In der A6 geht es wieder los
Spengler: Sonne geht unabhängig vom Ergebnis wieder auf
Wer hält wen auf beim Start nach der Winterpause in der Kreisliga A Staffel 6? Für Cochem (in Grün) um Rachad Moussa Adamou geht es nach Blankenrath, für Vorderhunsrück um Christian Adams (rechts) in Lütz gegen Masburg.
Sascha Berkele

Während Niederburg in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 schon abgeschlagen scheint, trennen vier Teams nur drei Punkte voneinander – und das könnte nach dem ersten Spieltag nach der Winterpause noch enger werden.

Der erste Spieltag nach der Winterpause stellt vor allem die Kellerkinder der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 vor Herausforderungen: Der Vorletzte Sohren muss beim Tabellenführer Oberwesel ran, Schlusslicht Niederburg empfängt den Dritten Braunshorn, der Viertletzte Kirchberg II gastiert beim Fünften Morshausen und der Drittletzte Ober Kostenz sowie Fünftletzte Karbach II treffen im direkten Duell aufeinander. Drei Mannschaften müssen am Ende absteigen.

SG Morshausen-Beulich/Gondershausen – TuS Kirchberg II. Die verpatzte Generalprobe im Viertelfinale des Kreispokals 1, als es eine 0:3-Niederlage bei B-Ligist und Lokalrivale SG Dickenschied gab, bedeutete zugleich das Saisonaus für Kirchbergs Manuel Kleid, der sich einer Operation an der Schulter unterziehen musste. Auch Maximilian Piroth fällt wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk noch einige Zeit aus. Gegen Morshausen wird zudem Kapitän Patrick Daum fehlen, der seinen 30. Geburtstag feiert. Trotz der etwas angespannten Personalsituation erwartet Coach Andreas Auler eine Reaktion auf die Pokalklatsche: „Wir müssen jetzt als Team noch enger zusammenrücken, für uns geht es in der aktuellen Situation darum, um jeden Punkt zu kämpfen.“

Bei Morshausen hat sich die Personalsituation entspannt: Yannik Halfmann und Lukas Ponstein sind wieder dabei, und auch Tim Rohbeck trainierte zuletzt wieder mit. „Das macht uns deutlich flexibler und schwerer ausrechenbar“, sagt Trainer Andy Felgner, der überzeugt ist, dass seine Mannschaft in den verbleibenden Partien ein anderes, vor allem konstanteres Gesicht zeigen wird als vor dem Winter.

SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid – SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach. Während die Gäste noch auf Tuchfühlung zu Rang eins sind – mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Mosel Löf könnten sie nach Punkten mit Primus Oberwesel gleichziehen – geht es für Niederburg nur um eins: den Klassenerhalt. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bereits sieben Punkte. Entsprechend gestaltete sich auch die Vorbereitung, bei der Coach Chris Bokumabi den Fokus auf Mentalität und Mindset legte. Bokumabi hatte sich Braunshorn bei deren Testspiel in Rheinböllen (2:3) angesehen und erwartet eine junge, kompakte Mannschaft mit einem spielstarken Zentrum und einem klaren Plan. Dennoch stuft er sie in die Kategorie schlagbar ein, sagt: „In der A-Klasse Koblenz stünden sie nicht auf Platz drei.“ Wie sein Personal aussehen wird, kann Bokumabi aufgrund von Krankheit und Verletzungen noch nicht absehen.

Ähnlich ist es bei den Gästen, wo Kapitän Alex Merg (krank), Niklas Kneip (Gelb-Rot-gesperrt) und Winterzugang René Fries fehlen werden. Das und der unterschiedliche Fitnesslevel innerhalb der Mannschaft macht es laut Trainer Mirko Bernd nicht leicht für die Partie. Niederburg ist für ihn „einer der schwersten Auftaktgegner der Liga“, da Bokumabi selbst mittlerweile spielberechtigt sei und durch die Winterwechsel Aufbruchstimmung herrsche.

SG Mosel Löf – SV Binningen. „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen“, gibt Coach Udo Seifert zu Protokoll. Der blickt auf eine gelungene Vorbereitung zurück und hofft, dass die Krankheitswelle nicht nach Fastnacht noch zuschlägt, geht aber davon aus, dass er zu Hause gegen Binningen personell die Qual der Wahl hat. Mit Trainersohn Simon Seifert gibt es einen Rückkehrer, zudem hat sich der frühere Cochemer und Müdener Moritz Johann von Bezirksligist TuS Mayen dem Tabellenvierten angeschlossen.

Das Hinspiel in Binningen gewann Löf knapp mit 2:1, Seifert erwartet auch dieses Mal eine Menge Gegenwehr und vor allem im Spiel nach vorne enorme Qualität. „Mit Lucas Etzkorn haben sie einen der besten Stürmer der Liga, die werden sich garantiert nicht hinten rein stellen, sich kämpferisch und spielerisch stak präsentieren“, mutmaßt Seifert.

SG Ober Kostenz/Kappel – FC Karbach II. Während die Gäste knapp über dem Strich stehen, stehen die Gastgeber, allerdings einzig wegen des nicht relevanten Torverhältnisses, unter dem Strich. „Natürlich kann man die Bedeutung der Partie nicht wegdiskutieren“, sagt der Ober Kostenzer Spielertrainer André Spengler, dessen Team im Falle eines Sieges nach Punkten mit der Karbacher Reserve gleichziehen würde. Spengler sagt aber auch: „Ganz unabhängig vom Spielausgang geht am Montag sowohl in Kostenz als auch in Karbach die Sonne wieder auf.“ Will heißen: Richtungsweisend ja, allerdings nicht so, dass durch das Ergebnis eine Entscheidung über Abstieg und Klassenerhalt fallen wird. Der SG-Trainer geht jedenfalls mit einem guten Gefühl ins Spiel, blickt auf eine ordentliche Vorbereitung zurück, nach der es keine Verletzten zu beklagen gibt.

Ganz anders gestaltet sich die Situation bei der Karbacher Reserve, wo Coach Christopher Frensch mit der Vorbereitung alles andere als zufrieden ist. Viele Verletzte sowie Kranke, wenig Einheiten mit voller Kapelle, zudem gab es die bekannten „Personalrochaden“ mit Bezirksligist TSV Emmelshausen, um dort die Bezirksliga zu halten. Auch deswegen sieht er seine Mannschaft auf dem Ober Kostenzer Hartplatz in der Außenseiterrolle.

SV Blankenrath – Spvgg Cochem. Vor der Partie in Blankenrath bangt Cochems Coach Tam Nsaliwa noch um zwei ganz wichtige Stützen in seinem Team. Sowohl hinter Keeper Patrice Sesterhenn als auch hinter Leonid Neumann, den sein Trainer als „unseren Spieler des Jahres“ bezeichnet, stehen Fragezeichen. Beide haben verletzungsbedingt große Teile der Vorbereitung nicht absolviert. Auch andere Akteure waren über längere Zeit verletzt oder krank, sodass Nsaliwa auf eine nicht ganz ideale Zeit zurückblickt. An das Hinspiel gegen Blankenrath hat er nicht die besten Erinnerungen, denn da gab Cochem eine 2:0-Pausenführung noch aus der Hand, verlor am Ende mit 3:4: „Sie sind sehr spielstark und ich erwarte auch dieses Mal wieder eine gute Partie.“

SV-Coach Mario Weirich erwartet nach einer guten Vorbereitung mit durchwachsenen Ergebnissen ein enges Spiel, bei dem er noch auf den einen oder anderen Akteur krankheits- oder verletzungsbedingt wird verzichten müssen.

SG Viertäler Oberwesel – SG Sohren/Büchenbeuren. Der Winterwechsel von Abwehrspieler Serhii Tumko von Sohren nach Oberwesel spielt für den zum Saisonende scheidenden Gäste-Spielertrainer Dominik Kunz keine große Rolle: Zum einen hatte Tumko zuletzt bei seiner Mannschaft keine Rolle mehr gespielt, war einfach nicht mehr aufgetaucht, zum anderen geht Kunz fest davon aus, dass er am Sonntag in Winzberg ohnehin nicht auflaufen wird. „Und wenn er aufgestellt wird, ist das eine Extramotivation für meine Jungs“, so Kunz. Die wird es nicht geben, das macht sein Gegenüber Christoph Fahning deutlich. Der hat den Neuzugang erst einmal im Training gesehen und plant am Sonntag keinesfalls mit Tumko. Muss er auch deswegen nicht, weil die Personalsituation gut ist. „Bis auf die Langzeitverletzten sind alle da“, so Fahning, der nach ordentlicher Vorbereitung mit einem guten Gefühl ins Spiel.

Das tut auch Kunz nach dem 3:0-Sieg im letzten Test gegen Mosel-A-Ligist SG Zell. „Wenn wir so auftreten, sehe ich uns keinesfalls chancenlos“, so Kunz. Dem steht der gleiche, wenn auch überschaubar breit aufgestellte Kader wie zuletzt zur Verfügung, lediglich Jimi Lee Gronich fehlt aus beruflichen Gründen. Dabei ist – nicht nur dieses Mal, sondern für die gesamte Restrückrunde – wie berichtet der 43-jährige Offensivmann Daniel Ank, der noch einmal angreifen wird und laut Kunz definitiv eine Verstärkung ist: „Daniel ist topfit und weiß immer noch, wo das Tor steht.“

SG Vorderhunsrück – SV Masburg. Eine anspruchsvolle Aufgabe erwartet Masburgs Spielertrainer Matthias Bender auf dem engen Lützer Rasen. „Vorderhunsrück spielt körperbetonten Fußball. Da haben wir uns immer schwergetan“, sagt er. Wie sich seine Personalsituation gestaltet, ist aktuell noch offen, denn auch weiterhin hat er Kranke und Verletzte zu beklagen.

Die Gastgeber indes sind gut durch die Vorbereitung gekommen, die Trainingsbeteiligung war laut Coach Alex Blatt hoch: „Allerdings haben wir mit Masburg direkt ein dickes Brett zu bohren. Die stehen nicht umsonst auf dem zweiten Platz.“

Top-News aus dem Sport