SG 2000 empfängt Wittlich
Mülheim will wieder Freude am Fußballspielen haben
Gegen die SG 99 Andernach gab es nach dem 2:2 ratlose Gesichter bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich. Das soll nach dem Spiel am Sonntag gegen Rot-Weiss Wittlich anders werden.
René Weiss

Dieses Mal ist die SG 2000 Mülheim-Kärlich in der Situation, nachlegen zu müssen oder zu können. Denn die Rheinlandliga-Partie gegen Rot-Weiss Wittlich findet erst am Sonntag statt, während Cosmos schon am Samstag spielt.

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Anders als in den vergangenen Wochen, als die SG 2000 Mülheim-Kärlich gegenüber dem Konkurrenten im Kampf um Platz eins in der Fußball-Rheinlandliga, dem FC Cosmos Koblenz, immer vorgelegt hatte, ist es dieses Mal umgekehrt: Die „Cosmonauten“ spielen bereits am Samstag zu Hause gegen die SG Schneifel, Mülheim-Kärlich zieht am Sonntag (15 Uhr), ebenfalls daheim, gegen Rot-Weiss Wittlich nach. „Ich weiß nicht, ob das Vor- oder Nachteil ist“, sagt SG-Trainer Nenad Lazarevic. „Grundsätzlich hätte ich ja gedacht, dass es besser ist, vorlegen zu können, aber in unserem Fall hat das ja nicht wirklich funktioniert.“

Allerdings klappte das Nachziehen bei Cosmos ebenfalls nicht: Zweimal hatte der FC die Möglichkeit, die Tabellenführung zu übernehmen, nachdem Mülheim-Kärlich Punkte hatte liegen lassen, zweimal patzte der Tabellenzweite. „Da sieht man mal, was der Kopf mit einem macht“, so Lazarevic. Der will sich aber mit dem Kontrahenten überhaupt nicht beschäftigen, denn er weiß, dass seine Mannschaft derzeit genug mit sich selbst zu tun hat und gut damit fährt, den Fokus auf die eigenen Auftritte zu legen.

„Die Jungs machen sich Gedanken, ich sehe da keinen, der nicht will und das ist absolut positiv.“
Mülheims Coach Nenad Lazarevic zweifelt nicht an der Einstellung seines Teams

Draufhauen ist für den Trainer jedenfalls keine Option. Er ist selbst Fußballer genug, um zu wissen, wie sich Drucksituationen auswirken können, nennt den Hamburger SV in der 2. Bundesliga als Beispiel. „Die haben jahrelang versucht, aufzusteigen, sind immer an sich selbst gescheitert, und das sind Profis.“

Dass seine junge Mannschaft Woche für Woche nichts unversucht lässt, daran hat Lazarevic keine Zweifel. An der Qualität des Teams auch nicht. „Die Jungs machen sich Gedanken, ich sehe da keinen, der nicht will – und das ist absolut positiv.“

Unter der Woche ging es für ihn noch einmal darum, genau diese Gedanken aus den Köpfen zu bekommen. Es stand weniger Taktik oder Gegneranalyse, sondern vielmehr der Versuch, den Spaß, die Leichtigkeit zurückzuholen, auf dem Trainingsplan. Ob das gelungen ist, wird sich am Sonntag gegen den Tabellenvierten zeigen.

Gast Wittlich hat sich vorzeitig aus dem Aufstiegskampf verabschiedet

Für den Trainer spielt das Ergebnis nicht einmal die entscheidende Rolle. Klar, auch er will natürlich gerne die Tabellenführung über die Zielgerade retten. Er sagt aber auch: „Wir wollen eine ordentliche Leistung zeigen, die Jungs sollen wieder mit Freude Fußball spielen, sollen sich bewusst sein, dass sie schon ganz viel erreicht haben.“

Ein Gradmesser wird die Partie gegen Wittlich ohnehin. Die Gäste gehören für Lazarevic zu den spielstärksten Teams, eigentlich war er sogar von einem Dreikampf bis zum Schluss ausgegangen – zwischen seiner SG, Cosmos und Wittlich. Die Rot-Weissen haben sich dann aber frühzeitig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet, ließen es in der entscheidenden Phase der Saison an Konstanz vermissen, auch zuletzt. 2:5 gegen Vordereifel, 1:1 gegen Kirchberg und 0:0 gegen Bitburg lauten die jüngsten Ergebnisse. „Aber gegen uns bekommt man sich immer noch mal motiviert“, weiß Lazarevic. Ein Stück weit wurde das seinem Team sicherlich auch zum Verhängnis.

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