Wissen empfängt Schweich
VfB: Offensivminimalisten wollen Negativtrend stoppen
Wissens Armando Grau (blaues Trikot) kommt langsam, aber sicher wieder zu alter Form, ist aber nach langer Verletzungspause noch nicht bei 100 Prozent.
Manfred Böhmer

Der Start ins neue Jahr lief alles andere als perfekt für den VfB Wissen. Nach drei Niederlagen soll die Negativserie in der Rheinlandliga aber nun gegen den TuS Mosella Schweich gestoppt werden. Die Gäste haben dem VfB allerdings eins voraus.

Drei Niederlagen, 1:9-Tore und keinen Treffer aus dem Spiel heraus erzielt – der VfB Wissen hat im neuen Jahr in der Fußball-Rheinlandliga einen klassischen Fehlstart hingelegt. Dennoch ist die Mannschaft von Coach Dirk Spornhauer in der komfortabeln Situation, dass sich mit einem Sieg im Heimspiel gegen den TuS Mosella Schweich am Sonntag (15 Uhr) die Lage deutlich entspannen könnte. Denn noch hat der VfB ein Polster von acht Zählern auf die Abstiegsplätze und damit auch auf den kommenden Gegner. Bedeutet im Umkehrschluss also auch: Im Falle einer Niederlage würde der Druck deutlich steigen, und genau das will Spornhauer unbedingt verhindern.

Wissen stellt aktuell die zweitschlechteste Offensive der Liga

Er weiß, dass seine Mannschaft einiges wird besser machen müssen als in den vergangenen drei Partien, vor allem als beim 0:4 gegen Schneifel in der Vorwoche, als viele Dinge, die im Vorfeld thematisiert worden waren, nicht umgesetzt wurden, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. „Wir haben zu einfache Gegentore bekommen“, moniert der Trainer. Und dass es Wissen vorne an der nötigen Durchschlagskraft fehlt, zeigt ein Blick auf die Bilanz: 27 Treffer hat der VfB in 22 Partien erzielt, nur Schlusslicht Malberg weist einen schlechteren Wert auf.

Hier könnte die Zeit zu einem wichtigen Faktor werden: Sowohl Armando Grau als auch Daniel Reichert sind noch nicht bei 100 Prozent, steigern sich laut Trainer aber Woche für Woche, zudem kehrt mit Til Cordes gegenüber der Vorwoche ein wichtiger Außenbahnspieler zurück. Auch Mittelfeldspieler Steven Winzenburg, der diese Woche wieder ins Training eingestiegen ist, soll helfen, das Wissener Offensivspiel zu beleben. Ob er direkt in die Startelf rückt, ist fraglich, für den Kader ist er auf jeden Fall eine Option.

„Das war ohnehin ein wenig unser Problem zuletzt, dass wir immer wieder umstellen mussten, dass immer wieder Jungs aus privaten oder beruflichen Gründen gefehlt haben.“
Coach Dirk Spornhauer nennt einen der Gründe für die Misere

Ein Fragezeichen steht indes noch hinter Innenverteidiger Paul Christian, der gegen Schneifel verletzt runter musste, zu Wochenbeginn auch nicht trainieren konnte. Wer für ihn in die Kette rücken könnte, lässt Spornhauer noch offen, Mario Weitershagen aus der zweiten Mannschaft wäre zumindest gleichbedeutend mit einem Eins-zu-eins-Tausch und würde keine Schwächung des Mittelfelds bedeuten. „Das war ohnehin ein wenig unser Problem zuletzt, dass wir immer wieder umstellen mussten, dass immer wieder Jungs aus privaten oder beruflichen Gründen gefehlt haben“, sagt der Trainer und hofft, dass mehr Konstanz in den Kader kommt.

Mit einem Sieg soll sich die Situation entspannen

Doch ganz unabhängig davon erwartet er gegen Schweich, dass deutlich mehr mit dem Rücken zur Wand steht als seine Mannschaft, mehr Körperlichkeit, mehr Konsequenz in der Defensivreihe und damit auch weniger einfache Gegentore. Das wird auch deswegen nötig sein, weil die Gäste mit Stefan Schleimer (14 Tore) und Julius Kallweit (9 Tore) durchaus über offensive Qualität verfügen. Damit haben beide zusammen fast so viele Treffer erzielt wie die gesamte Wissener Mannschaft.

Dennoch gibt es für Spornhauer nur eine Marschrichtung: „Wir wollen das Spiel gewinnen und uns so endlich Luft verschaffen.“

VfB präsentiert Neuzugang

Mit Luis Schneider hat der VfB Wissen einen Neuzugang verpflichtet, der sofort spielberechtigt ist. Der 19-jährige Mittelfeldspieler kickte zuletzt in der Crossroads League in den USA, war in der Jugend bei den Sportfreunden Siegen – wo sich auch sein Weg und der von Wissens Coach Dirk Spornhauer kreuzten. „Wir waren im Sommer schon an ihm dran, dann ist er aber in die USA gewechselt“, berichtet der Trainer, der froh ist, dass es mit Schneiders Wechsel nach dessen Rückkehr geklappt hat.

Derzeit laboriert er noch an leichten Kniebeschwerden, soll aber zeitnah ins Training einsteigen und kann dann laut Spornhauer zu einer weiteren wichtigen Option werden. „Er hat in Siegen eine sehr gute Ausbildung genossen und hat eine gute Einstellung zum Fußball. Perspektivisch wird er uns auf jeden Fall weiterhelfen“, so sein Trainer.

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