Nachholpartie in Kottenheim
Vordereifel hat eher ein Heimspiel als Cosmos Koblenz
Das Hinspiel in Laubach gewann die SG Vordereifel (in Rot, von links mit Paul-Jordan Michels und Michael Freiwald) mit 3:1 gegen Cosmos Koblenz um Nihat Farajli. Am Mittwoch steht auf dem Cosmos-Ausweichplatz in Kottenheim das Rückspiel an.
Alfons Benz

Ein wenig sind es die Mannschaften der Stunde, die im Nachholspiel der Rheinlandliga und auf einem für beide unbekannten Sportplatz in Kottenheim aufeinandertreffen. Da will die SG Vordereifel dem Tabellenzweiten Cosmos Koblenz ein Bein stellen.

13 Heimspiele hat der Fußball-Rheinlandligist Cosmos Koblenz in dieser Saison bereits absolviert, Partie 14, das Nachholspiel gegen die SG Vordereifel am Mittwoch (19.30 Uhr), findet dabei auf dem mittlerweile achten Sportplatz statt.

Im ersten Anlauf war das Spiel deswegen verlegt worden, weil der Tabellenzweite keinen Platz zur Verfügung hatte, dieses Mal dürfen die Koblenzer den Kunstrasen in Kottenheim bei Mayen nutzen, ehe die kommenden „Heimpartien“ wohl allesamt in Mendig ausgetragen werden. Cosmos-Coach Yusuf Emre Kasal sieht es pragmatisch, sagt dazu: „Wir sind es gewohnt, uns an neue Untergründe anzupassen. Das werden wir auch dieses Mal tun.“ Für die Gäste aus Laubach, Müllenbach, Leienkaul und Kaisersesch ist der Auswärtstrip zum Tabellenzweiten somit eher ein Heimspiel, denn aus Kaisersesch ist man schneller in Kottenheim als von Koblenz aus. Viele SGV-Fans dürften den Weg ins rund 20 Minuten entfernte Kottenheim finden.

Cosmos kann bis auf zwei Punkte an Mülheim-Kärlich ranrücken

Cosmos und Vordereifel reisen nicht nur in Bestbesetzung, sondern auch in guter Verfassung nach Kottenheim: Vordereifel hat vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen, zeigte sich dabei in Torlaune, erzielte in den fünf Partien 22 Tore und steht mit 45 Punkten als Neuling auf einem ausgezeichneten siebten Tabellenrang. Cosmos ist indes seit 17 Spielen ungeschlagen, 13 Siegen stehen vier Remis gegenüber.

Das wiederum führte dazu, dass aus der Hoffnung, nach der Winterpause noch auf Relegationsrang zwei springen zu können, mittlerweile die Hoffnung, doch noch auf den direkten Aufstiegsrang eins zu springen, geworden ist. Dadurch hat sich laut Kasal auch die Art des Drucks für seine Mannschaft geändert: „Nach dem Winter wollten wir unbedingt noch den zweiten Platz erreichen, das war ein negativer Druck. Jetzt sind wir in der Situation, dass wir den positiven Druck verspüren, sogar noch auf Rang eins springen zu können. Durch unsere Serie haben wir uns diese Möglichkeit erarbeitet.“ Ein Sieg im Nachholspiel und Cosmos könnte bis auf zwei Zähler an Primus Mülheim-Kärlich heranrücken.

Hinspiel ging mit 3:1 an Vordereifel

„Das sieht dann auch noch mal ganz anders aus, wäre auch wichtig für den Kopf“, so der FC-Trainer, der allerdings eine eindringliche Warnung ausspricht. Vor Gegner Vordereifel, vor jedem der kommenden Gegner. Denn nicht erst seit dem 1:1 in Immendorf, da hatten es die Cosmonauten versäumt, nach Punkten mit Mülheim-Kärlich gleichzuziehen, ist ihm bewusst, dass in der Klasse wenig vorhersehbar ist. Gerade gegen sein Team seien die Gegner oft besonders motiviert, wollen die Mannschaft sein, die Cosmos nach langer Zeit wieder schlägt.

Das will auch Vordereifels Coach Tobias Jakobs, der sein Team am Ostermontag und zwei Tage nach dem fulminanten 5:1 gegen Andernach zu einer Einheit gebeten hat. Jakobs glaubt fest an eine Überraschung in Kottenheim. Im Hinspiel, beim 3:1 in Laubach und auch an einem Mittwochabend, gelang das seiner Mannschaft schon einmal. Es war eine von drei Niederlagen, die Cosmos Koblenz in dieser Spielzeit hinnehmen musste. „Und das ging auch so in Ordnung“, so Jakobs. Der sieht sein Team auch dieses Mal in der Lage, dem Tabellenzweiten ein Bein zu stellen – Selbstvertrauen dürfte die SG jedenfalls ausreichend getankt haben, knüpfte zuletzt wieder an die guten Leistungen der Hinrunde an. „Weil wir es schaffen, unsere Stärken wieder auf den Platz zu bringen“, sagt der Coach: „Und dann muss man uns erst einmal verteidigen.“

Vordereifel stellt mit 74 Toren den zweitbesten Angriff der Liga hinter Mülheim-Kärlich (84 Tore), Cosmos hat mit nur 26 Gegentoren die beste Defensive im Verbandsoberhaus. Cosmos Koblenz gegen SG Vordereifel – es könnte ein spannendes Nachholspiel auf dem unbekannten Terrain in Kottenheim werden.

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