19 Partien haben die 18 Vereine bislang in der Fußball-Rheinlandliga absolviert. Das sind, die jeweiligen Nachspielzeiten ausgeklammert, 1710 Spielminuten. Genau vier Feldspieler haben es geschafft, auf eine 100-prozentige Einsatzzeit zu kommen: Leo Klein von Cosmos Koblenz, Florian Daum vom TuS Kirchberg, Matthias Wengenroth von der SG Westerburg und Arthur Becker von der SG Malberg. Was dabei auffällt: Sie alle sind, wenn auch auf unterschiedlichen Positionen zu Hause, Kapitäne in ihren Vereinen. Wir sprachen mit den Dauerbrennern der Liga über ihr Erfolgsgeheimnis und haben auch deren Trainer um eine kurze Einschätzung gebeten.
Leo Klein: Einer, mit dem man in jeden Kampf ziehen kann

Leo Klein ist Kapitän des aktuellen Tabellenvierten FC Cosmos Koblenz und hat in 19 Partien ein Tor geschossen.
Herr Klein, Sie haben bislang alle 19 Partien in der Rheinlandliga durchgespielt. Was machen Sie anders/besser als Ihre Mannschaftskollegen?
Ich vergleiche mich nicht gerne mit meinen Mitspielern. Ich muss für mich in jeder Trainingseinheit und in jedem Spiel 100 Prozent geben, also kann ich auch nicht behaupten, dass ich etwas anders oder besser mache. Ich muss die beste Version von mir selbst sein, und ob oder wie viel ich dann spiele, hat der Trainer zu entscheiden.
Gab es bei den 19 Partien ein Highlightspiel?
Mein persönliches Highlightspiel war das Spiel gegen Mülheim-Kärlich, als ich in der letzten Minute den Siegtreffer nach einem Eckball geschossen habe.
Wie würden Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft beurteilen?
Wir haben unnötig Punkte liegen lassen in der ersten Hälfte der Saison, deswegen denke ich, dass unsere Position in der Tabelle passend ist. Wir haben noch alle Möglichkeiten oben mit anzugreifen, müssen dafür aber fokussiert an jedes Spiel rangehen.
Was haben Sie sich persönlich für die noch ausstehenden 15 Partien in der Rheinlandliga vorgenommen?
Ich persönlich möchte so weiter machen wie in der ersten Hälfte der Saison, so viel spielen wie möglich, mich weiterentwickeln und erfolgreich die Runde beenden.
Was möchten Sie mit Ihrer Mannschaft erreichen?
Das Ziel der Mannschaft ist, jedes Spiel mit 100 Prozent Fokus und Professionalität anzugehen und natürlich so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.
Das sagt sein Trainer Yusuf Emre Kasal: „Leo ist unser Kapitän und einer unserer festen Stützen im Team. Ich arbeite schon seit zwei Jahren mit ihm zusammen, auch schon beim TuS Mechtersheim, und kann aus fester Überzeugung sagen, dass man mit Leo in jeden Kampf ziehen kann. Er ist sowohl fußballerisch als auch charakterlich ein absoluter Führungsspieler.“
Einer, der sich durchbeißt, auch wenn die Beine schwer werden

Florian Daum spielt beim TuS Kirchberg in der Offensive, steuerte bislang acht Treffer für seine Mannschaft bei – die spielt dennoch gegen den Abstieg.
Herr Daum, Sie haben bislang alle 19 Partien in der Rheinlandliga durchgespielt. Was machen Sie anders/besser als Ihre Mannschafskollegen?
Wir sind in einer schwierigen Phase. Als Kapitän ist es meine Verantwortung, voranzugehen und das Team zu motivieren, auch wenn es manchmal herausfordernd ist und die Beine schwer werden.
Gab es bei den 19 Partien ein Highlightspiel?
Da wir erst fünf Spiele gewonnen haben, fällt es mir schwer, von einem Highlightspiel zu sprechen. Ich bin jedoch optimistisch, dass wir in der Rückrunde die Möglichkeit haben werden, gute Spiele abzuliefern und uns zu verbessern.
Wie würden Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft beurteilen?
Wir haben definitiv noch Luft nach oben. Der Verlust wichtiger Spieler in dieser Saison hat uns vor Herausforderungen gestellt. Es ist wichtig, dass wir geduldig bleiben und weiterhin hart arbeiten, um unsere Stärken zu entwickeln und die Chemie im Team zu verbessern.
Was haben Sie sich persönlich für die noch ausstehenden 15 Partien in der Rheinlandliga vorgenommen?
Es wäre schön, verletzungsfrei durch die Saison zu kommen und noch ein paar Tore zu schießen. Der Spaß mit den Jungs, sowohl auf als auch neben dem Platz, ist für uns alle wichtig. Einige Siege einfahren, um unser Selbstvertrauen zu stärken und die Saison mit dem Klassenerhalt positiv abzuschließen.
Was möchten Sie mit Ihrer Mannschaft erreichen?
Den Klassenerhalt.
Das sagt sein Trainer Artem Sagel: „ Flo ist unser langjähriger Kapitän und repräsentiert wie kaum ein anderer den TuS Kirchberg. Er ist im Seniorenbereich seit der B-Klasse dabei und ist die komplette Entwicklung, die ihren Höhepunkt in der Oberliga hatte, mitgegangen und hatte dabei natürlich einen maßgeblichen Anteil am Erfolg. Auf ihn ist stets Verlass und er wirft in jeder Partie alles in die Waagschale.“
Einer, dem man blind vertrauen kann

Matthias Wengenroth ist Dauerbrenner bei der SG Westerburg – auch weil er selbst den Fußball ganz weit nach oben stellt auf seiner Prioritätenliste.
Herr Wengenroth, Sie haben bislang alle 19 Partien in der Rheinlandliga durchgespielt. Was machen Sie anders/besser als Ihre Mannschafskollegen?
Ich plane meine privaten Termine so, dass sie nicht mit unseren Meisterschaftsspielen kollidieren, denn es ist mir wichtig, kein Spiel aus diesem Grund zu verpassen. Darüber hinaus lege ich großen Wert auf eine gesunde Ernährung, eine optimale Spieltagsvorbereitung und gezielte Maßnahmen zur Verletzungsprävention.
Gab es bei den 19 Partien ein Highlightspiel?
Ja, insbesondere das Hinspiel in Mülheim-Kärlich war ein absolutes Highlightspiel. Wir sind als Team über uns hinausgewachsen und haben mit voller Leidenschaft gegen eine drohende Niederlage gekämpft. Besonders herausragend war die Leistung unseres Torwarts Niklas Leukel, der an diesem Tag über sich hinauswuchs und seine beste Partie im Westerburg-Trikot absolvierte.
Wie würden Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft beurteilen?
Ich würde die 19 Spiele in zwei Phasen unterteilen. Zu Beginn der Saison sind wir mit großer Euphorie nach dem Aufstieg gestartet und haben es geschafft, unsere Stärken auf den Platz zu bringen. Dadurch konnten wir einige Gegner überraschen und ihnen das Leben schwer machen. In der zweiten Phase haben wir jedoch versäumt, unsere gute Ausgangslage weiter auszubauen. Stattdessen haben wir uns ein wenig in Selbstzufriedenheit gewogen und nicht mehr in jedem Spiel 100 Prozent abgerufen, was sich letztendlich in den Ergebnissen widerspiegelte.
Was haben Sie sich persönlich für die noch ausstehenden 15 Partien in der Rheinlandliga vorgenommen?
Für die nächsten 15 Spiele habe ich mir persönlich vorgenommen, alle Partien verletzungsfrei zu absolvieren und meine Einsatzzeit auf einem ähnlichen Niveau wie in der Hinrunde zu halten. Darüber hinaus möchte ich meine Erfahrung gezielt einsetzen, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen und gemeinsam unser großes Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen.
Was möchten Sie mit Ihrer Mannschaft erreichen?
Unser größtes Ziel ist es, in jedem der verbleibenden 15 Spiele als Mannschaft über die vollen 90 Minuten alles auf dem Platz abzurufen. Wir wollen es jedem Gegner so schwer wie möglich machen, sodass niemand gerne gegen die SG Westerburg spielt. Wenn wir diese Einstellung konsequent zeigen, bin ich zuversichtlich, dass wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen können.
Das sagt sein Trainer Christian Hartmann: „ Matze ist ein absoluter Führungsspieler, der immer vorangeht und alles auf dem Platz lässt. Mit Blick auf Mentalität und Wille ist er auch ein gutes Vorbild für die jungen Spieler. Ich habe selbst sechs Jahre mit ihm zusammengespielt und weiß, dass ich ihm blind vertrauen kann. Sein Rat ist mir auch sehr wichtig, da er aus seiner Zeit beim FC Metternich die Liga und die Gegner kennt, was von großer Bedeutung ist, da bei uns nicht so viele Jungs die Klasse schon mal gespielt haben.“
Einer, der das Maximum für den Klassenerhalt gibt

Arthur Becker ist Innenverteidiger und Ersatzkapitän bei der SG Malberg – und kämpft mit seinem Team aktuell akut gegen den Abstieg.
Herr Becker, Sie haben bislang alle 19 Partien in der Rheinlandliga durchgespielt. Was machen Sie anders/besser als Ihre Mannschaftskollegen?
Ich hatte das Glück, bislang von Verletzungen und Krankheiten verschont geblieben zu sein. Da hatten wir als Mannschaft in dieser Spielzeit generell etwas mehr Pech. Zudem ist es auf meiner Position als Innenverteidiger sicherlich eher üblich, nicht allzu viel zu wechseln, solange nichts passiert.
Gab es bei den 19 Partien ein Highlightspiel?
Das war sicherlich die Partie gegen Trier-Tarforst, als wir bereits mit 0:3 zurücklagen und uns am Ende noch ein 3:3 erkämpft haben. An solche Spiele erinnert man sich als Fußballer natürlich gerne.
Wie würden Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft beurteilen?
Die Saison lief natürlich bislang alles andere als gut für uns. Wir waren teilweise durch Verletzungen enorm gebeutelt und haben von den sogenannten 50:50-Spielen einfach zu viele verloren. Deswegen stehen wir da, wo wir stehen.
Was haben Sie sich persönlich für die noch ausstehenden 15 Partien in der Rheinlandliga vorgenommen? Was möchten Sie mit Ihrer Mannschaft erreichen?
Ich persönlich werde alles geben und in den ausstehenden 15 Partien das Maximum herausholen, damit wir die Klasse am Ende doch noch halten. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung gut mitgezogen und ist hoch motiviert, direkt in den ersten Spielen die ersten Schritte für den Klassenerhalt zu machen.
Das sagt sein Trainer Florian Hammel: „ Arthur ist nach dem Kreuzbandriss von Julius Müller im Sommer als Kapitän eingesprungen und verkörpert die Rolle des Führungsspielers, sowohl auf als auch neben dem Platz. Mit seinen 31 Jahren ist er der älteste Akteur bei uns und in Sachen Einsatz absolutes Vorbild. Er hat noch keine Trainingseinheit verpasst, wäre auch dann immer da, wenn wir sechsmal wöchentlich trainieren würden.“