Nötig wäre diese Niederlage nicht gewesen, denn die Gäste waren dem Tabellenvierten mehr als ebenbürtig. Aber sie waren eben auch einmal nicht wach, nämlich in besagter Minute zehn. „Das verteidigen wir einfach nicht gut“, sagte auch Schuster, der sowohl seinen Keeper Jan Lück als auch den gesamten Defensivverbund in die Pflicht nahm. „Der Abwehrspieler ist da eigentlich im Vorteil, aber wir sind nicht eng genug dran.“ Und so konnte Hoffmann dann nach einer zweifelsfrei gut getretenen Hereingabe relativ unbedrängt einköpfen.
Die Gäste erholten sich schnell von dem frühen Schock, spielten gefällig, präsentierten sich auf dem tiefen, aber gut zu bespielenden Geläuf ballsicher – und kombinierten sich so immer wieder ins letzte Drittel. Doch genau da fehlte es dann an der letzten Konsequenz, an den richtigen Entscheidungen, an der Präzision im Abschluss. Ein Schuss aus der Drehung durch Linus Tücke, den der Hochwalder Keeper Jan Niklas Koltes noch zur Ecke klären konnte (22.), die anschließende Direktabnahme von Finn Henrick Schlebach, die knapp am Tor vorbei ging, ein Schuss von Tücke, der aus zentraler Position deutlich übers Tor flog (25.) und eine scharf in den Fünfer gebrachte Ecke, die an Mann und Maus vorbeisegelte (39) – das waren die Linzer Offensivaktionen in Halbzeit eins, die in die Kategorie erwähnenswert fielen.
Siljkovic rettet in höchster Not
Definitiv erwähnenswert war auch die Glanztat von Linz' Defensivakteur Meris Siljkovic nach 36 Minuten: Nach einem Pass von Hochwalds Bestem, Andre Paulus, lief Nils Hemmes aus halblinker Position frei aufs Tor zu, doch mit einer perfekt getimten Grätsche blockte Siljkovic den Schuss in höchster Not so, dass er nur ans Außennetz ging. „Da hatten wir schon Glück“, befand auch Schuster. Zudem zeigte die Aktion den Unterschied zwischen seinem Team und dem des Gegners: Der agierte nämlich vor dem Tor deutlich zielstrebiger, ohne dass er mehr vom Spiel gehabt hätte. Nicht umsonst lobte Hochwalds Coach Fabian Mohsmann den Gast als einen, der bislang am gefälligsten mitgespielt hatte.
Ein Lob, das Schuster, der seinem Team auch, abgesehen von der Situation, die zum 0:1 geführt hatte, keinen Vorwurf machen konnte, zwar gerne annahm, zu dem er aber auch sagte: „Dafür können wir uns leider nichts kaufen.“ Es blieb auch deswegen beim Rückstand, weil sein Team in Halbzeit zwei da weitermachte, wo es vor der Pause aufgehört hatte: Es spielte ordentlichen Fußball, es erspielte sich aber zu wenige klare Möglichkeiten.
Und es hatte in einer Situation vielleicht auch nicht das nötige Glück bei einer Schiedsrichterentscheidung: In der 60. Minute wurde Adis Siljkovic im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, doch vielleicht auch, weil Tücke noch zum Schussversuch kam, blieb der sicherlich nicht zu Unrecht geforderte Pfiff des Unparteiischen Niclas Berg aus. Unmittelbar im Gegenzug, die Gäste haderten noch mit der Entscheidung, hatte Hochwalds Hemmes das 2:0 auf dem Kopf, setzte den Ball aber neben das Tor. Viel passierte in der Folge nicht mehr, Linz bemühte sich zwar, schaffte es aber nicht mehr, noch einmal wirklich gefährlich vors gegnerische Tor zu kommen. Das gelang dann den Gastgebern, die in der Nachspielzeit nach einer Flanke von Tim Thielen und einem Kopfball von Robin Mertinitz noch zum 2:0 kamen (93.).
SG Hochwald Zerf: Koltes – Stelker (73. Haas), Thinnes, Hoffmann, Burg – Heintel (63. Lenz), Mohsmann – Hemmes (62. Mertinitz), Paulus, Bidon – Dres (55. Thielen).
VfB Linz: Lück – Meris Siljkovic, Böcking, Schlebach (87. Fiebiger) – Schopp, Becker, Krupp (62. Zlatkov), Rott – Tücke – Adis Siljkovic, Lorenz (62. Mamuti).
Schiedsrichter: Niclas Berg (Sohren). – Zuschauer: 246.
Tore: 1:0 Maximilian Hoffmann (10.), 2:0 Robin Mertinitz (90.+3).