Westerburg reist nach Schweich
Christian Hartmann hält Druck für keinen guten Ratgeber
Das Hinspiel auf dem Rasen in Gemünden gewann die SG Westerburg (von links Lars Hendrik Jung und Julian Jung, rechts Torwart Niklas Leukel) noch mit 1:0. Nun geht es zum Rückspiel nach Schweich (in Weiß Stefan Schleimer).
Horst Wengenroth

Sechs-Punkte-Spiel? Das ist die Partie zwischen dem TuS Mosella Schweich und der SG Westerburg in der Fußball-Rheinlandliga ganz bestimmt. Und doch hütet sich Westerburgs Coach Christian Hartmann davor, Druck aufzubauen.

Von Druck will Christian Hartmann, Coach der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod, eigentlich nichts wissen, wenn seine Mannschaft am Sonntag (14.30 Uhr) zum TuS Mosella Schweich reist. Doch ein Blick auf die Tabelle der Fußball-Rheinlandliga verrät schnell: Der Partie fällt schon ein wenig der Charakter des so oft zitierten Sechs-Punkte-Spiels zu. Westerburg, derzeit Vorletzter mit 15 Zählern, könnte Schweich im Falle eines Sieges ganz tief reinziehen in den Abstiegskampf und selbst die Lücke zu den Nichtabstiegsrängen fast schließen. Denn die Gastgeber haben derzeit 20 Zähler auf dem Konto, stehen damit knapp über dem Strich. „Klar, vom Papier her liest es sich schon so, dass wir gewinnen müssen, wenn wir die Klasse halten wollen“, weiß auch Hartmann. Er weiß aber auch, dass Druck noch nie ein guter Ratgeber war – und will diesen entsprechend ganz weit von seiner Mannschaft fernhalten. Er sagt sogar: „Wir können eigentlich befreit aufspielen.“

„Auch die Jungs müssen locker bleiben, müssen ihr Potenzial abrufen und vor allem als Einheit auftreten.“
Westerburgs Coach Christian Hartmann will den Druck von seiner Mannschaft nehmen.

Das jedenfalls ist die Hoffnung des Westerburger Trainers, für den die Partie in Schweich das erste Pflichtspiel ist, seit er das Amt am 1. Januar übernommen hat. Er selbst, das macht er immer wieder deutlich, bekommt vonseiten des Vorstands auch keinen Druck und sagt: „Auch die Jungs müssen locker bleiben, müssen ihr Potenzial abrufen und vor allem als Einheit auftreten.“

Die Eindrücke, die Hartmann in den vergangenen Wochen während einer intensiven Vorbereitung gesammelt hat, waren jedenfalls durchweg gut, auch wenn sie ausgerechnet auf der Zielgeraden ein wenig ins Stocken geriet. Frost auf den Plätzen der SG machte reguläre Trainingseinheiten nicht möglich, lediglich zum Ende der Woche hin wurde es besser. Und da legte der Trainer den Fokus vor allem auf das Spiel mit dem Ball. „In dem Bereich haben wir definitiv noch Luft nach oben“, so Hartmann. Bedeutet unter anderem, dass seine Mannschaft nach Balleroberung schnörkellos und vor allem zielstrebig nach vorne spielen soll.

Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor war in Vorbereitung Thema

Dass das in den vergangenen Monaten nicht immer der Fall war, zeigt ein Blick auf die Torausbeute: In 19 Partien hat die SG nur 24 Mal getroffen, das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. Torpotenzial sieht Hartmann in seinen Reihen durchaus, nennt hier unter anderem Kapitän Matthias Wengenroth, Tobias Schnabel oder Rückkehrer David Gläser, der nach Verletzung ein Kandidat für die Startelf ist. Die hat der Coach, abgesehen von zwei, drei Positionen, schon im Kopf. Er habe ein wenig die Qual der Wahl, da lediglich zwei, drei Spieler angeschlagen seien.

Zu Gegner Schweich kann Hartmann indes nicht allzu viel berichten, auch wenn er beim 1:0-Hinspielsieg seiner SG, da noch in der Rolle des Zuschauers, vor Ort war. „Die Partie hat auf dem Platz in Gemünden stattgefunden, da kann man zum Spielerischen wenig sagen.“ Allerdings erwartet er eine junge, offensivstarke Mannschaft, die die Partie ihrerseits nutzen möchte, um den Abstand zu den Abstiegsrängen auszubauen – und Hartmann hofft, dass sein Team das verhindern kann.

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