Erst einmal vorweg: Bei Florian Hammel, Spielertrainer der SG Malberg/Rosenheim, gibt es vor dem Rheinlandliga-Derby am Samstag (16 Uhr) bei der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod Entwarnung: Der Keeper, der für seinen verletzten Bruder Nick eingesprungen war, hatte sich in der Partie gegen Mosella Schweich am vergangenen Wochenende nach einer Abwehraktion verletzt, musste noch während der Partie zur Behandlung ins Krankenhaus. „Mich haben anschließend unzählige Anfragen erreicht“, erzählt Hammel. „Es war aber zum Glück nicht so schlimm, wie es zunächst aussah.“
Ein Einsatz im Derby kommt allerdings noch nicht infrage. Da auch Bruder Nick wegen eines Handbruchs länger ausfallen wird, wird, wie schon nach Hammels Auswechslung, Matthias Zeiler zwischen die Pfosten rücken. Der 37-Jährige hütete einst 18 Jahre lang das Tor, gehört zum Torwarttrainergespann – und ist laut Hammel topfit. „Das bereitet mir überhaupt kein Kopfzerbrechen.“
Personalprobleme auf beiden Seiten
Die allgemeine Kadersituation sorgt schon eher für Kopfzerbrechen. Aufgrund von Verletzung und Krankheit war die Bank immer dünn besetzt. Das wird auch beim Gastspiel in Westerburg so sein. Lediglich Benjamin Weishaar kehrt gegenüber der Vorwoche zurück.
Bei den Gastgebern indes wird Tom Gros definitiv fehlen, Fragezeichen stehen hinter David Gläser und Vitali Kunz, was auch bedeutet, dass es vor allem in der Offensive das eine oder andere Loch zu stopfen gibt. „Hier müssen wir improvisieren“, sagt Westerburgs Trainer Christian Hartmann, der sich vor dem Derby nicht allzu tief in die Karten schauen lassen möchte.
„Wir wollen vorher noch so viele Punkte wie möglich sammeln, auch mit Blick auf die kommende Spielzeit.“
Westerburgs Trainer Christian Hartmann
Denn aus seiner Sicht geht es im Duell gegen den nur 25 Kilometer entfernten Gegner um nichts weniger als ums Prestige. Beide Mannschaften werden auch in der kommenden Spielzeit, dann aber eine Klasse tiefer, wieder aufeinandertreffen. „Wir wollen vorher noch so viele Punkte wie möglich sammeln, auch mit Blick auf die kommende Spielzeit“, sagt Hartmann.
Sein Gegenüber sieht das ein wenig entspannter, auch, weil es bei seinem Team nach der Saison einen kleinen Umbruch geben und die SG mit einigen Neuzugängen in die Bezirksliga gehen wird. Grundsätzlich sieht Hammel aber viele Parallelen zwischen den beiden Vereinen, in Struktur, in Etat und darin, dass es vor allem um den mannschaftlichen Zusammenhalt geht. „Deswegen sehe ich da auch keine Rivalität. Ich denke, beide Seiten schätzen sich schon.“
„Deswegen sehe ich da auch keine Rivalität. Ich denke, beide Seiten schätzen sich schon.“
Malbergs Trainer Florian Hammel sieht viele Parallelen zwischen beiden Vereinen
Das kann der Westerburger Trainer bestätigen: „Viele der Jungs kennen sich untereinander, das passt schon.“ Duelle gab es in den vergangenen Jahren meist im Pokal oder in der Vorbereitung – Westerburg spielte zuletzt Bezirksliga, Malberg Rheinlandliga. Das wird zumindest in der kommenden Saison anders sein. Und für diese Spielzeit in der Bezirksliga wollen beide Mannschaften schon einmal Selbstvertrauen sammeln, bestenfalls mit einem Sieg.
„Wir wollen schon das Tempo hochhalten, wollen zeigen, dass auch künftig mit uns zu rechnen ist“, sagt Hartmann. Und Hammel? „Wir wollen uns bestmöglich verkaufen.“