1:0-Sieg gegen Trier-Tarforst
Tim Müller schießt Kirchberg ins Pokal-Halbfinale
Hat derzeit gut lachen: Nach zwei Siegen in der Liga zog Kirchberg um Coach Artem Sagel (links) ins Rheinlandpokal-Halbfinale ein, hier freut sich Sagel über das 1:0 von Tim Müller gegen Tarforst.
Christian Kiefer. #ckpicture

Der TuS Kirchberg steht im Halbfinale des Rheinlandpokals: Die Mannschaft von Artem Sagel setzte sich gegen den Ligakonkurrenten FSV Trier-Tarforst mit 1:0 durch und trifft nun auf Oberligist Rot-Weiss Koblenz.

Der TuS Kirchberg wollte Historisches erreichen, der TuS Kirchberg hat Historisches erreicht: Durch den 1:0-Sieg gegen den Rheinlandliga-Konkurrenten FSV Trier-Tarforst steht die Mannschaft von Coach Artem Sagel im Halbfinale des Rheinlandpokals und wird auf den Oberligisten Rot-Weiss Koblenz treffen. Terminiert ist die Partie – wie auch das zweite Halbfinale zwischen dem FV Engers und Eintracht Trier – auf Mittwoch, 9. April.

Doch bis es so weit war, war es durchaus ein hartes Stück Arbeit für die Gastgeber, die in den zweiten 45 Minuten eine Abwehrschlacht zu meistern hatten. Die wäre in der Form nicht nötig gewesen, hatten sie die Möglichkeiten zu Beginn der zweiten Hälfte konsequent genutzt und die knappe 1:0-Führung, die knapp vor der Pause gefallen war, auf ein etwas komfortableres 2:0 ausgebaut.

Kirchberg kommt trotz Umstellungen gut ins Spiel

Doch zurück zum Anfang: Schon im Vorfeld hatte Sagel betont, dass die Priorität seines Teams nicht auf dem Pokal, sondern auf dem Ligaalltag liegt. Dort ist man Drittletzter und Tarforst Fünftletzter. Sagels Aussage spiegelte sich in der Aufstellung wider, wo beispielsweise Jonas Heimer und Jannik Auler erst einmal geschont wurden, Maximilian Jannasch auf die Außenverteidigerposition und Danny Weber ins defensive Mittelfeld rückte.

Abschirmdienst: Lukas Gohres (in Gelb) hielt sich mit neuer Frisur und mit dem TuS Kirchberg die Tarforster vom Leib.
Christian Kiefer

Trotz der Umstellungen kamen die Gastgeber gut ins Spiel, waren aggressiv in den Zweikämpfen, schalteten nach Ballgewinn schnell um – und davon gab es einige, auch, weil es die Tarforster in ihrem Passspiel oft an Präzision vermissen ließen – und kamen so zu einigen Abschlüssen. Das erste Mal nennenswert nach 13 Minuten, als Jannick Rode Lukas Gohres mit einem langen Ball bediente, der aber aus spitzem Winkel am Tarforster Schlussmann scheiterte. Nach 35 Minuten war es Erik Milz, der zunächst eine Schröder-Hereingabe verpasste, dann aus spitzem Winkel am Keeper scheiterte.

Da waren wir zwar besser, haben aber oft zu überhastet abgeschlossen.
Triers Coach Patrick Zöllner über die Abschlussschwäche seiner Mannschaft

Auf der Gegenseite hatten die Gäste ebenfalls zwei gute Möglichkeiten: Nach einer Hereingabe von Matthias Finsterwalder verpasste Moritz Hannappel den Ball knapp (23.), nach 36 Minuten war es erneut Hannappel, der im Strafraum quer zog, dessen Schuss aber zu zentral aufs Tor kam. Der einzige Treffer der Partie fiel dann in der 44. Minute, als Milz einen Ball zunächst an die Latte setzte, die Gastgeber durch Schröder nachsetzten, der wiederum Tim Müller bediente – und der die Kugel aus rund 13 Metern überlegt einschob.

Hier war es für Tim Müller noch schmerzhaft, als er behandelt wurde, am Ende war nicht nur er glücklich, aber er hatte den TuS Kirchberg mit seinem Treffer ins Rheinlandpokal-Halbfinale geschossen.
Christian Kiefer

Es blieb auch deswegen der einzige Treffer der Partie, weil Kirchberg zu Beginn der zweiten Hälfte zwei gute Chancen durch Florian Daum (47.) und Lukas Gohres (53.) liegen ließ und weil es die Gäste anschließend nicht schafften, ihre deutliche optische Überlegenheit in klare Chancen und noch viel weniger in Tore umzumünzen. „Da waren wir zwar besser, haben aber oft zu überhastet abgeschlossen“, sagte Triers Coach Patrick Zöllner, der es nicht als Ausrede gelten lassen wollte, dass mit Nico Neumann der beste Torjäger gefehlt hatte. Schließlich sei das Pokalspiel auch für andere Spieler eine gute Gelegenheit, um Spielpraxis zu sammeln. Zöllner machte auch keinen Hehl daraus, dass er – trotz der Doppelbelastung  – gerne ins Halbfinale eingezogen wäre: „Das ist einfach ein ganz anderer Wettbewerb, und so ein Spiel gegen Rot-Weiss Koblenz bringt die Jungs sicherlich auch weiter.“

Wir haben jetzt zwei englische Wochen, da kann man nicht nur Hurra-Fußball spielen.
Kirchbergs Trainer Artem Sagel über die Abwehrschlacht in Hälfte zwei

Nun ist es aber der Ligarivale, der am 9. April gegen den Oberligisten ran darf. Prioritäten hin oder her, die Kirchberger Freude über das Erreichen dieses besonderen Spiels, bei dem der TuS wieder Heimrecht hatte, war groß. Genau wie Sagels Freude über die engagierte Leistung seiner Mannschaft, die sich nach der Pause zwar sehr tief hatte fallen lassen, aber keine nennenswerten Chancen des Gegners zugelassen hatte. „Die Jungs haben wirklich gut gegen den Ball gearbeitet“, sagte Sagel – und schob hinterher: „Wir haben jetzt zwei englische Wochen, da kann man nicht nur Hurra-Fußball spielen.“

TuS Kirchberg - FSV Trier-Tarforst 1:0 (1:0)

Kirchberg: Christ – Özer (76. S. Wilbert), Reifenschneider, Rode, Jannasch – Milz (68. J. Auler), Weber, Müller (59. J. Heimer), Schröder – F. Daum, Gohres.

Trier: M. Neumann – Kiesewetter, Suder (85. Müller-Adams), Gouverneur (46. Weirich), Finsterwalder – Arnold – Hannappel, Schuch (75. Böhme), Schmitz, Quint (85. Witz) – Heitkötter (75. Schneemilch).

Schiedsrichter: Alexander Müller (Mendig).

Zuschauer: 150.

Tor: 1:0 Müller (44.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Julian Schmitz (90.+4/Trier).

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