1:2-Niederlage gegen Schweich
Immendorf muss ganz späten Nackenschlag hinnehmen
In der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte der TuS Mosella Schweich (blaue Trikots) per direkt verwandeltem Freistoß den 2:1-Siegtreffer.
René Weiss

Es war eine extrem bittere Niederlage, die der TuS Immendorf im Rheinlandliga-Heimspiel gegen den TuS Mosella Schweich hinnehmen musste: Der Treffer zum 1:2 fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit und war durchaus vermeidbar.

Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, als die Gäste des TuS Mosella Schweich einen Freistoß auf der rechten Seite, nicht allzu weit weg vom Strafraumeck zugesprochen bekamen. Der gastgebende TuS Immendorf protestierte zunächst, konnte den Pfiff des Unparteiischen Gregor Loosen nicht nachvollziehen, versammelte sich dann aber doch mit nahezu allen Spielern im eigenen Sechzehner, um den einen Punkt doch noch zu verteidigen. Das misslang auf ganzer Linie: Der eingewechselte Marc Pitsch zog den Ball direkt aufs Tor, nicht sonderlich scharf, nicht mit sonderlich viel Drall und doch so, dass er vorbei an vier, fünf Beinpaaren irgendwie den Weg ins Tor fand. Kurz darauf war Schluss, der TuS Immendorf hatte das Fußball-Rheinlandliga-Heimspiel gegen weiterhin akut abstiegsbedrohte Schweicher mit 1:2 (0:1) verloren – und damit bei den Gästen die Hoffnungen auf einen möglichen Klassenerhalt durchaus noch einmal steigen lassen.

„Es freut mich für die Jungs, dass sie diesen dreckigen Sieg gezogen haben. Gerade in der Schlussphase hätte das Spiel in beide Richtungen ausschlagen können.“
Schweichs Trainer Thomas Schleimer

Denn ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Schleimer durch den Dreier und die gleichzeitigen Niederlagen des FSV Trier-Tarforst und des VfB Wissen wieder mittendrin ist, gerade einmal einen Zähler Rückstand zum rettenden Ufer hat. Entsprechend groß war die Erleichterung des Trainers. „Es freut mich für die Jungs, dass sie diesen dreckigen Sieg gezogen haben. Gerade in der Schlussphase hätte das Spiel in beide Richtungen ausschlagen können.“

Halbzeit eins geht an Schweich

Ein Spiel übrigens, das auf eher niedrigem fußballerischen Niveau angesiedelt war. In den ersten 45 Minuten waren die Gäste aus Schweich eher am Drücker, waren giftiger in den Zweikämpfen, hatten ein Plus an Torraumszenen und erzielten durchaus folgerichtig auch den Führungstreffer: Nachdem Immendorfs Abwehrspieler Jannik Jarski seinen Mosella-Gegenspieler Levi Agbor im Strafraum zu Fall gebracht hatte, verwandelte Jens Schneider den fälligen Foulelfmeter zum 0:1 aus Immendorfer Sicht. Keeper Marcel Behr hatte zwar die Ecke, es war die rechte aus Sicht des Schützen, geahnt, der Ball war allerdings zu platziert (25.).

Nur sieben Minuten später hatten die Gäste die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, als Keeper Behr den Ball unbedrängt einem Schweicher in die Füße war. Die Kugel wurde schnell weitergeleitet zu Yannis Jochem, der aus rund 16 Metern frei zum Abschluss kam, die Kugel aber übers Tor setzte. „Das war nicht gut von uns in Halbzeit eins“, sagte Immendorfs Trainer Torben Kühl-Decker, der nach der Pause aber durchaus eine Steigerung seines Teams sah.

Das mündete dann auch in ersten Torraumszenen: Fünf Minuten nach Wiederanpfiff kam Lars Kilian im gegnerischen Sechzehner zum Abschluss, der Ball ging wohl aus kurzer Distanz an die Hand eines Schweichers, der Pfiff blieb allerdings aus. Das tat er auch nach rund 70 Minuten auf der Gegenseite, als Andreas Nicolay ebenfalls einen Ball an die Hand bekam.

Zerfahrene zweite Halbzeit mit Lucky Punch der Gäste

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:1, denn nach einem schönen Angriff über die rechte Seite und einer Hereingabe von Jarski stand Robin Reichert am ersten Pfosten goldrichtig und drückte die Kugel über die Linie (62.).

In der Folge war die Partie vor allem eins: zerfahren. Viele Unterbrechungen, viele kleine Nickligkeiten, viele hohe Bälle, wenig Präzision. Spielfluss kam nahezu gar nicht mehr auf, nennenswerte Torraumszenen gab es erst wieder in der Schlussphase. Also in der Phase, in der die Partie laut Schleimer in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Auf Seiten der Gastgeber war es erneut Kilian, der aus rund 25 Metern eine Direktabnahme zu zentral auf Schweichs Schlussmann Leon Gerhard brachte (89.), bei den Gästen war es eingangs erwähnter Freistoß, der für Jubel auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite sorgte. „Das ist natürlich sehr, sehr bitter“, bilanzierte Kühl-Decker, der seine Mannschaft nach der Pause etwas mehr am Drücker gesehen hatte.

TuS Immendorf – TuS Mosella Schweich 1:2 (0:1)

Immendorf: Behr – Jarski (81. Thörner), Pitsch, Weber, M. Fischer – Nicolay, Kilian – S. Fischer, Jochem (63. Ferdinand), Midjiyawa (46. Bruker) – Reichert (69. Gimm).

Schweich: Gerhard – Alexander Schwarz, Rodrigues, Kreber, Hansjosten – Schneider, Frick, Ossen (72. Schleimer), Dick (65. Pitsch) – Schäfer, Agbor (90. Andre Schwarz).

Schiedsrichter: Gregor Loosen (Treis-Karden)

Zuschauer: 180.

Tore: 0:1 Jens Schneider (25./Foulelfmeter), 1:1 Robin Reichert (62.), 1:2 Marc Pitsch (90.+4).

Top-News aus dem Sport