Spielgemeinschaft ab Sommer
Ober Kostenz und Unzenberg machen gemeinsame Sache
Eine neue Spielgemeinschaft im Hunsrück ist beschlossene Sache: die SG Ober Kostenz/Unzenberg wird kommende Saison mit zwei Mannschaften an den Start gehen, eine in der A-Klasse, eine in der C-Klasse. Geschlossenheit demonstrierten die Verantwortlichen der Klubs beim gemeinsamen Fototermin.
Waldemar Hafner

SG Ober Kostenz/Unzenberg – so wird aller Voraussicht nach die neue Spielgemeinschaft heißen, die in der kommenden Saison zwei Mannschaften, eine in der A- und eine in der C-Klasse, ins Rennen schicken wird. Das haben die Vorstände final beschlossen.

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Ab Sommer wird im Fußballkreis Hunsrück/Mosel eine neue Spielgemeinschaft an den Start gehen: die SG Ober Kostenz/Kappel/Sargenroth/Unzenberg, federführender Verein wird Ober Kostenz sein. Das haben die Vorstände der Vereine beschlossen – und wollen damit dem Spielermangel entgegenwirken. Gespielt werden soll mit einer Mannschaft in der Kreisliga A und einer Mannschaft in der Kreisliga C, zunächst zu zwei Dritteln in Ober Kostenz und Kappel, ab der Spielzeit 2026/27 dann jeweils zur Hälfte bei den beiden neuen SG-Partnern.

Trainiert wird die erste Mannschaft von Pascal Endres, dessen Wechsel von der Kirchberger A-Klassen-Reserve schon seit geraumer Zeit fix ist, das C-Klassen-Team übernimmt Pascal Kleinert, der bereits vor einigen Jahren als Trainer bei der SGO-Reserve aktiv war. Unterstützt wird Endres von Roman Theise und Torsten Mazanek. Damit sind auch die Pläne eines Zusammenschlusses mit der SG Soonwald/Simmern von Unzenberg/Sargenrother Seite vom Tisch. Hier waren die Gespräche schon sehr weit fortgeschritten, als vom Kreisstadt-Klub das Signal kam, dass in der kommenden Saison nur eine Mannschaft in der C-Klasse gemeldet werden soll. „Das war für uns überhaupt kein Thema, dass wir so eine große SG eingehen und dann ein Team in der untersten Spielklasse an den Start geht“, sagt Uwe Georg, der die Suche nach einem geeigneten Partner auf Seiten der SG Unzenberg/Sargenroth übernommen hat.

„Man sieht anhand der Personallage ja, dass es nicht ewig so weitergeht, deswegen war für uns klar, dass wir es uns auf jeden Fall anhören würden, wenn ein guter potenzieller Partner auf uns zukommt.“
Tobias Stümper, Vorstandsmitglied SG Ober Kostenz/Kappel

Schon in den ersten Gesprächen, als klar war, dass es für eine eigene Mannschaft nicht reichen würde, habe sich schnell herauskristallisiert, dass Dickenschied/Gemünden oder Ober Kostenz die Favoriten sind. Von Dickenschied gab es dann eine Absage, sodass die Fühler in Richtung Ober Kostenz und Kappel ausgestreckt wurden. „Klar, das sind schon Distanzen, aber von Oppertshausen nach Dickenschied ist man fast ähnlich lange unterwegs“, so Georg.

Auch auf Ober Kostenzer Seite hatte man sich laut Vorstand Tobias Stümper schon vor drei Jahren erste Gedanken über die Zukunft gemacht. „Man sieht anhand der Personallage ja, dass es nicht ewig so weitergeht, deswegen war für uns klar, dass wir es uns auf jeden Fall anhören würden, wenn ein guter potenzieller Partner auf uns zukommt“, so Stümper. Die Gespräche zwischen den Vorständen seien dann auch durchweg positiv verlaufen, man sei sich, auch mit Blick auf organisatorische Dinge wie Trainer und Platzwahl, schnell einig gewesen. Zwölf verlässliche Spieler, „die alle hinter der neuen SG stehen“, wie Georg betont, bringen Sargenroth und Unzenberg mit in die neue Spielgemeinschaft.

SG aus Ober Kostenz und Kappel geht ins 50. gemeinsame Jahr

Natürlich sei auch mit den Ober Kostenzer Spielern geredet worden. Und die haben laut Stümper alle ihr Okay gegeben, stehen der neuen Spielgemeinschaft positiv gegenüber. „Wir haben schon das Gefühl, dass das charakterlich passt. Das wäre sicherlich nicht bei jedem der Nachbarvereine so gewesen“, sagt Stümper mit einem Lachen. Für die SG Ober Kostenz/Kappel, die im kommenden Jahr ihr 50. Jubiläum feiert, sei dies schon ein Einschnitt. „Wir sind ja praktisch über all’ die Jahre zu einem Verein zusammengewachsen, unsere Jungs kennen nur den gemeinsamen Weg“, so Stümper, der dem Ganzen dennoch positiv entgegenblickt.

TSV Mengerschied steigt aus Spielgemeinschaft aus

Nicht mehr mit dabei ist dann der TSV Mengerschied, der sich aktuell komplett aus dem Seniorenfußball zurückzieht. Die Spieler, die noch im Verein aktiv sind, haben sich anderweitig orientiert, unter anderem der Vorsitzende und Torwart Christopher Spreyer, der zur SG Dickenschied/Gemünden wechselt. „Da mit mir der letzte verbliebene Vollzeitspieler die SG verlassen hat und auch in den kommenden Jahren keine Masse an Spielern aus der Jugend nachkommen wird, haben wir keinen Sinn mehr darin gesehen, der SG weiterhin anzugehören“, sagt Spreyer. Er macht aber auch deutlich, dass das Vereinsleben in Mengerschied weitergehen wird, mit Breitensport und Jugendfußball.

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