VfB empfängt Morbach
Wissen will mit einem Heimsieg alles klarmachen
Im Spiel gegen Immendorf war Mario Weitershagen (blaues Trikot) noch ein Bestandteil der Wissener Viererkette. Gegen Morbach wird er seiner Mannschaft aus privaten Gründen fehlen.
René Weiss

Ein letztes Mal dem Druck standhalten, ein letztes Mal einen Dreier einfahren – das ist der Wunsch von Wissens Coach Dirk Spornhauer vor dem entscheidenden Spieltag in der Rheinlandliga. Mit einem Sieg gegen Morbach wäre der Klassenerhalt perfekt.

Lesezeit 2 Minuten

Eigentlich will Dirk Spornhauer, Coach des VfB Wissen, gar nicht erst rechnen müssen. Das wäre dann der Fall, wenn seine Mannschaft das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen die FV Morbach gewinnen würde. Denn mit einem Dreier bliebe der VfB sicher in der Fußball-Rheinlandliga. Die Rechenspiele würden nur dann losgehen, wenn die Spornhauer-Elf mit einem Remis oder einer Niederlage aus der Partie gehen würde. Dann müsste vor allem der bange Blick auf die anderen Plätze gerichtet werden: Wie hat der VfB Linz zu Hause gegen Trier-Tarforst gespielt, wie Mosella Schweich in seinem Heimspiel gegen Cosmos Koblenz?

Noch viele Konstellationen sind im Abstiegskampf möglich

Aktuell steht Wissen über dem Strich, liegt einen Punkt vor Linz und ist punktgleich mit Schweich. Das bedeutet auch, dass es zu einem Entscheidungsspiel kommen könnte, nämlich dann, wenn Linz gewinnt und Schweich und Wissen jeweils unentschieden spielen oder verlieren würden. Auch einer Dreier-Entscheidungsrunde ist denkbar.

Aber das ist, wie gesagt, für Spornhauer Zukunftsmusik. Dessen Fokus liegt einzig auf der Partie gegen Morbach. Im Hinspiel war seine Mannschaft beim 1:6 regelrecht überrollt worden, in Abwesenheit Spornhauers übrigens, der war an Corona erkrankt. Doch auch ihm ist nicht entgangen, dass die FV vor allem im Spiel nach vorne ihre Stärken hat. 83 erzielte Treffer sind der viertbeste Ligawert.

Da kommt es auf Seiten des VfB nicht unbedingt gelegen, dass mit Tom Pirsljin und Mario Weitershagen das etatmäßige Innenverteidigerduo aus privaten beziehungsweise beruflichen Gründen ausfallen wird. Paul Christian wird ein Teil des neuen Duos werden, wer auf die zweite Position rücken wird, ist noch offen. Den Vorschlag, es doch selbst zu übernehmen, lehnt Spornhauer lachend ab. „Dafür bin ich zu langsam.“

„Die Jungs haben die Sache wirklich super angenommen, haben dem Druck standgehalten und sich in die Position gebracht, dass sie den Klassenerhalt jetzt aus eigener Kraft schaffen können.“
Wissens Coach Dirk Spornhauer über den 3:2-Sieg seines Teams in Immendorf

Auch wenn ihm die anstehende Umgestaltung der Viererkette ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, geht der Trainer optimistisch in die Partie. Anlass dazu gibt ihm vor allem der starke Auftritt beim 3:2-Sieg in der Vorwoche gegen Immendorf, als der Druck enorm hoch war: Durch den Linzer Sieg am Samstag zuvor, war sein VfB auf einen Abstiegsplatz abgerutscht und hatte die schwere Auswärtsaufgabe anschließend mit Bravour gelöst.

„Die Jungs haben die Sache wirklich super angenommen, haben dem Druck standgehalten und sich in die Position gebracht, dass sie den Klassenerhalt jetzt aus eigener Kraft schaffen können“, so Spornhauer. Der versucht, zusätzlich auf sein Team einzuwirken, Lockerheit vorzuleben – und hofft, dass das auch von seiner Mannschaft verinnerlicht wird. „Klar ist die Situation ernst, aber wir sollten auch mit Selbstsicherheit an die Aufgabe gehen.“ Immerhin ist der VfB seit mittlerweile vier Spielen ungeschlagen, holte zwei Siege und zwei Remis, gewann unter anderem zu Hause gegen Vordereifel, das ebenfalls für seine Offensivstärke bekannt ist, mit 7:1. Ein Ergebnis, das Spornhauer sicher auch dieses Mal sofort unterschreiben würde.

Top-News aus dem Sport