Zwei Phasen im Spiel machte Julian Feit, Coach des Ahrweiler BC, aus, in denen es für seine Mannschaft hätte brenzlig werden können: unmittelbar nach dem frühen Führungstreffer für sein Team und nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für den FSV Trier-Tarforst. Doch beide Phasen überstand sein Team und gewann die Partie der Fußball-Rheinlandliga am Ende souverän mit 5:1 (2:1).
Frühe Führung spielt ABC nur bedingt in die Karten
Der Gast von der Ahr war gut ins Spiel gekommen, hatte schon nach fünf Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekommen, den Ümit Mehmet Kuzu souverän zur 1:0-Führung verwandelte. „In der Phase haben wir es wirklich gut gemacht, sind früh ins Gegenpressing gekommen, haben dadurch Balleroberungen und auch Chancen gehabt“, so Feit. Allerdings erholten sich die Gastgeber, die in der Liga weiter mit dem Rücken zur Wand und auf dem ersten Abstiegsplatz stehen, schnell von dem frühen Rückschlag und hatten in der Folge mehr Spielanteile, ohne allerdings wirklich zwingend zu werden. Lediglich einmal musste Ahrweilers Keeper David Weidner eingreifen.
Stattdessen hatte der früh für Nam-Ju Lee eingewechselte Mohannad Saed Haj Mohamed die Chance, seine Mannschaft mit 2:0 in Führung zu bringen, scheiterte aber mit seinem Abschluss (43.). Kurz darauf machten es die Gäste besser, als besagter Mohamed zu Leon Waldminghaus spielte und der wiederum Tobias Reuter bediente, der nur noch einschieben musste (45.).
„Da waren wir, das muss man so ehrlich sagen, schon ein wenig am Schwimmen.“
ABC-Trainer Julian Feit über die Phase nach dem 1:0 und nach dem 2:1
Allerdings gelang es dem ABC nicht, die Zwei-Tore-Führung in die Halbzeit zu retten. Nach einem Einwurf, der aus Sicht Feits strittig war, weil der ein Foul an Ricardo Schuh Abranches gesehen hatte, verteidigten es die Gäste nicht gut – es fehlte allerdings auch Schuh Abranches, der als Folge des Zweikampfs seinen Schuh verloren hatte – und mussten durch Triers Noah Schuch den Anschlusstreffer hinnehmen (45.+2).
Nach Wiederanpfiff waren erst einmal die Gastgeber griffiger, waren dem Ausgleich sogar näher als der ABC dem 3:1. Das war dann die zweite Phase, in der es aus Feits Sicht noch einmal etwas kritisch wurde. „Da waren wir, das muss man so ehrlich sagen, schon ein wenig am Schwimmen.“ Doch mit zunehmender Spieldauer gewannen die Gäste ihre Sicherheit zurück, profitierten dabei sicherlich auch davon, dass Reuter mit seinem zweiten Treffer der Partie die Zwei-Tore-Führung wiederherstellte (61.). Der Offensivakteur hatte goldrichtig gestanden, nachdem ein Schuss von Waldminghaus im ersten Anlauf noch abgeblockt worden war.
Julian Feit lobt Tobias Reuter für Gegenpressing, nicht für Tore
Nur acht Minuten später legte Waldminghaus dann das 4:1 nach, dieses Mal war die Vorarbeit von Almir Porca gekommen, ehe erneut Reuter den Schlusspunkt zum 5:1 für den ABC setzte (71.). Dass sein Offensivmann, der zuletzt meist von der Bank gekommen war, einen Dreierpack geschnürt hatte, wollte Feit gar nicht groß kommentieren, sagte dazu: „Er hat bei den Toren richtig gestanden.“ Viel wichtiger sei ihm, dass er zwei-, dreimal gut ins Gegenpressing gegangen sei und dadurch Chancen oder sogar Treffer entstanden seien. „Wie bei Almir ist es auch bei Tobi so, dass die Tore dann die logische Schlussfolgerung dessen sind, was man vorher leistet“, so Feit.
Dessen Team hätte in den folgenden 20 Minuten noch den einen oder anderen Treffer nachlegen können, war feldüberlegen, auch „weil sich Tarforst dann ein wenig seinem Schicksal ergeben hat“. Insgesamt war der Trainer zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, lobte die Intensität in weiten Teilen der Partie, war sich aber eben auch bewusst, dass es Phasen gab, in denen die Gastgeber das Spiel hätten zu ihren Gunsten drehen können. „Da haben wir nicht den Druck auf den Ball bekommen, wie wir uns das vorgestellt haben, und standen insgesamt zu tief. Aber insgesamt war das in Ordnung.“
FSV Trier-Tarforst - Ahrweiler BC 1:5 (1:2)
Trier: Merling - Quint, Schmitz, Schuch (74. Suder), Herrig, Arnold, Heitkötter (65. Stüber), Hannappel (81. Finsterwalder), Kiesewetter (74 Knürr), Gouverneur (46. Neumann), Hommes.
Ahrweiler: Weidner - Scheu, Bermel, Wetschorek, Schuh Abranches (83. Werner) - Habscheid (89. Thaqi), Kuzu (53. Fichtl), Waldminghaus - Lee (32. Mohamed), Porca, Reuter (73. Voloshchuk).
Schiedsrichter: Dominik Link (Bingen).
Zuschauer: 151.
Tore: 0:1 Ümit Mehmet Kuzu (5./Foulelfmeter), 0:2 Tobias Reuter (45.), 1:2 Noah Schuch (45.+2), 1:3 Reuter (61.), 1:4 Leon Waldminghaus (69.), 1:5 Reuter (70.).