Der Fußball-Rheinlandligist TuS Kirchberg hat einen neuen Trainer ab dem 1. Juli – und das ist schon eine Überraschung: Selim Denguezli tritt die Nachfolge von Artem Sagel an, der in die sportliche Leitung zurückkehrt. Sagel hatte im November von Thorsten Haubst übernommen, der nach nur vier Monaten und einer sportlichen Talfahrt gehen musste. Der 32-jährige Denguezli ist noch Spieler beim Oberligisten FC Karbach. Für ihn wird es seine erste Trainerstation sein.
Vor zwei Wochen hatten die Karbacher verkündet, dass Denguezli auch eine weitere Saison als Spieler für den FC aufläuft. Mittlerweile ist der Mittelfeldmann 13 Jahre auf dem Quintinsberg. Doch dann kam die Anfrage des TuS Kirchberg. Denguezli macht derzeit seine B-Trainerlizenz, das hatten die Kirchberger auf dem Schirm. „Nach den Gesprächen habe ich mich entschlossen, den Schritt zu gehen“, sagt Denguezli: „Ich hätte nie gedacht, dass direkt so eine Anfrage kommt.“
Denguezli musste nicht lange überlegen
Denguezli musste nicht lange überlegen: „Ich bin in Gehlweiler aufgewachsen und lebe nun in Kastellaun. Die Nähe zu Kirchberg ist gegeben, aus vielen Spielen mit Karbach kennt man sich, ich kenne die Akteure und die handelnden Personen beim TuS gut. Kirchberg ist ein gut strukturierter Verein mit einer guten Jugendarbeit. Spieler aus Kirchberg und Umgebung sollen in die erste Mannschaft eingebaut werden. Das ist eine gute Kombination.“
Kirchbergs Sportlicher Leiter Christian Schneider sagt zur Denguezli-Verpflichtung: „Selim kennt viele Jungs aus der aktuellen Truppe, macht derzeit die Trainerlizenz, ist ein junger Coach und vor allem ein toller Mensch, das passt einfach richtig gut.“ Obwohl der 32-Jährige derzeit in Karbach Stammspieler ist, soll er beim TuS die Position des reinen Trainers übernehmen, soll aber die Erfahrung, die er vor allem während seiner aktiven Zeit beim Oberligisten gesammelt hat und noch sammelt, einbringen. „Wir möchten auch künftig den Weg gehen und weiter auf junge Spieler setzen, da war es für uns nur folgerichtig, dass wir auch einen jungen Trainer holen, der einen guten Draht zu den Jungs hat“, so Schneider. Der möchte künftig deutlich kürzertreten, stattdessen soll Sagel noch näher an die Mannschaft heranrücken und einen Teil der Aufgaben übernehmen, die derzeit in Schneiders Kompetenzbereich fallen.
Gleicher Weg wie Ex-Mitspieler Tobias Jakobs, der Vordereifel trainiert
In Karbach hatte man mit Denguezli für die nächste Saison als Spieler geplant. „Aber dieses Angebot ist eine Riesenchance für ihn“, sagt Karbachs Vorsitzender Daniel Bernd: „In der Rheinlandliga als Trainer zu beginnen, ist ein toller Einstieg für Selim. Er gehört bei uns zum Inventar, aber bei so einem Angebot kann er nicht nein sagen. Wir sind schon stolz, dass wir mit Selim nach Maxi Junk oder Tobias Jakobs den nächsten Trainer auf den Markt bringen.“
Wie Jakobs bei der SG Vordereifel geht Denguezli unverbraucht die Aufgabe bei einem Rheinlandligisten an, es ist seine erste Trainerstation. Spielen wird er nicht mehr, ein Co-Trainer hätte er gerne „aus den eigenen Reihen“. Kirchberg steht noch auf einem Abstiegsplatz, mit einem Heimsieg am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den VfB Linz kann der TuS aber über den Strich im Verbandsoberhaus springen. „Es sieht gut aus, Artem wird das hinkriegen, dass Kirchberg in der Rheinlandliga bleibt“, ist Denguezli frohen Mutes, dass er seine Trainerkarriere in der Rheinlandliga und nicht in der Bezirksliga ab dem 1. Juli beginnt.