Als die Partie zwischen dem FSV Trier-Tarforst und der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod angepfiffen wurde, stand noch nicht fest, dass die Gastgeber, genau wie die Gäste, aus der Fußball-Rheinlandliga absteigen würden. Das kristallisierte sich erst heraus, als Trier schon mit 2:0 führte – da nämlich hatte im bereits um 16 Uhr angepfiffenen Spiel zwischen der SG Malberg und dem VfB Linz der Gast noch zwei späte Tore zum 3:1-Sieg erzielt und damit das Schicksal des FSV besiegelt. Dass die Hausherren ihrerseits mit 4:1 (3:1) gewannen, spielte am Ende keine Rolle mehr: Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt einen Spieltag vor Saisonschluss fünf Punkte.
„Wir waren offensichtlich noch im Bus.“
Westerburgs Trainer Christian Hartmann ärgerte das frühe 0:2.
„Die waren sich schon bewusst, dass es so kommen würde“, sagte Westerburgs Trainer Christian Hartmann. Dass Trier dennoch nach dem allerletzten Strohhalm greifen wollte, bekam seine Mannschaft vor allem in den ersten 20 Minuten zu spüren. „Die haben wirklich losgelegt wie die Feuerwehr“, so der Gästecoach. „Und wir waren offensichtlich noch im Bus.“
Trier belohnte sich dann auch für seine Anfangsoffensive mit zwei Treffern. Zunächst war es Dustin Knürr, der von einer Balleroberung im Mittelfeld profitierte, per Steckpass bedient wurde und bereits nach fünf Minuten zum 1:0 für seine Mannschaft einschob. Nur neun Minuten später vollstreckte Nico Neumann eine schöne Kombination, die ebenfalls in einem Pass in die Schnittstelle mündete, zum 2:0.
„Da hat sich dann auch gezeigt, warum Trier ebenfalls so weit unten steht, die haben schon viel zugelassen. So variabel und stark sie nach vorne waren, so anfällig waren sie defensiv.“
Westerburgs Trainer Christian Hartmann
Im Anschluss schafften es die Gäste aus Westerburg – da dürfte sich auch bereits herumgesprochen haben, dass sich auf dem Tarforster Kunstrasen zwei Absteiger gegenüberstehen – die Partie ausgeglichen zu gestalten und selbst zu guten Einschussmöglichkeiten zu kommen. „Da hat sich dann auch gezeigt, warum Trier ebenfalls so weit unten steht, die haben schon viel zugelassen“, so Hartmann. „So variabel und stark sie nach vorne waren, so anfällig waren sie defensiv.“
Allerdings gelang es seiner Mannschaft nicht, die Räume zu nutzen und zum Anschlusstreffer zu kommen. Der gelang erst, nachdem Trier bereits das 3:0 erzielt hatte: Zunächst war Elias Heitkötter per Foulelfmeter an Westerburgs Schlussmann Niklas Leukel gescheitert, die anschließende Ecke brachte dann aber doch das 3:0, dieses Mal bugsierte Caspar Suder den Ball in die Maschen (30.).
Nach dem Anschlusstreffer durch David Gläser keimte noch einmal Hoffnung auf bei den Gästen, die im Spiel waren, die Chancen hatten, die dem 3:2 zwischenzeitlich deutlich näher waren als Trier dem 4:2. „Aber wir machen das Ding dann einfach nicht“, haderte Hartmann. „Wir müssen einfach einen viel zu hohen Aufwand betreiben, um zu Torerfolg zu kommen.“
Im Anschluss stoßen beide Mannschaften auf den gemeinsamen Abstieg an
Das war bei den Gastgebern anders: Die machten in der 76. Minute dann endgültig den Deckel drauf, als sie sich schön über die Außen durchkombinierten und erneut Nico Neumann den Ball nur noch über die Linie drücken musste. „Das hat dann auch keine Rolle mehr gespielt“, so der Westerburger Trainer, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft – abgesehen von der schwachen Anfangsphase – durchaus zufrieden war, lediglich die Konsequenz vor dem gegnerischen Tor bemängelte.
Im Anschluss an die Partie saßen beide Mannschaften noch lange zusammen, „und man hatte nicht den Eindruck, dass da zwei Absteiger sitzen“, sagte Hartmann. Gefragt, was er aus dem Spiel mitnimmt, nutzte er die Gelegenheit, schon einen Blick nach vorne zu werfen: „Dass wir künftig vielleicht einfacher zu Toren kommen und dass die Fahrten zu den Auswärtsspielen kürzer sind.“ Sagte es, stieg in den Bus und trat den zweieinhalbstündigen Heimweg nach Westerburg an. Für seine SG war es die vorerst letzte Auswärtsfahrt in der Rheinlandliga.
FSV Trier-Tarforst - SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod 4:1
Trier: M. Neumann - Quint, Herrig, N. Neumann, Heitkötter, Suder, Knürr (60. Reh), Hannappel (60. Arnold), Gouverneur, Müller-Adams (57. Stüber), Weirich.
Westerburg: Leukel - Henry (79. Werner), Holzhäuser, Jung, Ebers (65. Klöckner) - J. Gläser, Buchmann - Schneider (69. Reichelt), D. Gläser (87. Krämer), Kudrenko - Schnabel.
Schiedsrichter: Marlon Manderfeld (Birgel).
Zuschauer: 80.
Tore: 1:0 Dustin Knürr (5.), 2:0 Nico Neumann (16.), 3:0 Caspar Suder (30.), 3:1 David Gläser (41.), 4:1 N. Neumann (76.).