Fußball ist nicht nur eine Sache der Qualität, sondern auch des Kopfs. Das weiß Thomas Schuster, Coach des VfB Linz, auch. Allerdings glaubt er nicht, dass seine Mannschaft ein „Kopfproblem“ hat, dass es viel mehr die Kleinigkeiten waren, die dazu geführt haben, dass sein VfB im Spiel gegen den FSV Trier-Tarforst nicht über ein 1:1 hinauskam und so ein Teil der Rheinlandliga-Entscheidungsrunde wurde, die am Mittwochabend (20 Uhr) mit der Partie zwischen dem TuS Mosella Schweich und eben seinem VfB Linz beginnt.
„Wir haben genug Selbstbewusstsein, hatten die schlechteste Ausgangslage und haben jetzt die Chance, den Klassenerhalt über den Umweg klarzumachen. Natürlich hätten wir es gern anders gehabt, aber das werden sicherlich besondere Spiele, die man nicht vergisst, zu denen viele Zuschauer kommen werden“, sagt der Trainer mit Blick auf das Auswärtsspiel in Schweich.
„Ich weiß nicht, ob es gut ist, das erste Spiel zu haben, ob es gut oder schlecht ist, dass es eine Dreierrunde geworden ist. Fest steht aber: Wir können uns nur über Siege retten.“
Schweichs Trainer Stefan Schleimer
Sein Gegenüber Thomas Schleimer war sich auch zwei Tage nach der Niederlage gegen Cosmos Koblenz und der Gewissheit darüber, dass es in eine Dreier-Entscheidungsrunde gehen würde, noch nicht sicher, wie er die Lage einordnen sollte. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, das erste Spiel zu haben, ob es gut oder schlecht ist, dass es eine Dreierrunde geworden ist. Fest steht aber: Wir können uns nur über Siege retten.“
In den beiden Liga-Begegnungen gegen Linz holte Schweich vier Punkte, gewann das Hinspiel zu Hause zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Saison deutlich mit 7:1, auf dem Kaiserberg gab es ein 2:2. Beide Ergebnisse werden allerdings am Mittwochabend keine Rolle mehr spielen, das machen beide Trainer schnell deutlich. Aus mehreren Gründen übrigens: Vor allem das 7:1 ist lange her, der VfB war enorm ersatzgeschwächt angereist, hatte sich in der Liga noch nicht ganz akklimatisiert, und auch sonst waren die Voraussetzungen eben ganz andere als in einem „K.O.-Spiel“, wie es Schleimer bezeichnet. Er ist sich sicher, dass auch seine Mannschaft differenzieren kann, dass dieses Mal ein ganz anderer Gegner auf sie zukommen wird als noch Anfang September.
Kleinigkeiten können Einfluss auf die Dynamik des Spiels haben
Jetzt müssen beide, wollen sich beide durch einen Sieg in eine gute Ausgangsposition bringen. Ein Sieg könnte schließlich – weil am Ende zwei Mannschaften den Klassenerhalt feiern können – schon reichen.
Gefragt, wie die Partie laufen wird, wollen beide keine Prognosen abgeben. Schuster verweist an der Stelle wieder auf die Kleinigkeiten, die Einfluss auf die Dynamik eines Spiels nehmen können, Schleimer trifft eine ganz ähnliche Aussage: „Es kann immer so viel passieren, spielentscheidende Fehler, frühe Platzverweise, Schiedsrichterentscheidungen.“ Aber sicherlich sei beiden zu Beginn die Nervosität anzumerken, auch, weil beide zum ersten Mal in so einer Situation sind, ein Alles-oder-nichts-Spiel vor der Brust zu haben.
„Die Art und Weise, wie wir auftreten, stimmt mich optimistisch, die Jungs wollen, sind engagiert. Diese Prüfungen oder eben Zusatzchance, die wir bekommen, müssen wir jetzt bewältigen.“
VfB-Coach Thomas Schuster
Immerhin können beide, anders als im ersten Aufeinandertreffen, nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen: Beim VfB spielte Moritz Rott gegen Tarforst bereits von Beginn an, hielt eine Stunde durch und wurde dann durch Justin Kirschbaum ersetzt, der noch einmal für zusätzliche Belebung sorgen konnte. Urlauber oder neue Verletzte hat Schuster keine zu beklagen. Bei den Hausherren fehlt Pascal Greber urlaubsbedingt, ansonsten hat auch Schleimer den gleichen Kader wie beim 0:3 gegen Cosmos Koblenz.
Die Gastgeber haben laut Schuster natürlich den Vorteil, dass sie keine Anreise haben – der VfB ist immerhin gut eineinhalb Stunden unterwegs – und mit den Gegebenheiten des kleineren Kunstrasens besser vertraut sind als seine Mannschaft. „Aber wir freuen uns, dass wir überhaupt auf Kunstrasen spielen und werden die Bedingungen annehmen.“ Dann heißt es: Die Nervosität in den Griff bekommen und sich einzig auf das Spiel fokussieren. „Die Art und Weise, wie wir auftreten, stimmt mich optimistisch, die Jungs wollen, sind engagiert. Diese Prüfungen oder eben Zusatzchancen, die wir bekommen, müssen wir jetzt bewältigen beziehungsweise nutzen“, sagt der Linzer Trainer.