Es war eine Rekordkulisse, über die sich Fußball-Rheinlandligist VfB Linz beim ersten Testspiel auf die kommende Spielzeit freuen durfte. 900 Zuschauer waren gekommen, um sich die deutliche und verdiente 0:5-Niederlage ihres VfB gegen den Drittligisten Viktoria Köln anzusehen.
„Es war ein rundum gelungener Tag“, befand Trainer Thomas Schuster trotz der Niederlage. Das lag zum einen eben an der Kulisse und zum anderen daran, dass seine Mannschaft einen durchaus ordentlichen Auftritt gezeigt hatte. Allerdings waren die Gäste nur mit einer guten Handvoll Spielern aus dem Profikader angereist, vor allem in den zweiten 45 Minuten war es vorwiegend das U19-Bundesligateam, das dem Rheinlandligisten gegenüberstand – und noch insgesamt vier Gegentreffer einschenkte.
„Die waren natürlich überlegen, aber wir haben das gut gemacht.“
VfB-Trainer Thomas Schuster
Denn bis zur Pause hatte sich die Schuster-Elf, die erst unter der Woche in die Vorbereitung gestartet war, durchaus beachtlich aus der Affäre gezogen, hatte nur mit 0:1 zurückgelegen. Der Treffer war zudem nach einem Missverständnis zwischen Abwehr und Schlussmann Jan Lück nach einer Flanke gefallen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten bei den Gästen aus Köln mit Außenbahnspieler Marco Pledl, der vor der Saison vom Zweitligisten SC Paderborn gekommen war, Mittelfeldakteur Florian Engelhardt und mit Kapitän Christoph Greger immerhin drei Spieler aus dem Profikader auf dem Platz gestanden. „Die waren natürlich überlegen, aber wir haben das gut gemacht“, befand Schuster.
Dessen Mannschaft hatte, genau wie in der Liga, durchaus versucht, den Ball kontrolliert nach vorne zu spielen – war aber vorwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt, und war da meist zur Stelle. Auch Lück im Tor war ein starker Rückhalt, vereitelte die eine oder andere Viktoria-Abschlusschance.
Neuzugänge geben ihr Debüt in der zweiten Hälfte
Zur Pause wechselten dann beide Mannschaften durch, bei den Gastgebern kamen die Neuzugänge Oliver Kubatta und Marlon Owczarzak zu ihrem Debüt für den VfB und auch Jan Hoffmann, der studienbedingt in den USA weilt und meist nur in der Vorbereitung mitwirkt, spielte eine Halbzeit lang und hatte die einzige echte Linzer Torannäherung.
Bis zur 80. Minute stand es dennoch nur 0:2 aus Sicht der Hausherren, die „leidenschaftlich verteidigten“, wie es Schuster nannte, denen aber gerade zum Ende hin mehr und mehr die Kraft ausging, sodass in den letzten zehn Minuten noch drei weitere Tore für Köln fielen.
Dennoch blickte man nach 90 intensiven und über weite Strecken hochklassigen Minuten durchweg in zufriedene Gesichter. Der Rheinlandligist hatte sich ordentlich aus der Affäre gezogen und die besondere Erfahrung gerne mitgenommen. „Für uns alle war das ein tolles Erlebnis“, sagte Schuster, der nun die Hoffnung hat, dass die Partie seine Mannschaft mit großer Motivation in die folgenden sechs Wochen Vorbereitung gehen lässt.
Tore: 0:1 Raphael Ott (21.), 0:2 Gabriel Amisso (48.), 0:3 Boran Bayrak (82.), 0:4 Paul Kolec (89.), 0:5 Noah Ringbeck (90.).