Hartmann-Elf in Morbach
Westerburg will die 30-Punkte-Marke noch knacken
Im Hinspiel zwischen der SG Westerburg (im Bild) und der FV Morbach durften beide Teams jeweils dreimal jubeln. Die Partie endete 3:3. Nun geht es für die Hartmann-Elf auf den Morbacher Kunstrasen.
Horst Wengenroth

Noch vier Spiele darf die SG Westerburg in der Fußball-Rheinlandliga absolvieren, ehe sie nach nur einem Jahr wieder den Gang in die Bezirksliga antreten muss. Ziele hat die Mannschaft von Coach Christian Hartmann vor dem Spiel in Morbach aber noch.

Die oft zitierte goldene Ananas, sie kommt in der Regel zum Ende einer Saison zum Einsatz, immer dann, wenn es für eine Mannschaft praktisch um nichts mehr geht. Das ist auch am Sonntag (15 Uhr) der Fall, wenn in der Fußball-Rheinlandliga die FV Morbach die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod empfängt.

Die Gastgeber stehen auf Rang sechs, können in der Tabelle nur noch minimal klettern oder eben abrutschen, die Gäste haben sich mittlerweile mit ihrem Abstieg abgefunden, wollen die verbleibenden Spiele nutzen, um Spaß zu haben, befreit aufzuspielen, aber eben auch, um noch den einen oder anderen Punkt zu sammeln. 30, so das von Westerburgs Trainer Christian Hartman gesteckte Ziel. Und das ist spätestens nach dem 3:0-Sieg in der Vorwoche gegen Immendorf in greifbare Nähe gekommen: Fünf Punkte müsste die SG in den ausstehenden vier Partien noch holen.

„Die haben mit Maximilian Schemer und Sebastian Schell mit das beste Sturmduo der Rückrunde, haben den Abgang von Noah Lorenz damit bestens kompensiert.“
Westerburgs Christian Hartmann hat Respekt vor der Morbacher Offensive

Doch gerade in Morbach dürften, und da bedient sich Hartmann auch einer Frucht-Floskel, die „Trauben besonders hoch hängen“. Die Gastgeber sind in der Heimtabelle Vierter, haben lediglich drei Niederlagen kassiert. Westerburg indes hat in der Fremde nur zweimal gewonnen.

Seit der Druck weg ist, spielt die SG aber den Fußball, den sie in den Wochen und Monaten zuvor eben allzu oft nicht gespielt hatte: mutig, mit hohem Anlaufen und dadurch auch mit einigen guten Möglichkeiten. Gegen Immendorf wurden die gnadenlos verwertet, in den Spielen davor, beispielsweise bei der Niederlage in Kirchberg, war das noch nicht der Fall.

Mutig will Hartmann auch in Morbach spielen lassen, geht – weil er das auch von den Gastgebern erwartet – deswegen von einem offensiven Schlagabtausch und damit auch von einem für die Zuschauer attraktiven Spiel aus. „Die haben mit Maximilian Schemer und Sebastian Schell mit das beste Sturmduo der Rückrunde, haben den Abgang von Noah Lorenz damit bestens kompensiert“, weiß Hartmann. Ansonsten kann er zum Gegner nicht allzu viel sagen, war im Hinspiel, das übrigens mit einem torreichen 3:3 endete, noch nicht in der Verantwortung.

Christian Hartmann und Philipp Frank: Wiedersehen nach sechs Jahren

Einen auf Morbacher Seite kennt er aber persönlich: Deren Coach Philipp Frank. „Mit ihm habe ich 2019 den Trainerlehrgang absolviert. Seither haben wir uns leider nicht mehr gesehen, aber ich freue mich sehr auf das Wiedersehen“, so Hartmann.

Der muss am Sonntag lediglich auf Vitali Kunz verzichten, der in der Vorwoche gegen Immendorf Gelb-Rot sah, wird, weil die komfortable Kadersituation das zulässt, auch dieses Mal wieder auf der einen oder anderen Position rotieren, um so allen Akteuren ausreichend Einsatzzeiten zu gewähren. Schließlich sollen die letzten Partien in der Rheinlandliga, das macht Hartmann noch einmal deutlich, genießen – was umso besser klappt, seit es nur noch um die goldene Ananas geht.

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