Niederburg fast abgestiegen
Vorderhunsrück stoppt die Blankenrather Siegesserie
Der TuS Kirchberg II um Patrick Sehn-Henn (links) und Moritz Heidrich (rechts) verpasste beim 1:1 gegen den SV Binningen (von links mit Markus Thönnes und Lucas Etzkorn) den Befreiungsschlag im Abstiegskampf und hat weiter zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiesgzone. Binningen hat drei Spieltage vor Schluss ein Polster von fünf Punkten.
Sascha Berkele

In der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 ist zwar noch keine Entscheidungen gefallen, allerdings sind die Niederburger Chancen auf den Klassenerhalt nach der 1:6-Klatsche bei Mosel Löf nur noch theoretischer Natur.

Bei der SG Niederburg gehen drei Spieltage vor Schluss die Lichter langsam aus: Der Tabellenletzte der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 unterlag bei Mosel Löf deutlich, hat bei noch drei ausstehenden Spielen neun Punkte Rückstand.

SG Morshausen/Beulich/Gondershausen – Spvgg Cochem 3:2 (1:2). Zweimal waren die Gastgeber in Rückstand geraten, zweimal waren sie zurückgekommen – und drehten die Partie kurz vor Schluss dann noch komplett zu ihren Gunsten. Nicht nur mit den drei Punkten, sondern vor allem auch mit der Leistung war Morshausens Coach Andy Felgner dann auch zufrieden: „Das war genau die Reaktion, die ich mir gewünscht hatte. Das hat sowohl fußballerisch als auch mit Blick auf die Einstellung gestimmt.“ Halbzeit eins hatten die Gäste aus Cochem noch ausgeglichen gestalten können und sich dabei gnadenlos effektiv gezeigt. „Die haben aus zwei Chancen zwei Tore gemacht, wir hatten ein deutliches Plus an Möglichkeiten“, so Felgner. Wirklich klar in Richtung der Gastgeber schwappte die Partie aber erst nach rund 60 Minuten, als der Trainer einen Vierfach-Wechsel vornahm, sich selbst, Tim Rohbeck, Leon Flaßhaar und Liam Hammes brachte. Damit brachte er nicht nur frischen Wind, sondern auch eine Belebung für das Offensivspiel. Zwei späte Gegentore und damit auch der 3:2-Sieg waren die Konsequenz.

Tore: 0:1 Simran Singh (24.), 1:1 Darvin Erdle (25.), 1:2 Dario Cialdella (40.), 2:2 Luca Biersch (83.), 3:2 Philipp Flaßhaar (87.).

SG Sohren/Büchenbeuren – SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld 2:2 (0:0). Auch wenn der Braunshorner Treffer zum Ausgleich erst in der 90. Minute gefallen war „und mich das natürlich ärgert“, musste Sohrens Spielertrainer Dominik Kunz doch zugeben, dass das Ergebnis in Ordnung ging. Allerdings ärgerte er sich über das Zustandekommen des Treffers, denn die Situation hätte seiner Meinung nach an zwei Stellen abgepfiffen werden müssen: Bei einer Kopfballverlängerung hatte Kunz ein Foulspiel an Daniel Dreher und anschließend die komplette Braunshorner Angriffsreihe im Abseits gesehen. Beides Mal gab es keinen Pfiff – und Marvin Vogts Bogenlampe konnte ein Abwehrspieler erst hinter der Linie mit einem Fallrückzieher klären. „Das ist erst mal bitter, die drei Punkte hätten uns gutgetan, aber das war schon verdient“, so Kunz. Das sah auch sein Braunshorner Gegenüber Mirko Bernd so, der in Hälfte eins ein deutliches Chancenplus für sein personell etwas gebeuteltes Team ausgemacht hatte: „Da kann es 3:1 stehen. Aber mir war es wichtig, dass wir bis zum Schluss alles versuchen, weil im Abstiegskampf da noch andere dranhängen. Den späten Ausgleich haben wir uns absolut verdient.“

Tore: 1:0 Stefan Müller (53.), 1:1 Janis Leidig (74.), 2:1 Dominik Kunz (83.), 2:2 Marvin Vogt (90.).

TuS Kirchberg II – SV Binningen 1:1 (1:1). Ein Punktgewinn, der den Gästen mehr helfen dürfte als den Gastgebern, denn der SV hielt die Kirchberger Reserve durch den Zähler erst einmal auf Distanz und hat drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Im Fall von Kirchberg II beträgt das Polster auf Sohren und den ersten Abstiegsrang zwei Punkte. „Ich bin entspannt“, sagte Binningens Trainer Dennis Kohlhaas mit Blick auf die Tabelle. Dessen Team hat nach einem Negativlauf zuletzt drei Spiele in Folge nicht verloren – und in Kirchberg aus seiner Sicht verdient einen Punkt mitgenommen. In der Anfangsphase sah er seinen SV giftiger und mit den besseren Torchancen, allerdings drehte Kirchberg II vor der Pause auf, kam zum verdienten Ausgleich. Danach und zu Beginn der Hälfte zwei hatte Binningen dann die besseren Möglichkeiten, überließ den Hausherren anschließend aber wieder mehr die Spielkontrolle. „Sie hatten dann aber nur eine echte Chance, sodass das Ergebnis in Ordnung geht“, bilanzierte Kohlhaas.

Tore: 0:1 Max Regnier (18.), 1:1 Lukas Wilbert (45.).

SG Mosel Löf – SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid 6:1 (5:0). Nach der deutlichen Klatsche dürfte auch der letzte Niederburger Funken Hoffnung auf den Klassenerhalt erloschen sein. Weil im Parallelspiel die SG Ober Kostenz ebenfalls verlor und Sohren nur einen Punkt holte, könnte die Mannschaft von Coach Chris Bokumabi zwar theoretisch noch nach Punkten gleichziehen, in der Praxis müsste sie aber alle drei Spiele gewinnen, Ober Kostenz und Sohren dürften keinen Punkt mehr holen. Die Gastgeber indes sind durch den Sieg zurück auf Relegationsrang zwei, nachdem Blankenrath bei Vorderhunsrück Punkte liegen ließ. Aus Sicht von Löfs Coach Udo Seifert war die Partie schnell zusammengefasst: „Das Ergebnis war deutlich, aber viel zu hoch. Niederburg war keine fünf Tore schlechter als wir.“ Dass es so deutlich ausfiel, lag seiner Meinung nach an zwei Dingen. Zum einen stand die Löfer Defensive um den starken Rückhalt Kevin Michels im Tor gut, zum anderen zeigte sich die Offensive gnadenlos konsequent. Allein vier der sechs Treffer waren nach Einwürfen gefallen. Das 1:0 erzielte Noah Ostrominski, der im Sommer zum Mitte-Bezirksligisten SG Maifeld-Elztal wechseln wird.

Tore: 1:0 Noah Ostrominski (9.), 2:0 und 3:0 Felix Horn (23., 35.), 4:0 und 5:0 Nico Kerschbaum (37., 44.), 6:0 F. Horn (52.), 6:1 Lars Baumgarten (61.)

SG Vorderhunsrück – SV Blankenrath 1:1 (1:0). Die Blankenrather Serie von zuletzt elf Siegen in Serie ist auf dem Lützer Rasen gerissen. Bis zur 91. Minute hatten die Gastgeber sogar noch mit 1:0 geführt, dann aber nach einem Eckball den Ausgleich hinnehmen müssen. Der war aus Sicht von Coach Alex Blatt zwar, weil so spät, bitter, aber er war durchaus verdient: „Die haben mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr Oberwasser bekommen, aber wir haben es eben auch geschafft, gut dagegenzuhalten.“ Doch gerade in der zweiten Halbzeit habe man gemerkt, dass die Alternativen von der Bank fehlen, dass die Kräfte schwinden. „Die Jungs waren alle auf Anschlag, da muss man jedem Einzelnen ein Kompliment aussprechen“, bilanzierte Blatt. Die Gäste rutschten durch den Punkt in der Tabelle erst einmal auf den undankbaren dritten Platz ab, mussten Löf wieder vorbeiziehen lassen. „Es ist sicherlich eher so, dass die zwei Punkte verloren und wir einen Punkt gewonnen haben“, so der SG-Trainer. Da konnte sein Kontrahent Mario Weirich nicht widersprechen, der mit den ersten 30 Minuten nicht, mit dem Rest aber umso mehr einverstanden war: „Ich fand die Reaktion in Halbzeit zwei richtig gut, wir haben eine Menge Chancen verballert und hätten nach dem Ausgleich sogar durch Felix Fuchs noch das 2:1 erzielen können.“

Tore: 1:0 Niklas Schneider (18.), 1:1 Jan Simon (90.+1).

SG Viertäler Oberwesel – SG Ober Kostenz/Kappel 4:1 (2:0). Schon im Vorfeld hatte Ober Kostenz’ Spielertrainer André Spengler Punkte beim Tabellenführer als mögliche Bonuspunkte deklariert – und die hat seine Mannschaft dann auch nicht geholt. In Halbzeit eins kam die Partie durchaus zäh und auch ohne großes Tempo daher, allerdings machten die Gastgeber aus zwei Ober Kostenzer Ballverlusten im Aufbauspiel zwei Tore. „Wir hatten zwei konsequente Abschlüsse und die haben wir genutzt“, sagte Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning. Nach der Pause versäumte es seine Mannschaft dann, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, drei Hochkaräter zum möglichen 3:0 zu nutzen. Das fiel dann aber nach 56 Minuten und bedeutete die Vorentscheidung aus Sicht des Tabellenführers, der fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Löf hat – und am kommenden Wochenende nach Blankenrath reisen muss „Das Spiel hat sicherlich vorentscheidenden Charakter“, sagt Fahning – und schiebt hinterher: „Wir sind auf dem besten Weg.“ Ober Kostenz noch nicht, das ist aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Sohren wieder auf den ersten Abstiegsplatz abgerutscht. „Jetzt müssen wir die kommenden Spiele nutzen, um zu punkten“, bleibt Spengler pragmatisch.

Tore: 1:0 Chris Jäckel (13.), 2:0 Sebastian Mitchard (37.), 3:0 Jonas Strunk (56.), 3:1 Noah Friedrich (71.), 4:1 Lukas Kriewel (87.)

SV Masburg – FC Karbach II 3:1 (0:1). Erst in der Schlussphase entschieden die Gastgeber die Partie zu ihren Gunsten – hatten aus Sicht von Coach Matthias Bender aber 80 Prozent Ballbesitz. Den ersten Treffer der Partie machten dennoch die Gäste durch Routinier Stefan Preuß, der später noch Gelb-Rot sah. „Die gefühlt 47. in seiner Karriere“, sagte sein Trainer Christopher Frensch, der aufgrund der Personalnot selbst nach acht Jahren noch einmal die Fußballschuhe schnüren musste und zu einem Kurzeinsatz kam. Nicht nur deswegen machte er seiner Mannschaft keinen Vorwurf, die hatten dem Gegner Paroli geboten und hätte mit etwas Glück – und ohne die zweite Rote Karte gegen Andre Dupont, der Bender von hinten umgesenst hatte – das Remis über die Zeit retten können. Verdient wäre das aus Benders Sicht aber nicht gewesen: „Wir waren die klar bessere Mannschaft.“

Tore: 0:1 Stefan Preuß (24.), 1:1 und 2:1 Niklas Diedrich (49., 90.+4), 3:1 Matthias Bender (90.+6).

Besonderheiten: Gelb-Rot für Stefan Preuß (68./Karbach) sowie Maik Steffens (85./Masburg); Rot für André Dupont (Karbach) wegen groben Foulspiels (90.+2).

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