Malberg unterliegt mit 1:4
Mülheim macht’s im Stile einer Spitzenmannschaft
Hendrik Hillen (weißes Trikot) gegen Malbergs Niklas Utsch im Zweikampf, beobachtet von Heimcoach Florian Hammel, der angespannt die Daumen drückt.
Jürgen Augst/byJogi

So steigt man am Ende auf: Während Rheinlandliga-Spitzenreiter Mülheim-Kärlich seine Chancen konsequent verwertete, fehlte Schlusslicht Malberg bei der 1:4-Niederlage genau diese Durchschlagskraft.

Nach gut 90 Minuten stand das Ergebnis, das die meisten sicherlich im Vorfeld einer Partie zwischen dem Tabellenletzten der Rheinlandliga und dem Ligaprimus erwartet hatten: Die SG 2000 Mülheim-Kärlich hat sich bei der SG Malberg mit 4:1 (3:1) durchgesetzt und zieht, mittlerweile verfolgt von Cosmos Koblenz, an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise – während Malberg langsam, aber sicher für die Bezirksliga planen muss: Nachdem auch die Konkurrenz wieder relativ konsequent gepunktet hat, ist der Abstand zum rettenden Ufer auf zehn Zähler angewachsen.

Doch wieder stand am Ende die Erkenntnis: „Wir haben gut mitgehalten“, wie es Coach Florian Hammel auf den Punkt gebracht hatte. „Aber das ist der Unterschied zwischen einem Spitzenreiter und uns, die nutzen ihre Chancen, wir nicht.“ Treffender hätte er die Partie nicht zusammenfassen können, denn als es nach 43 Minuten 0:3 aus Sicht der Gastgeber stand, schauten die sich verwundert an, und auch die Zuschauer attestierten ihrer Mannschaft, ein gutes Spiel gemacht zu haben.

Mülheim präsentiert sich vor dem gegnerischen Tor eiskalt

Ein gutes Spiel mit entscheidenden Einschränkungen allerdings. So leistete sich Malberg in der Defensive Nachlässigkeiten, die Mülheim-Kärlich, in Manier einer Spitzenmannschaft eben, konsequent auszunutzen wusste. Nach zehn Minuten war es Tom Burscheid, der mit einem Schuss aus rund 20 Metern einnetzen konnte, nachdem Malberg im Spielaufbau den Ball verloren hatte. Bis dahin hatten es die Gastgeber gut gemacht, hatten mutig gespielt, hoch gepresst und dadurch auch die Gäste immer wieder zu kleinen Fehlern gezwungen. Der Unterschied: Malberg machte daraus erst einmal nichts, sah sich – im Gegenteil – nach 13 Minuten schon mit dem zweiten Gegentreffer konfrontiert.

Dieses Mal ließ Mülheims Daniel Aretz im Strafraum zwei Malberger stehen und schob dann ins lange Eck – konsequentes Verteidigen sieht anders aus. Und dennoch hatten die Gastgeber in der Folge eine Menge gute Möglichkeiten, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Mal war es Kevin Kostka, mal David Florias und immer wieder war es der starke Benjamin Weishar, der auf der linken Außenbahn ein ums andere Mal für Unruhe sorgte und zu einigen Abschlüssen, aber auch zu guten Vorlagen kam. Zudem setzte Bastian Bleeser einen Freistoß aus halblinker Position an die Latte (39.).

Malberg macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten

Allerdings dauerte es bis zur 44. Minute – zwischenzeitlich war allerdings schon das 0:3 durch Pascal Steinmetz und nach einer eigentlich verunglückten Flanke von Paul Heuser, bei der sich Nick Hammel im Malberger Kaste verschätzt hatte, gefallen (43.) – ehe sich das Ligaschlusslicht endlich für die Offensivbemühungen belohnte: Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr war es Kostka, der per Direktabnahme zum 1:3 einschoss.

Eine Szene, die zeigte, dass auch die Mülheimer Defensive an diesem Nachmittag nicht sattelfest war, es war allerdings auch die einzige Szene, in der Malberg das auszunutzen wusste.

Nach Wiederanpfiff waren die Gäste erst einmal besser im Spiel, setzten sich in der Malberger Hälfte fest, ohne allerdings Gefahr auszustrahlen. Das tat dann wieder die Hammel-Elf, die einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen bekam, den donnerte Kostka allerdings in die Mauer (58.).

Die dürfen zur Pause eigentlich nicht zurückliegen, aber wenn du unten stehst, fehlt dir in den entscheidenden Momenten das Glück.
Mülheims Coach Nenad Lazarevic über den Tabellenletzten Malberg

Das Glück des Tüchtigen hatten dann auf der Gegenseite wieder die Gäste, als ein Ball von Steinmetz dreimal an den Innenpfosten sprang, um dann über die Torlinie zum 1:4 zu trudeln. Irgendwie stand diese Szene sinnbildlich für das gesamte Spiel. Während sich Malberg abmühte, einen hohen Aufwand betrieb, um ein Tor zu schießen, war Mülheim vor dem gegnerischen Kasten konsequent – eben ganz im Stile einer Spitzenmannschaft. Und zur Freude von Coach Nenad Lazarevic: „Defensiv haben wir es in Halbzeit eins nicht gut gemacht, aber die Jungs offensiv haben einen Sahnetag erwischt.“ Lob gab es aber auch für die Gastgeber: „Die dürfen zur Pause eigentlich nicht zurückliegen, aber wenn du unten stehst, fehlt dir in den entscheidenden Momenten das Glück.“

SG Malberg – SG 2000 Mülheim-Kärlich 1:4 (1:3)

Malberg: N. Hammel – Hassel, Bleeser, Becker, Utsch (46. Henning) – Weishar, Steinau, Heidrich, Musa (83. Weller) – Floris, Kostka.

Mülheim-Kärlich: Wall – Hollendung, Fritsch, Uhrmacher (80. Collet), Ternes (17. Heuser) – Platzeck (55. Weis), Fuß – Steinmetz, Hillen, Burscheid (65. Loosen) – Aretz (71. Vulicevic).

Schiedsrichter: Patrick Heim (Hohenstein).

Zuschauer: 180.

Tore: 0:1 Tom Burscheid (10.), 0:2 Daniel Aretz (13.), 0:3 Pascal Steinmetz (43.), 1:3 Kevin Kostka (44.), 1:4 Steinmetz (68.).

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