Die Strohhälme, an die sich die SG Niederburg in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 klammern kann, werden kürzer. Dennoch bleibt Coach Chris Bokumabi auch vor dem Duell beim SV Binningen optimistisch. Diesen Optimismus versuchen auch die anderen Trainer der Kellerkinder vorzuleben – allen voran Sohrens Trainer Dominik Kunz vor dem Heimspiel gegen Mosel Löf. Zurück in die Erfolgsspur will auch die Reserve des TuS Kirchberg, die seit mehr als einem halben Jahr auf einen Sieg wartet. Der Blick auf den 17. Spieltag:
SG Morshausen/Beulich/Gondershausen – SG Vorderhunsrück. Beide Mannschaften haben am vergangenen Wochenende Selbstbewusstsein getankt, die Gastgeber durch einen 4:0-Sieg gegen Kirchberg II, die Gäste durch ein 3:0 gegen Masburg. Dennoch scheinen die Rollen vor dem direkten Aufeinandertreffen am Freitag in Gondershausen klar verteilt: Morshausen ist weiter auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze, Vorderhunsrück steht mit elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge im relativ gesicherten Mittelfeld. Allerdings sagt SGM-Coach Andy Felgner, „dass wir nicht den Anspruch haben, nach oben zu schauen“.
Den Anspruch, die Partie gewinnen zu wollen, habe seine Mannschaft aber schon. „Gerade in unserem Spiel nach vorne haben wir durch unsere Rückkehrer enorme Qualität hinzugewonnen“, so der Morshausener Trainer. Das weiß auch sein Gegenüber Alex Blatt, der den Gastgebern das Prädikat „gut bis sehr gut“ ausstellt: „Die können es spielerisch lösen, können aber auch einen langen Ball schlagen, dazu noch körperlich verteidigen.“
FC Karbach II – SV Blankenrath. Durch die Niederlage in Ober Kostenz hat sich die Lage bei der Karbacher Reserve im Tabellenkeller noch einmal zugespitzt: Die Mannschaft von Christopher Frensch hat drei Zähler Vorsprung auf Kirchberg II und Sohren, die auf den ersten beiden (von drei) Abstiegsrängen stehen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Karbach II könnte mit einem Sieg am Freitag auf dem Quintinsberg-Kunstrasen schon einmal vorlegen und den Druck an die Konkurrenz weitergeben.
Allerdings kommt mit Blankenrath eine Mannschaft, die mit einem Sieg aus der Winterpause gestartet ist – und die nach der Niederlage im Hinspiel auf Wiedergutmachung aus ist. „Das war unsere bislang schwächste Saisonleistung“, erinnert sich Trainer Mario Weirich. Den stimmen die Leistungen seiner Mannschaft in der jüngsten Vergangenheit (fünf Siege in Folge) aber durchaus optimistisch. Blankenrath muss auf Sandro Ahlert (verletzt) und Steven Kolb (Urlaub) verzichten.
SG Sohren/Büchenbeuren – SG Mosel Löf. Auf Wunsch der Gastgeber wurde die Partie von Samstag – wenn Sohren eigentlich seine Heimspiele austrägt – auf Sonntag verlegt. „Wenn wir uns nicht selbst schwächen, stimmen wir da natürlich zu“, sagt Löfs Coach Udo Seifert. Der war mit dem Spiel seiner Mannschaft beim 2:1-Sieg gegen Binningen nicht ganz zufrieden, hat die Woche genutzt, um noch einmal alles auf Null zu stellen – und hofft, dass sein Team in Sohren vor allem spielerisch einen besseren Auftritt zeigt. „Die werden uns allerdings nicht den Gefallen tun, uns spielen zu lassen“, sagt Seifert.
Denn der geht davon aus, dass für die abstiegsbedrohten Gastgeber gerade die Heimspiele die Strohhälme sind, an denen sie sich festhalten wollen. Auf der Torwartposition wird Sohrens Spielertrainer Dominik Kunz improvisieren müssen, nachdem Tim Jakobs in der Partie bei Oberwesel (2:4) nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. „Das Spiel gegen Oberwesel war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, da hat die Moral, vor allem nach dem 0:2 gestimmt“, so Kunz, der sich gegen Löf einen ähnlich engagierten Auftritt wünscht.
TuS Kirchberg II – Spvgg Cochem. Durch das 0:4 in Gondershausen hat sich die Lage bei der Kirchberger Reserve noch einmal zugespitzt. Das Team von Andreas Auler ist durch den gleichzeitigen Sieg von Lokalrivale Ober Kostenz auf einen Abstiegsplatz abgerutscht, wartet seit 8. September, damals gab es ein 5:3 gegen die SG Vorderhunsrück, in der Liga auf einen Sieg – und steht vor der Partie gegen Cochem schon mächtig unter Druck. Dass seine Mannschaft gegen Cochem, wo das Hinspiel deutlich mit 0:3 verloren ging, eine deutliche Steigerung wird zeigen müssen, das ist Auler bewusst. Da die erste Mannschaft direkt im Anschluss spielt, wird er nicht auf Unterstützung von oben bauen können.
SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld – SG Ober Kostenz/Kappel. Der Nachfolger von André Spengler steht fest: Pascal Endres wird ab der nächsten Spielertrainer bei der SG Ober Kostenz. Der 30-Jährige spielt derzeit noch für den Ligakonkurrentem TuS Kirchberg II, davor war der Offensivmann unter anderem beim SV Blankenrath und der SG Argenthal aktiv. Trainererfahrung sammelt Endres seit Jahren im Jugendbereich, momentan gehört er zum Trainerteam der A-Junioren des JFV Rhein-Hunsrück. Was Spengler in der kommende Runde macht, steht noch nicht fest. Er will zum Abschied mit Ober Kostenz ein drittes Jahr A-Klasse in Folge buchen. Das späte 3:2 gegen Karbach II war ein wichtiger Schritt, drei Punkte beträgt nun der SG-Vorsprung auf die Abstiegszone. „Nach dem Sieg ist uns wirklich ein Stein vom Herzen gefallen“, so Spengler.
Den Sieg könnte seine Mannschaft nun in Braunshorn vergolden. Allerdings ist die Partie für Spengler ein klassisches Bonusspiel: „Sie sind Zweiter und gehören für mich auch dahin.“ Nach einem Jahr der Konsolidierung habe sich Braunshorn wieder gefunden und bringe wieder die Intensität auf den Platz, die die Gastgeber in der Vergangenheit schon ausgezeichnet habe. Spengler weiß das nicht nur aus dem Hinspiel, als es eine knappe 2:3-Niederlage für sein Team gab, sondern auch von der einen oder anderen Spielbeobachtung.
SV Binningen – SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid. Eine Partie konnte die SG Niederburg in dieser Saison bislang gewinnen und das war beim 3:1 im Hinspiel gegen Binningen. An der schwierigen Ausgangslage – gerade nach der 0:1-Niederlage gegen Braunshorn – ändert das alles aber nichts. „Der Rückstand beträgt mittlerweile schon zehn Punkte, viele haben uns bereits abgeschrieben“, weiß Spielertrainer Chris Bokumabi, der allerdings weiterhin an seine Mannschaft glaubt.
Er erwartet in Binningen einen schwer zu bespielenden Platz und einen leidenschaftlich agierenden Gegner. Vor allem auf die Schlüsselspieler Lucas Etzkorn und Markus Thönnes gelte es, ein Augenmerk zu legen. Letzteren kennt Bokumabi übrigens noch aus gemeinsamen Zeiten beim TuS Mayen. Binningens Trainer Dennis Kohlhaas sagt: „Ich habe alle Mann an Bord. Wir werden Niederburg als Tabellenletzter keinesfalls unterschätzen. Es gilt, die Hinspielniederlage wettzumachen.“
SV Masburg – SG Viertäler Oberwesel. Auch wenn derzeit noch nicht klar ist, in welcher Klasse die SG Viertäler Oberwesel in der kommenden Saison spielen wird, laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. Die Abgänge von Defensivakteur Anton Radic und Torwart Alex Schwertel (gehen beide zusammen mit Coach Christoph Fahning zum FC Emmelshausen-Karbach II) stehen genauso fest wie die Zugänge von Valentino Musa und Fabio Aquila, die zusammen mit dem neuen Trainer Rafael Sousa aus Rheinböllen kommen. „Vor allem auf der Torhüterposition müssen wir jetzt aktiv werden“, sagt SG-Abteilungsleiter Manuel Bender.
Das sind Dinge, mit denen sich Fahning indes nicht mehr zu beschäftigen braucht, sein Fokus liegt auf der aktuellen Saison und die möchte er bestmöglich abschließen. „Das bedeutet für mich, dass es vorwiegend um die Art und Weise unseres Spiels geht“, so der Trainer. Beim 4:2-Sieg gegen Sohren hatte ihm der Auftritt einer Mannschaft nicht gefallen, „auch wenn wir viel mehr Tore hätten schießen müssen“. Mit Masburg erwartet er nun einen stärkeren Gegner, vor allem auf deren heimischem Geläuf. Viel stehe und falle, das ist bei den Gastgebern und den Gästen aktuell ähnlich, mit der Kadersituation. Wer zurückkehrt, das entscheidet sich in beiden Fällen kurzfristig. Mit einem Heimsieg könnte der Vierte Masburg bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer Oberwesel heranrücken.