Natürlich sei die Enttäuschung groß gewesen nach der Niederlage gegen Vordereifel, sagt Trainer Artem Sagel. Schließlich hatte es sein TuS Kirchberg durch das 2:3 – nach einer 2:0-Führung – versäumt, den Klassenerhalt in der Fußball-Rheinlandliga am vorletzten Spieltag perfekt zu machen und braucht am Sonntag (15.30 Uhr) in Auw einen Sieg bei der SG Schneifel, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen und nicht auf die Konkurrenz angewiesen zu sein.
Zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz
Kirchberg hat als Zwölfter nur zwei Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz 15, allerdings stehen zwischen dem VfB Linz (daheim gegen den bereits abgestiegenen FSV Trier-Tarforst) auf Rang 15 und dem TuS mit Wissen (daheim gegen den Fünften Morbach) und Schweich (daheim gegen Tabellenführer Cosmos Koblenz) noch zwei weitere Teams, die jeweils einen Zähler weniger haben, die also auch beide mindestens einen Punkt einfahren müssten, um mit Kirchberg gleichzuziehen – sofern die Sagel-Elf auf dem Rasen in Auw an der belgischen Grenze nichts Zählbares holt. Die Aufgabe ist ohne Frage herausfordernd für den TuS. Der gewann zwar im November, es war zugleich das erste Spiel unter Regie von Sagel, mit 3:0, da allerdings auf dem heimischen Kunstrasen. Der Rasen in Auw stellt andere Anforderungen an die Kirchberger Spielweise, ist eng und dadurch besonders.
Doch Sagel hat keine Bedenken, dass seine Mannschaft die Bedingungen annehmen, dass sie noch einmal alle Kräfte mobilisieren wird, um die Aufholjagd der Rückrunde mit dem Klassenerhalt zu krönen. Dass das nicht schon gegen Vordereifel gelungen war, liegt laut Trainer auch daran, dass zum Ende der Partie die Kräfte ein wenig geschwunden waren, dass es seinem Team nicht gelungen war, die Vordereifeler Offensivwucht mit der letzten Konsequenz zu verteidigen. Die Bank war zwar breit, aber mit Blick auf die Position eben auch einseitig gesetzt. „Ich hatte gefühlt nur Außenverteidiger zur Verfügung“, sagt Sagel.
Mit einem Sieg sind alle Rechenspiele hinfällig
Das könnte dieses Mal ein wenig anders sein, weil die zweite Mannschaft bereits am Samstag spielt, den Klassenerhalt in der Kreisliga A vorzeitig gesichert hat und deswegen einige Akteure nach oben abgegeben werden können. Ein großes Fragezeichen steht hinter Dennis Schröder, bei dem die alte Verletzung im Oberschenkel erneut aufgebrochen ist. „Er wird die Sommerpause nutzen, um eine genaue Diagnose zu bekommen“, so sein Coach. Die gibt es bei Kapitän Florian Daum mittlerweile: Meniskus und Knorpel sind beschädigt, das Kreuzband wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. „Hier steht noch nicht fest, wie es behandelt wird“, sagt Sagel. Dass auch sein Nachfolger Selim Denguezli am Anfang auf den Offensivakteur wird verzichten müssen, scheint allerdings sicher.
Einer wie Daum, groß, robust, mit einer hohen Intensität, wird den Kirchbergern gegen Schneifel (10.) fehlen. Denn auch die Gastgeber zeichnen sich genau durch diese Attribute aus. „Das ist eine erfahrene Mannschaft mit Struktur in der Defensive, mit Qualität im Spiel nach vorn“, sagt Sagel.