SG empfängt Wittlich
Westerburg ist Außenseiter, rechnet sich aber etwas aus
Am vergangenen Wochenende gegen Bitburg durfte die SG Westerburg endlich wieder jublen. Ist das auch am Samstag in der Partie gegen den SV Wittlich der Fall? Da ist die SG jedenfalls in der Außenseiterrolle.
Horst Wengenroth

Ein Blick auf die Tabelle der Fußball-Rheinlandliga zeigt: Die SG Westerburg ist gegen den viertplatzierten SV Wittlich in der Außenseiterrolle. Und doch spricht etwas für die Gastgeber: der Trend.

Es sind Welten, die die beiden Fußball-Rheinlandligisten SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod und SV Rot-Weiss Wittlich vor dem direkten Aufeinandertreffen am Samstag (15 Uhr) voneinander trennen – und das in vielerlei Hinsicht. Stichwort geografische Distanz: 132 Kilometer hat das Eifel-Team bis zum Westerburger Rasenplatz zurückzulegen. Stichwort tabellarische Distanz: Die Gäste reisen mit 44 Punkten auf Rang vier liegend an, haben damit doppelt so viele Zähler auf dem Konto wie der Tabellenvorletzte Westerburg. Stichwort finanzielle Distanz: „Die haben ganz andere Möglichkeiten als wir“, sagt SG-Trainer Christian Hartmann, der aber selbst voll und ganz hinter der Vereinsphilosophie steht. Und die lautet: auf Konstanz setzen, sukzessive junge Spieler aus der Region integrieren.

„Natürlich wollen wir noch so viele Punkte wie möglich sammeln und dann schauen wir am Ende, was dabei rausspringt.“
Westerburgs Trainer Christian Hartmann über die Ziele

Und wenn dieses nachhaltige Handeln am Ende im Abstieg mündet, dann geht laut Trainer die Welt nicht unter innerhalb der SG. „Natürlich wollen wir noch so viele Punkte wie möglich sammeln und dann schauen wir am Ende, was dabei rausspringt.“ Aus seiner Sicht geht es in den verbleibenden Partien aber eben auch darum, jede einzelne zu genießen und die Erfahrungen mitzunehmen. Auch gegen Wittlich, das Hartmann hinter Cosmos Koblenz zu den individuell am besten besetzten Mannschaften zählt.

Allerdings ist dem Westerburger Übungsleiter auch nicht entgangen, dass es zuletzt bei den Gästen, die lange Zeit Ambitionen auf Rang zwei hatten, alles andere als rund lief. Nach dem Trainerwechsel – für Björn Griebler kam Ende Februar und nach zwei Siegen zu Beginn des Jahres Fahrudin Kuduzovic – gab es nur einen Punkt aus vier Partien, was gleichbedeutend das Abrutschen auf Rang vier bedeutete, und eben das Abrutschen auf Rang vier, mit schon sieben Zählern Rückstand auf Platz zwei. „Die sind seither offensichtlich noch nicht wieder richtig in der Spur, und das wollen wir natürlich gerne ausnutzen“, sagt Hartmann.

Personelle Situation hat sich ein wenig entspannt

Dessen Team geht mit einem Sieg im Rücken, in Bitburg gab es ein knappes 1:0, in die Partie, hat den Dreier gebührend gefeiert und anschließend die Woche genutzt, um Wunden zu lecken. „Mit einem Sieg im Rücken startet man auch ganz anders in so eine neue Woche“, sagt der Trainer. Bewusst hatte er nach der Englischen Woche nur zwei Trainingseinheiten angeboten, seinen Spielern die Möglichkeit zur Regeneration gegeben. Das wirkt sich auch positiv auf den Kader aus, denn mit Julian Jung, Julian Gläser und Vitali Kunz stehen dem Trainer drei Akteure zur Verfügung, dafür wird Joschua Werner aus beruflichen Gründen ausfallen. Für die, die die da sind, lautet das Motto: „Geht raus, haut alles raus, genießt das Spiel.“

Auch wenn es gegen einen spielstarken Gegner geht, wird Hartmann nicht ins Risiko gehen, wird nicht hoch anlaufen lassen, sondern dem eigenen Spielstil treu bleiben. „Das hohe Pressing haben wir mal versucht, das war nicht so sehr von Erfolg gekrönt“, sagt er mit einem Lachen.

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