Es ist eine Art Abschiedstournee aus der Fußball-Rheinlandliga, die die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod in den noch ausstehenden fünf Partien zu absolvieren hat, aus Sicht von Coach Christian Hartmann absolvieren darf. „Die Jungs sollen das noch einmal genießen, für viele könnte es das letzte Mal auf diesem Niveau gewesen sein“, sagt er vor dem Heimspiel am Samstag (17.30 Uhr) auf dem Westerburger Kunstrasen gegen den TuS Immendorf.
Dass sich seine Mannschaft keinesfalls aufgegeben, nicht kampflos in ihr Schicksal ergeben hat, das wurde unter der Woche bei der 0:2-Niederlage beim TuS Kirchberg deutlich, wo die SG über 90 Minuten mindestens ebenbürtig war, sich sogar ein klares Chancenplus erspielt hatte. „Das Toreschießen kann man eben nicht trainieren“, sagt Hartmann – und hofft, dass sich sein Team nun zu Hause gegen Immendorf endlich belohnt.
„Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen und nicht mit Rechenspielchen zu beginnen.“
Immendorfs Trainer Torben Kühl-Decker
Der Druck liegt klar auf der Seite der Gäste, die es bei der 1:2-Niederlage am Ostersamstag gegen Mosella Schweich verpasst hatten, den Klassenerhalt vorzeitig fast einzutüten. „Wir haben alles weiterhin selbst in der Hand und tun gut daran, nur auf uns zu schauen und nicht mit Rechenspielchen zu beginnen“, sagt Immendorfs Trainer Torben Kühl-Decker. Dessen Mannschaft hat aktuell 36 Punkte auf dem Konto, was gleichbedeutend mit sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge ist – und eben auch damit, dass ein Sieg ein wichtiger, vielleicht sogar der entscheidende, Schritt zum Klassenerhalt wäre.
Dass dazu eine Leistungssteigerung gegenüber dem Schweich-Spiel vonnöten sein wird, weiß Kühl-Decker, der sich auf den großen und guten Kunstrasen in Westerburg freut, auch wenn der eigene, alte Kunstrasen seiner Mannschaft das eine oder andere Mal einen Heimvorteil bescherte. Der könnte ab der kommenden Spielzeit allerdings wegfallen, denn im Mai sollen die Arbeiten am neuen Untergrund beginnen. „Darauf freuen wir uns schon sehr“, so der Trainer, der natürlich in der kommenden Spielzeit Gegner aus der Rheinlandliga auf dem Dörnchen begrüßen will.
Westerburgs Trainer Hartmann hat wieder mehr Auswahl
Deswegen gilt seine volle Konzentration den noch ausstehenden fünf Partien, zuallererst der in Westerburg. Der Tabellenvorletzte sei dabei keinesfalls im Vorbeigehen zu bezwingen. „Sie können ohne Druck spielen“, weiß Kühl-Decker und spekuliert ein wenig darauf, dass eine frühe Führung die Gegenwehr ein wenig brechen könnte. Wichtig sei es aber erst einmal, die Basics auf den Platz zu bekommen, die Tatsache, dass das nicht unbedingt in einem Augenschmaus mündet, nimmt der Immendorfer Trainer dabei gern in Kauf.
Die Gastgeber indes wollen gern Fußball spielen, wollen an die starke Leistung des Kirchberg-Spiels anknüpfen, wollen unbedingt einen Sieg. Was Hartmann optimistisch stimmt, ist nicht nur der couragierte Auftritt, sondern auch die Personalsituation: „Wir werden auch dieses Mal wieder Schwung und Impulse von der Bank bringen können, gerade im Spiel nach vorn.“ Kühl-Decker kann wieder auf Santino Chirico zurückgreifen, bangt aber noch um Sebastian Fischer.