Die TuS siegt 3:1 in Karbach
Auf dem Quintinsberg sind am Ende beide zufrieden
Karbachs Janik Otto (in Blau) und seine Teamkollegen hielte zwar gut dagegen, verloren aber vor fast 400 Zuschauern auf dem Quintinsberg gegen die TuS Koblenz mit 1:3.
Hermann-Josef Stoffel. hjs-Foto

Der FC Karbach hat zwar mit 1:3 verloren gegen die TuS Koblenz. Aber die Gastgeber waren ähnlich zufrieden wie die Gäste, die näher an Platz zwei heranrückten. 

Zufriedenheit war die allseits vorherrschende Gemütslage auf dem Karbacher Quintinsberg nach der 1:3 (0:1)-Niederlage des gastgebenden FCK gegen die TuS Koblenz. Die Gastgeber waren deswegen zufrieden, weil sie der TuS über weite Strecken der Partie Paroli geboten hatten, die Gäste waren zufrieden, weil sie durch die drei Punkte sicherlich zu den Wochenend-Gewinnern in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland gehörten: Weil der FK Pirmasens kurz zuvor ausgerechnet beim TuS-Lokalrivalen Rot-Weiss nicht über ein 2:2 hinausgekommen war, ist die Mannschaft von Coach Michael Stahl bis auf drei Zähler herangerückt an Tabellenrang zwei und den FKP. „Das ist ohne Frage gut gelaufen“, sagte auch Stahl.

Knackpunktszene vor dem Koblenzer 2:1

Die Hürde Karbach nahm die TuS ohne Glanz. Das war sicherlich mit ein Grund dafür, dass FCK-Coach Patrick Kühnreich seiner Mannschaft im Anschluss für die gute Leistung gratulierte. Gut ist in dem Fall aber nicht gleichzusetzen mit spielstark, sondern eher damit, dass die Gastgeber der favorisierten, weil individuell sicherlich deutlich besser besetzten TuS, über weite Strecken der Partie durchaus auf Augenhöhe begegnet und zwischendurch einer 2:1-Führung nah waren.

Das war aus Sicht von Kühnreich die Knackpunktszene: Als Max Wilschrey und Tim Puttkammer sich rund elf Meter vor dem Tor die Kugel zuschoben und die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen ließen. Zunächst hatte Wilschrey die Einschusschance, verpasste aber den richtigen Moment, legte ab auf Puttkammer, der ebenfalls den einen Moment zu lange zögerte, sodass Koblenz’ Daniel von der Bracke seinen Ballverlust wiedergutmachen konnte, indem er den Abschluss für den schon geschlagenen Schlussmann Michael Zadach auf der Linie klärte (54.). Es wäre die 2:1-Führung für die Gastgeber gewesen, in eine Phase hinein, in der Karbach mehr am Drücker war.

Praktisch im Gegenzug erzielten aber die Gäste das 2:1 – nach einer einstudierten Szene: Flanke Wingender auf den zweiten Pfosten, da legte Blagojevic per Kopf auf Karim Zeghli ab, der aus kurzer Distanz einschob (54.).

40-Meter-Tor zur Koblenzer 1:0-Führung

„Wir haben fast in jedem Spiel diese Phasen, in denen wir wackeln“, sagte Stahl. Das Wackeln hatte mit dem FCK-Ausgleich vier Minuten nach Wiederanpfiff begonnen. Nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite hatte die TuS-Defensive den Ball nicht geklärt bekommen und Wilschrey ihn irgendwie über die Linie befördert. Das dürfte bei Karbachs Anes Abdiovski für Erleichterung gesorgt haben, denn der Defensivakteur hatte maßgeblichen Anteil am Koblenzer 1:0.

Beide Trainer konnten mit dem Ergbeis und der Leistung ihrer Teams zufrieden sein: Karbachs Patrick Kühreich (rechts), weil seine Elf dem Favoriten Paroli geboten hatte, Michael Stahl vor allem, weil seine TuS gewonnen hat und näher an Platz zwei herangerückt ist.
Hermann-Josef Stoffel. hjs-Foto

Nach einem Einwurf für die Gastgeber hatte der rund 40 Meter vor dem eigenen Tor einen Querpass nicht kontrolliert bekommen, Igor Blagojevic eroberte nicht nur den Ball, sondern schaltete blitzschnell. Er sah, dass Keeper Jonas Bast, weil sein Team in Ballbesitz war, sehr weit aufgerückt war, hielt aus besagten 40 Metern drauf, traf den Ball perfekt und erzielte so den sehenswerten Treffer zur TuS-Führung (13.).

Allzu viel passierte in der Folge nicht mehr. Beide Mannschaften taten sich auf trockenem und holprigem Geläuf schwer, gefährlich ins letzte Drittel zu kommen. Die Gastgeber hatten einen Abschluss durch Jannik Mohr nach einer Ecke (32.), im Gegenzug war es Marcel Wingender, der nach Vorarbeit von Blagojevic das 0:2 auf dem Fuß hatte.

„Wir hatten vorher klar gesagt, dass es keine Diskussionen auf dem Platz gibt.“
TuS-Coach Michael Stahl über den endlich wieder verwandelten Elfmeter

Nach Wiederanpfiff und vor allem mit dem Ausgleich kam dann der FCK erst einmal besser ins Spiel, musste dann aber besagten Rückschlag hinnehmen. „Selbst da haben wir uns nicht aufgegeben und hatten unsere Chancen. Der Elfmeter war dann aber die Entscheidung“, sagt Kühnreich.

Zuvor hatte Selim Denguezli den eingewechselten Mel Yeboah zu Fall gebracht. Kapitän André Mandt verwandelte zur Erleichterung aller, die es mit der in Gelb gekleideten TuS hielten (81.). Nach zuvor fünf verschossenen Elfmetern war dieser mit Überzeugung getreten. „Wir hatten vorher klar gesagt, dass es keine Diskussionen auf dem Platz gibt“, sagte Stahl zu der Szene, die den Schlusspunkt einer intensiven, aber keineswegs hochklassigen Partie bildete.

FC Karbach - TuS Koblenz 1:3 (0:1)

Karbach: Bast - Leidig (46. Kunz), Mohr (86. Mohr), Abdiovski, Bresser (71. Fischer) - Denguezli, Zahnen (38. Mahrla) - Puttkammer, Otto, Ike (71. Kömesögülti)- Wilschrey.

Koblenz: Zadach - Yaman, von der Bracke, Grgic, Zeghli - Tchadjei (90.+3 Vdovychenko), Wingender, Mandt - Alsbach (67. Yeboah), Blagojevic (90.+1 Selinger).

Schiedsrichter: Fabian Brune (Rheinzabern).

Zuschauer: 382.

Tore: 0:1 Igor Blagojevic (13.), 1:1 Max Wilschrey (49.), 1:2 Karim Zeghli (54.), 1:3 André Mandt (81./Foulelfmeter).

Top-News aus dem Sport