionalliga Südwest liegt Mainz 05 II nur noch zwei Punkte vor der Abstiegszone. Kommt Mainz II runter in die Oberliga, gäbe es dort vier Absteiger.

Kühnreich lobt Youngster Ahlert nach Startelfdebüt

Umso wichtiger ist das Nachholspiel Eisbachtal gegen Karbach für beide Parteien, um sich Luft zu verschaffen. Karbachs Trainer Patrick Kühnreich sagt: „Wir haben uns vor dem Worms-Spiel nicht von der Tabelle bekloppt machen lassen – und werden es nun auch nicht. Das wird eine ganz andere Partie gegen Eisbachtal, auch weil es auf Kunstrasen geht. Eisbachtal wird den Fight annehmen. Wenn meine Mannschaft den Charakter wie gegen Worms zeigt, dann können wir frohen Mutes sein. Aber in Nentershausen wird es nicht reichen, wie auf unserem Rasen gegen Worms auf zweite Bälle zu gehen, wir müssen fußballerisch auch was bieten auf dem anderen Untergrund.“

Personell wird Kühnreich vermutlich auf die gleiche Elf setzen wie gegen Worms. Doppeltorschütze Kieran Ike konnte am Montag nicht trainieren, Kühnreich hofft, dass der Offensivmann rechtzeitig fit wird. Ansonsten stünde Tim Niemczyk parat, der gegen Worms krank fehlte. Weil neben den Langzeitverletzten beim FC weiter Marco Bresser, Mathias Fischer, Jannik Mohr und Marian Kunz ausfallen, nominierte Kühnreich den im Winter aus der A-Jugend von Eintracht Trier gekommenen Jonas Ahlert das erste Mal für die Startelf. Gegen Eisbachtal könnte Ahlert wieder von Beginn an im Mittelfeld spielen. „Wir wollten Jonas als 18-Jährigen eigentlich nicht die Verantwortung auferlegen, in dem wichtigen Spiel gegen Worms eine Stütze sein zu müssen. Aber wir mussten ihn bringen, weil viele ausgefallen sind“, sagt Kühnreich: „Er hat das sehr gut gemacht, ein größeres Kompliment kann man Jonas nicht machen.“

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