Wiedersehen mit Kirschbaums
Wissener Torflaute trifft auf Linzer Torlaune
In der Hinrunde spielte Luca Kirschbaum (links) mit dem VfB Wissen 2:2 auf dem Linzer Kaiserberg. Nun hat er zusammen mit seinem Bruder Justin die Seiten gewechselt.
René Weiss

Rasen oder Asche? Das soll sich erst kurzfristig entscheiden. Klar ist aber: Der VfB Linz wird sich umstellen müssen, wenn er am Sonntag beim VfB Wissen gastiert. Denn zur Wahl stehen ein schlechter Rasen oder ein guter Hartplatz.

Die Gefühlslagen sind derzeit sicherlich sehr unterschiedlich beim VfB Wissen und beim VfB Linz. Während die Gastgeber in diesem Jahr noch auf den ersten Sieg in der Fußball-Rheinlandliga warten, gehen die Gäste mit einem 7:2-Triumph über die SG 99 Andernach im Rücken in das Duell am Sonntag (15 Uhr). Ob das auf Rasen oder Hartplatz stattfindet, das lässt Wissens Coach Dirk Spornhauer noch offen, sagt aber auch: „Der Rasen ist in keinem guten Zustand.“

Wissener Asche-Serie ist gleich doppelt gerissen

Er glaubt aber, dass es zumindest für die Gäste keinen großen Unterschied macht, ob sie auf einem guten Hart- oder einem schlechteren Rasenplatz antreten müssen. „Beides wird ihnen vermutlich nicht sonderlich entgegenkommen“, so Spornhauer. Allerdings entpuppte sich die Asche zuletzt auch nicht mehr als der Glücksbringer für Wissen, der er einst war: Gegen Cosmos gab es eine deutliche 0:3-Klatsche, gegen Schweich kam der VfB nicht über ein Remis hinaus. „Die Souveränität ist uns aktuell ein wenig abhandengekommen“, weiß auch der Trainer – und sieht einen Grund eben auch darin, dass mit Luca Kirschbaum der beste Wissener Torjäger den Verein verlassen hat. Und das ausgerechnet zum kommenden Gegner Linz. „Wir sind froh, dass wir sowohl Luca als auch Justin haben, sie haben sich sowohl auf als auch neben dem Platz perfekt eingefunden“, sagt indes Gegenüber Thomas Schuster.

„Wir werden uns auch erst einmal auf den Untergrund einstellen müssen.“
Linz’ Trainer Thomas Schuster weiß, dass es, unabhängig von Asche oder Rasen, ein anderes Spiel als auf dem eigenen Kunstrasen werden wird.

Allerdings war es nicht Kirschbaum, sondern Fabio Schopp, der unter der Woche mit seinem Fünferpack von sich reden machte. „Fabio ist sehr fleißig und ich gönne ihm das absolut“, so sein Coach. Dass seine Mannschaft auch in Wissen sieben Tore schießt, glaubt er indes nicht, auch wenn er durchaus zur Kenntnis genommen hat, dass es bei den Gastgebern derzeit nicht rund läuft. „Wir werden uns auch erst einmal auf den Untergrund einstellen müssen“, sagt er. Und das könne auch bedeuten, dass eben mal andere Methoden als gepflegtes Kurzpassspiel Anwendung finden, um ins letzte Drittel zu kommen. „In den entscheidenden Zonen wollen wir dann aber schon spielen“, so Schuster.

VfB hofft auf die Rückkehr eines Quintetts

Der erwartet einen Gegner, der vor allem defensiv kompakt steht. Spornhauer will sich da nicht allzu tief in die Karten schauen lassen, weiß aber auch, dass seine Mannschaft langsam, aber sicher wieder dreifach punkten muss. 40 Zähler, davon ist er überzeugt, braucht es, um am Ende über dem Strich zu stehen. „Bedeutet also auch, dass wir noch drei Siege benötigen.“ Vor allem das Toreschießen fiel den Wissenern zuletzt schwer. Beim 0:0 gegen Westerburg gab es die eine oder andere gute Chance, aber das letzte Quäntchen fehlte.

Immerhin verbessert sich am Sonntag die Personalsituation wieder ein wenig: Steven Winzenburg, Philipp Weber, Tom Pirsljin, Aimen Aslan und Micha Fuchs könnten zurückkommen. Bei den Gästen gibt es indes aller Voraussicht nach keine Änderungen im Kader – dafür aber sicher eine Menge Selbstvertrauen.

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