Nach zwei Jahren Abstinenz ist der SV Eintracht Mendig zurück in der Fußball-Rheinlandliga – und damit ein Jahr früher, als es im Drei-Jahres-Plan eigentlich vorgesehen ist. „Ich denke, damit können alle leben“, sagt Trainer Damir Mrkalj mit einem Lachen. Relativ souverän war seine Mannschaft durch die Bezirksliga Mitte marschiert, hatte Verfolger FV Rübenach, der den Sprung in die Rheinlandliga ebenfalls über den Umweg der Relegation schaffte, mit elf Punkten hinter sich gelassen und dabei auf eine starke Defensive bauen können. Gerade einmal 23 Gegentore ließ der SV in 30 Partien zu, spielte 16-mal zu null. Und das mit einer Innenverteidigung, „die zusammen 73 Jahre ist“, wie der Trainer erzählt. Die Rede ist von Alexej Eberhardt und Kodai Stalph, die auch in der kommenden Spielzeit mit ihrer Erfahrung ein wichtiger Baustein in Mrkaljs System werden sollen.
Rückzug von Milan Rawert tut dem Trainer weh
Parallel wird allerdings ein kleiner Umbruch vollzogen. Gewollt, aber auch vonnöten, da mit Milan Rawert, Johannes Limbach und Lars Assenmacher gleich drei Spieler in die zweite Mannschaft wechseln, Jakob Gross aus gesundheitlichen Gründen pausiert, und mit Jamil Mohamed (FC Plaidt), Lukas Binder und Julian Gross (beide SC Kempenich), Enes Pronaj (SV Masburg) vier Akteure dem SV den Rücken kehren. „Gerade Milan ist ein riesiger Verlust für uns. Er ist damals als Kapitän mit aus der Rheinlandliga abgestiegen, hat eine Menge Erfahrung. Ich bin aber froh, dass wir jetzt mit ihm zusammen noch mal den Wiederaufstieg feiern konnten“, so sein Coach.
Dem stehen derzeit sieben externe und zwei vereinseigene Neuzugänge gegenüber. Als Königstransfer bezeichnet Mrkalj die Verpflichtung von Matthias Wengenroth, der zuletzt in Diensten von Rheinlandliga-Absteiger SG Westerburg stand und im Mittelfeld vielseitig einsetzbar ist. Hinzu kommen für die Defensive Adrian Medic (U19 SG 2000 Mülheim-Kärlich), Marco Bosic (FC Cosmos Koblenz), Max Bernads (SG Heimersheim), Teodor Slavov (Ahrweiler BC) und Jonas Hemgesberg (SG Maifeld-Elztal) und Joel Maas (eigene Jugend) für die offensive Außenbahn sowie die beiden Torhüter Nico Fogolin (U19 TuS Koblenz) und Noah Schmitt (eigene Jugend).

Einen Zehner würde sich Mrkalj noch wünschen, ist optimistisch, dass das bis zum Ende der Wechselfrist am 30. Juni auch noch klappt. Gespräche seien aktuell am Laufen, „jetzt liegt es an ihm“. Ansonsten ist er mit der Zusammensetzung des Kaders zufrieden, hofft, dass durch die Verpflichtung und das Hochziehen von jungen Spielern, der aus seiner Sicht nötige Umbruch eingeleitet wird. „Wir haben einige Spieler Ü30 im Team. Die Jungs sind mit ihrer Erfahrung enorm wichtig, werden es auch in der Rheinlandliga werden. Wichtig ist aber, dass die Mischung stimmt“, so der Coach.
Für ihn gibt es im kommenden Rheinlandligajahr vor allem eine Prämisse: genießen! „Wir sehen uns als absoluten Underdog, wollen uns aber keinesfalls verstecken, wollen die Großen ärgern, unbequem sein – und eben genießen.“ Dass seine Mannschaft dazu durchaus in der Lage ist, hat sie beispielsweise in den Testspielen in der Winterpause gezeigt, als sie gegen die SG Malberg und die SG 99 Andernach gewann. Allerdings will Mrkalj das nicht zu hoch hängen, „es war nur Vorbereitung“.
„Da muss jeder auch für sich privat was tun. Ich bin bereit, ich hoffe, die Jungs sind es auch. Wenn sie nur halb so gut mitziehen wie bislang, bin ich optimistisch. Die Qualität ist da, jetzt müssen wir sie nur noch abrufen.“
Mendigs Coach Damir Mrkalj
Jetzt geht es aus seiner Sicht darum, 34 Spiele auf diesem Niveau zu absolvieren. Auf einem Niveau, auf dem Dinge wie Gedanken- und Handlungsschnelligkeit gefragt sein werden, in der es auch im körperlichen Bereich Unterschiede zur Bezirksliga geben wird. „Da muss jeder auch für sich privat was tun. Ich bin bereit, ich hoffe, die Jungs sind es auch. Wenn sie nur halb so gut mitziehen wie bislang, bin ich optimistisch. Die Qualität ist da, jetzt müssen wir sie nur noch abrufen.“
Schon diese Woche geht es für seine Mannschaft in die offizielle Vorbereitung, Laufeinheiten werden bereits seit 12. Juni absolviert. „Da machen alle gut mit, das ist sicherlich auch unser Markenzeichen, dass wir topfit sind. Das müssen wir auch sein, wenn es losgeht“, sagt der SV-Trainer.