4:3, 4:3, 3:3 – so endeten die jüngsten Aufeinandertreffen zwischen dem Ahrweiler BC und dem TuS Immendorf in der Fußball-Rheinlandliga. Zweimal hatte der ABC die Nase vorne, einmal gab es ein Remis, immer war der Spielverlauf durchaus kurios: Zweimal wackelte Ahrweiler noch trotz einer 3:0-Führung, einmal gab Immendorf ein 3:1 noch aus der Hand. Dass es beim nächsten direkten Duell am Sonntag (16.30 Uhr) im Ahrweiler’ Apollinarisstadion ähnlich hoch hergehen wird, glaubt Heimcoach Julian Feit allerdings nicht.
„Wir haben uns defensiv in diesem Jahr deutlich stabilisiert“, begründet er seine Einschätzung und untermauert die auch mit Zahlen: Lediglich bei der 0:2-Niederlage in Bitburg hatte seine Mannschaft zwei Gegentore kassiert, ansonsten blieb sie entweder komplett schadlos oder kassierte maximal einen Treffer. „Uns haben in der Regel zwei eigene Tore gereicht, um ein Spiel zu ziehen“, so der Trainer.
„Das Drumherum dort ist toll und ich bin froh, dass sie in der Vorwoche gewonnen haben und hoffentlich in der Klasse bleiben.“
ABC-Trainer Julian Feit über die besondere Atmosphäre in Immendorf.
Attraktiven Fußball will der den Zuschauern in Ahrweiler dennoch bieten, hat durchaus zur Kenntnis genommen, dass die Fans das auch honorieren. Gegen Mülheim-Kärlich hatten fast 500 den Weg ins Stadion gefunden, gegen Immendorf erhofft sich Feit nun eine ähnlich gute Kulisse. „Ich glaube, die Jungs haben es mit ihrer leidenschaftlichen Art, Fußball zu spielen, geschafft, dass der Funke überspringt.“
Der ist froh, dass es nun zu Hause gegen Immendorf geht, denn „dorthin fährt sicherlich, zumindest wenn man nur die 90 Minuten als Referenz nimmt, keiner gern“. Das sagt der ABC-Trainer mit ganz viel Anerkennung, denn er sagt auch: „Das Drumherum dort ist toll und ich bin froh, dass sie in der Vorwoche gewonnen haben und hoffentlich in der Klasse bleiben.“
TuS-Trainer Torben Kühl-Decker hat Lehren aus Hinspielniederlage gezogen
Auch sein Gegenüber Torben Kühl-Decker war nach dem wichtigen Sieg gegen Trier-Tarforst, der nach unten noch einmal für Luft gesorgt hat, erleichtert, hofft, dass damit „der kleine Stein umgestoßen wurde“. Denn auch in der Hinrunde hatte sein Team einige Zeit benötigt, um wieder im Ligaalltag anzukommen. Das Erfolgserlebnis wirkte sich jedenfalls positiv auf die Stimmung und auch auf die Trainingswoche aus. Auch wenn der Coach selbst krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte, waren die Rückmeldungen seiner Co-Trainer doch durchweg positiv. Das stimmt ihn auch optimistisch für die Partie in Ahrweiler – auch wenn er deren Positivlauf durchaus zur Kenntnis genommen hat.
Er glaubt aber, dass er und sein Staff die richtigen Lehren aus den jüngsten Duellen ziehen können und dass seine Mannschaft dieses Mal nicht so eiskalt erwischt wird. „Die Kommunikation wird enorm wichtig sein“, sagt er vor allem mit Blick auf die starke Ahrweiler Offensive. Ob er auf dem großen Platz etwas an der taktischen Ausrichtung ändern wird – bislang spielte der TuS meist mit einer Viererkette – lässt er noch offen.
Immerhin hat er im Spiel nach vorn wieder mehr Optionen als zuletzt: Santino Chirico ist zurück, Jan Bruker einen Schritt weiter als noch in der Vorwoche, als er von Beginn an ran musste, und Ahmed Cheriff Midjiyawa sowie Mattis Thörner stehen auch wieder zur Verfügung. Bei den Gastgebern fehlt Rico Wagner, bei dem die alte Verletzung wieder aufgebrochen ist, und auf Niklas Röder und Maximilian Fichtl muss Feit weiterhin verzichten. Zudem waren unter der Woche im Training drei, vier Spieler kürzergetreten. „Da müssen wir es schauen, wie wir es mit der Belastungssteuerung machen“, sagt der ABC-Coach.
ABC: Zwei Abgängen stehen zwei Neuzugänge gegenüber
Auch der Kader für die kommende Spielzeit nimmt beim ABC mehr und mehr Formen an. Bislang stehen nur die Abgänge der beiden Leistungsträger Paul Bermel (geht zum Oberligisten FV Engers) und Leon Waldminghaus (geht zurück zum Oberligisten TuS Koblenz) fest. Der Sportliche Leiter Jonny Susa ist indes optimistisch, dass der Kader sonst zusammen bleibt und kann bereits zwei Neuzugänge präsentieren: Der 29-jährige Mittelfeldspieler Rene Ebersbach, der bereits in der Spielzeit 2019/20 das Ahrweiler’ Trikot trug, kommt vom Landesligisten SC Rheinbach. „Mit Rene gewinnen wir einen Mittelfeldspieler, der genau das verkörpert, was wir auf dieser Position brauchen: stark im Kampf gegen den Ball und gefährlich auf dem Weg in Richtung des gegnerischen Tores“, sagt Susa.
Der zweite Neuzugang ist Mittelfeldspieler Thomas Idel, den der künftige Trainer Mike Wunderlich aus gemeinsamen Zeiten in Bergisch Gladbach kennt und der zuletzt beim Drittligisten Viktoria Köln bereits Profierfahrung sammeln konnte. Der 24-Jährige ist auf dem Halbflügel und im offensiven Mittelfeld zu Hause, zeichnet sich laut Susa durch hohes Tempo, Übersicht und Abschlussstärke aus. Sein ehemaliger und künftiger Coach lobt ihn als „Unterschiedsspieler für die Liga.“
Immendorf verpflichtet neuen Torwart, Kader bleibt fast komplett zusammen
Die Gäste aus Immendorf können ebenfalls einen Neuzugang für den Sommer vermelden: Torwart Janick Brodt kommt vom mittelhessischen Verbandsligisten TuS Dietkirchen. „Wir sind sehr froh, dass er ich uns angeschlossen hat“, sagt Kühl-Decker, „zumal uns Dario Weins zum Saisonende verlassen, zu seinem Heimatverein zurückkehren wird.“ Mit weiteren Akteuren sei man in Gesprächen, gerade auf der offensiven Außenbahn und im Zentrum sieht der Trainer und künftige Sportliche Leiter noch Handlungsbedarf. Aus dem aktuellen Kader haben bis auf drei Spieler alle zugesagt, das Grundgerüst bleibt also bestehen.