„Wir wollen Wissen mit in den Abstiegsstrudel ziehen.“ Das sagt Westerburgs Trainer Christian Hartmann vor dem Aufeinandertreffen mit dem VfB am Mittwoch (19.30 Uhr) auf dem heimischen Kunstrasen. Aktuell trennen beide Mannschaften in der Tabelle der Fußball-Rheinlandliga zwölf Punkte, allerdings beträgt das Wissener Polster auf den ersten Abstiegsrang nur acht Zähler.
„Wir können froh sein, dass wir gegen Schweich den Supergau vermieden und zumindest noch den Ausgleich gemacht haben.“
Wissens Trainer Dirk Spornhauer nach dem 1:1 gegen Schweich
Geschuldet ist das vor allem den schlechten Ergebnissen nach der Winterpause: Drei Niederlagen und zuletzt einen mageren Punkt gegen Mosella Schweich, das auf besagtem ersten Abstiegsplatz steht, holte die Mannschaft von Dirk Spornhauer. „Wir können froh sein, dass wir gegen Schweich den Supergau vermieden und zumindest noch den Ausgleich gemacht haben“, so der Trainer, der ganz unumwunden zugibt, dass er auf der heimischen Asche mit einem Dreier gerechnet hatte.
Weniger ausgerechnet hatte sich Hartmann in Andernach, wo es am Ende auch ein deutliches 0:3 aus Sicht der Westerwälder gab. „Das ist auch derzeit keine der Mannschaften, an denen wir uns messen“, so Hartmann. Wissen ist aber durchaus ein Team, mit dem sich seine SG messen will. Mehr noch: „Wir wollen gewinnen und unseren Zuschauern zu Hause noch einmal ordentlichen Fußball zeigen“, sagt der Trainer. Das war bei der 0:4-Klatsche gegen Linz nicht der Fall.
Beide Trainer müssen berufsbedingt wohl auf Spieler verzichten
Dieses Mal sieht er, auch weil die Gäste nach der Winterpause noch nicht in Fahrt gekommen sind, durchaus realistische Chancen – und weiß sehr genau, wo er den Hebel ansetzen muss: „Wir nutzen unsere Chancen nicht konsequent.“ Zwei torlose Spiele sprechen dafür. „Mit einem Nils Wambach im Sturm hätten wir auch in Andernach nicht verloren. Aber deswegen stehen die auch da, wo sie stehen und wir da, wo wir stehen.“
Probleme, die auch sein Gegenüber derzeit hat. Denn auch dem VfB fehlte es in den vergangenen Wochen in der Offensive an der nötigen Durchschlagskraft. Nun verletzte sich auch noch Daniel Reichert, der nicht nur Bälle festmachen kann, sondern auch über einen guten Abschluss verfügt, an der Hand. Ein Einsatz in Westerburg ist fraglich. Zudem bangt Spornhauer um Steven Winzenburg und Philipp Weber, hinter denen unter der Woche aus beruflichen Gründen ein Fragezeichen steht. Hartmann wird aller Voraussicht nach auf Tim Buchmann (ebenfalls beruflich verhindert) verzichten müssen, dafür ist Johannes Derscheid nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Linz wieder einsatzberechtigt.
„Klar, wir wollen so viele Punkte wie möglich hamstern, aber in der starken Liga fragt man sich schon, welche vier Mannschaften wir hinter uns lassen sollen.“
Westerburgs Trainer Christian Hartmann
Die Marschrichtung auf beiden Seiten ist unabhängig vom zur Verfügung stehenden Personal klar: Die Gastgeber wollen nach einem der wenigen verbleibenden Strohhälme greifen, die Gäste wollen sich endlich entscheidend von der Abstiegszone absetzen. In Westerburg schätzt man die Situation allerdings realistisch ein: „Klar, wir wollen so viele Punkte wie möglich hamstern, aber in der starken Liga fragt man sich schon, welche vier Mannschaften wir hinter uns lassen sollen“, sagt Hartmann.