Mülheim gastiert in Bitburg
Einst gemeinsam Deutscher Meister, jetzt Kontrahenten
Mülheims Trainer Nenad Lazarevic will auch nach dem Spiel in Bitburg Grund zum Lachen haben.
Wolfgang Heil

Für die einen geht es noch um alles, für die anderen maximal um Platzierungen, wenn Rheinlandliga-Primus SG Mülheim-Kärlich am Samstag beim FC Bitburg gastiert. Das Duell ist auch ein Wiedersehen zweier ehemaliger Weggefährten.

Natürlich hat Nenad Lazarevic das Ergebnis von Kontrahent Cosmos Koblenz am Samstag beim Ahrweiler BC mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Schließlich fährt seine SG 2000 Mülheim-Kärlich dadurch am Samstag (18 Uhr) als Spitzenreiter der Fußball-Rheinlandliga zum Auswärtsspiel nach Bitburg. Dennoch macht der Trainer deutlich, dass aktuell jeder in seinem Team gut damit beraten ist, sich auf sich zu konzentrieren, den Fokus auf die eigenen Spiele zu richten und sich vor allem nicht mit Rechnen zu beschäftigen. „Es sind noch drei Partien zu absolvieren, noch neun Punkte zu vergeben, wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben erledigen, dann können wir auch den Blick auf die anderen Paarungen werfen“, sagt der Trainer.

„Man kann es Pech oder Unvermögen nennen, aber das darf uns so nicht passieren, das wissen die Jungs auch, das haben wir analysiert.“
SG-Coach Nenad Lazarevic zum 2:2 gegen Wissen

Der warf allerdings den Blick auch noch einmal nach hinten, auf das 2:2 gegen Wissen am vergangenen Freitag. Da hatte seine Mannschaft vieles von dem umgesetzt, was er sich gewünscht hatte, hatte 80 Minuten lang guten Fußball gespielt, defensiv nichts zugelassen, sich offensiv zahlreiche Chancen erarbeitet, aber trotzdem zwei Gegentore kassiert. „Man kann es Pech oder Unvermögen nennen, aber das darf uns so nicht passieren, das wissen die Jungs auch, das haben wir analysiert.“

Dass er daraus viele Schlüsse für das anstehende Spiel in der Eifel wird ziehen können, glaubt er allerdings nicht. Denn mit Bitburg erwartet er einen komplett anders auftretenden Gegner, als es Wissen war. Der VfB stand sehr tief, kam nur selten überhaupt ins letzte Drittel. „Bitburg hat richtig viel Qualität, vor allem im Spiel nach vorn. Da wird es dann bei uns drum gehen, dass wir erst einmal kompakt stehen“, sagt Lazarevic.

Ab Sommer g roße Veränderungen auf der Torwartposition

Schon im Hinspiel habe sich seine Mannschaft, trotz eines am Ende deutlichen 3:0 schwergetan, und das zu einem Zeitpunkt, als die Selbstverständlichkeit auf Mülheimer Seite deutlich größer war, als sie jetzt ist. Viel Verunsicherung, zu viel Nachdenken über die Situation und das Einbüßen des Punktepolsters auf Kontrahent Cosmos, das hatte sich zuletzt in vielen Spielen bemerkbar gemacht, hatte zu einigen unnötigen Punktverlusten geführt.

Deswegen war viel Reden angesagt. Am Samstag ist nun Handeln angesagt. „Wichtig ist, dass wir uns am Ende ansehen und sagen können: Wir haben alles für den Sieg getan“, so der Trainer. Dem geht es auch darum, seinem Keeper Michael Wall, für den nach der Saison Schluss sein wird, ein schönes Ende zu bereiten, im Idealfall mit dem Aufstieg. Anstelle von Wall werden künftig Marc Reifenschneider (kommt von Oberligist FC Karbach), Eigengewächs Ahmad Khalil und Felix Lehmann (kommt von Bezirksligist SG Weitersburg) zur Verfügung stehen.

„Ich freue mich sehr, ihn noch mal zu sehen, wir verstehen uns nach wie vor sehr gut.“
Nenad Lazarevic über das Treffen mit seinem ehemaligen Weggefährten Fabian Ewertz

Reifenschneider kennt Lazarevic aus gemeinsamen Karbacher Zeiten. In Bitburg wird es auch ein Wiedersehen geben: mit dem FCB-Trainer Fabian Ewertz, mit dem Lazarevic 2000 die Deutsche Meisterschaft der A-Jugend bei Bayer Leverkusen gewann. „Ich freue mich sehr, ihn noch mal zu sehen, wir verstehen uns nach wie vor sehr gut.“

Top-News aus dem Sport