Als Nenad Lazarevic, Coach der SG 2000 Mülheim-Kärlich, zu Beginn des Jahres die bisherige Saison in der Fußball-Rheinlandliga Revue passieren ließ, aber auch einen Ausblick nach vorn wagte, da stellte er sich schon die Frage, wie gut seine Mannschaft aus der Winterpause kommen, wie sie die Rolle des Gejagten annehmen und mit dem Druck umgehen würde. Mittlerweile sind drei Partien im neuen Jahr gespielt, die SG ist noch ungeschlagen, Druck scheint kein Thema zu ein.
Allerdings verschließt der Trainer vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den FSV Trier-Tarforst auch nicht die Augen vor den Dingen, die aus seiner Sicht nicht gut gelaufen sind. Vor allem die Partie am vergangenen Wochenende bei Schlusslicht SG Malberg brachte das eine oder andere Defizit im Defensivbereich ans Tageslicht. Das war laut Lazarevic aber vor allem der Tatsache geschuldet, dass mit Lauro Männchen und Niklas Wilmsmann zwei etatmäßige Sechser ausgefallen waren und mit Dominik Fuß ein Akteur dort spielte, der offensiver orientiert ist.
Auf der Suche nach einem Sechser
Da Männchen und Wilsmann auch gegen Trier-Tarforst nicht zur Verfügung stehen werden, ist der Trainer aktuell noch auf der Suche nach Alternativen, will die Trainingseindrücke einfließen lassen. Vielleicht wird auch Fuß wieder ein Thema, denn „als sich die Mannschaft gefunden hatte, wurde es auch gegen Malberg besser“, so der Coach. Definitiv nicht dabei sein wird neben den beiden Sechsern auch Martin Jacobs, der weiterhin gesundheitlich angeschlagen ist. Ob Niklas Ternes, der gegen Malberg frühzeitig vom Platz musste, rechtzeitig fit wird, entscheidet sich kurzfristig, dafür ist Michael Rönz wieder ins Training eingestiegen.
Den kommenden Gast erwartet Lazarevic noch einmal spielstärker als Malberg, darüber dürfe auch das 4:0 im Hinspiel nicht hinwegtäuschen. „Die haben gerade nach vorne eine enorme Qualität“, weiß Lazarevic und warnt auch vor den Tarforster Standards.
„Wie schon gegen Malberg gilt auch hier, dass Trier auf dem Papier erst einmal nichts zu verlieren hat.“
Mülheims Coach Nenad Lazarevic
Hinzu kommt, wie schon in der Vorwoche, die Tabellenkonstellation, die aus Sicht der SG 2000 sicherlich mehr Gefahren birgt als aus Perspektive der Gäste. „Wie schon gegen Malberg gilt auch hier, dass Trier auf dem Papier erst einmal nichts zu verlieren hat.“ Allerdings steht der FSV, den Lazarevic vor der Saison aufgrund der spielerischen Qualität deutlich weiter oben erwartet hatte, mit dem Rücken zur Wand, benötigt im Tabellenkeller dringend Punkte, hat die in der Vorwoche beim 3:2-Sieg gegen die zuletzt schwächelnde SG Vordereifel auch dreifach eingefahren. Allerdings wurde der Sieg auch teuer bezahlt: Maximilian Hommes und Luca Herrig flogen beide mit Rot vom Platz, sind am Sonntag definitiv nicht dabei.
Außerdem hatten die Gäste eine Englische Woche, mussten am Mittwoch im Rheinlandpokal-Viertelfinale beim Ligakonkurrenten TuS Kirchberg ran, verloren da nach einer intensiven Partie mit 0:1 – auch weil ihnen offensiv die nötige Durchschlagskraft fehlte.