Aufholjagd gekrönt
Kirchberg feiert mit 6:3-Sieg den Klassenverbleib
Der TuS Kirchberg (von links mit Casian Samoila, Jannik Auler und Jonas Heimer) bleibt in der Rheinlandliga. Dank des tollen 6:3-Erfolgs in Auw bei der SG Schneifel Stadtkyll musste der Kirchberger Blick gar nicht auf die anderen Schauplätze wandern. Mit 43 Punkten und mit vier Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone beendet der TuS die schwierige Saison auf Rang elf.
Dennis Irmiter

Es war die Krönung einer überragenden Aufholjagd: Der TuS Kirchberg feierte nach dem 6:3-Sieg bei der SG Schneifel den Klassenerhalt in der Fußball-Rheinlandliga. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, als Artem Sagel als Trainer übernommen hatte.

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Als Artem Sagel die Mannschaft im November übernommen hat, war sie mit zwölf Zählern Tabellenvorletzter der Fußball-Rheinlandliga. Damals stand die Partie seines TuS Kirchberg gegen die SG Schneifel kurz bevor, der TuS gewann mit 3:0, bis zur Winterpause gab es dann allerdings noch drei Niederlagen.

Aber: Nach der Vorbereitung im Winter startete der TuS unter Interimscoach Sagel eine beeindruckende Aufholjagd, die nun im Klassenerhalt gipfelte. Wieder ging es für den TuS gegen Schneifel, wieder stand am Ende ein Sieg: Mit 6:3 (4:2) gewann Kirchberg auf dem schwer zu bespielenden Platz in Auw bei Prüm – und holte damit unter Sagel 31 Zähler. Der Coach war entsprechend erleichtert. „Klar, ich freue mich für die und mit den Jungs“, sagte er nach dem Klassenverbleib als Tabellenelfter mit 43 Punkten und am Ende vier Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone. Die Mannschaft habe die Situation gut angenommen und sei als Team dadurch sicherlich noch einmal gewachsen.

Auch gegen Schneifel schaffte es der TuS, die Nervosität abzulegen und die Tabellensituation auszublenden. Es war bereits im Vorfeld klar, dass Kirchberg nur mit einem Sieg sicher gerettet ist. Dass auch die Konkurrenz patzen würde, war nicht abzusehen und darauf hatte sich Sagel auch nie verlassen wollen: „Ich habe mich natürlich informiert, aber von den Jungs haben wir das komplett ferngehalten, die sollten fokussiert bleiben.“

Tim Müller spielt im Sturmzentrum und trifft

Und das taten sie gut. Der Trainer hatte eine überraschende Umstellung vorgenommen, hatte Tim Müller, zuletzt oft im defensiven Mittelfeld eingesetzt, ins Sturmzentrum beordert „Wir wussten, dass es viele 50:50-Situationen geben würde und dass wir da vorne jemanden für die besonderen Aktionen benötigen. Und so ein Spieler ist Tim einfach, der kann die besonderen Dinge mit dem ersten Kontakt“, sagte sein Trainer. Müller war es dann auch, der nach 13 Minuten den Führungstreffer für seine Mannschaft erzielte. Nach einem Chipball von Tim Reifenschneider ließ er den gegnerischen Torwart aussteigen und schob die Kugel zum 0:1 ein. Diese Führung hatte allerdings gerade einmal eine Minute Bestand, denn nach einem schnell ausgeführten Einwurf stand Schneifels Michael Zeimmes allein vor Tizian Christ und konnte problemlos einschieben, nur zehn Minuten später ließ Yannik Moitzheim per Foulelfmeter das 2:1 aus Sicht der Gastgeber folgen. „Für mich war es kein Elfmeter“, sagte Sagel. Der konnte das aber verkraften, schließlich drehte seine Mannschaft die Partie noch vor der Pause und durch Treffer von Casian Samoila (34.), Lukas Gohres (36.) und Jannik Auler (42.).

In der Kabine warnte Sagel seine Mannschaft davor, wieder zu schnelle Gegentreffer zu kassieren, schließlich bringt der enge Platz auch viele Torraumszenen mit sich, sorgt dafür, dass beide Teams über wenige Stationen im gegnerischen Strafraum sind. Das traf dann zunächst auf die Gastgeber zu, bei denen erneut Moitzheim eine Flanke auf den zweiten Pfosten zum 3:4 verwertete (61.). „In dieser Phase waren wir insgesamt zu passiv, haben den Gegner zu sehr kommen lassen“, befand der TuS-Trainer.

„Die Jungs kannten Abstiegskampf überhaupt nicht, denn in der Oberliga war die Sache zu klar. Umso schöner war es, zu sehen, wie sie sich selbst rausgekämpft haben.“
Kirchbergs Trainer Artem Sagel

Dessen Team fing sich aber schnell, übernahm die Spielkontrolle wieder – und hatte beim fünften Treffer zum 3:5 Glück: Bei einem Rückpass aus dem Mittelfeld trat Dennis Koziol im Schneifeler Kasten über den Ball, der kullerte anschließend ins Tor (67.). „Bei dem Untergrund auch nicht wirklich verwunderlich“, befand Sagel. Der konnte in der 90. Minute noch das 6:3 für sein Team durch den eingewechselten Marco Krenn bejubeln.

Vor allem aber bejubelte er den Klassenerhalt, mit dem, als er vor ziemlich genau einem halben Jahr übernommen hatte, nicht unbedingt zu rechnen war. „Die Jungs kannten Abstiegskampf überhaupt nicht, denn in der Oberliga war die Sache zu klar. Umso schöner war es, zu sehen, wie sie sich selbst rausgekämpft haben“, sagte Sagel nach seinem letzten Spiel in verantwortlicher Position. Der kann jetzt mit gutem Gewissen an seinen Nachfolger Selim Denguezli übergeben und tritt wieder ins zweite Glied.

SG Schneifel Stadtkyll - TuS Kirchberg 3:6 (2:4)

Schneifel: Koziol - Babendererde, Reusch (81. Lenerz), Grün (58. Spruds), Moitzheim, Pidde, Reetz, Backes, Zeimmes (46. Görres), Zapp, Brück (70. Stolz.

Kirchberg: Christ - Özer (80. Jannasch), Rode, Reifenschneider, Weber – Samoila, Schneider, J. Heimer – Gohres (64. Haubst), Müller (74. Krenn), J.  Auler (69. Milz).

Schiedsrichter: Lukas Wilzek (Möhrlen).

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Müller (13.), 1:1 Zeimmes (14.), 2:1 Moitzheim (24., Foulelfmeter), 2:2 Samoila (34.), 2:3 Gohres (36.), 2:4 J. Auler (42.), 3:4 Moitzheim (61.), 3:5 Koziol (67./Eigentor), 3:6 Krenn (90.).

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