Fallen am Wochenende die ersten Entscheidungen in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6? Oberwesel könnte sich vorzeitig zum Meister krönen und auch der Abstieg von Niederburg sowie Karbach II könnte endgültig besiegelt werden.
FC Karbach II – SG Morshausen/Beulich/Gondershausen (Fr., 20 Uhr, in Leiningen). Einer freut sich ganz besonders auf das Aufeinandertreffen mit vielen Freunden und ehemaligen Weggefährten: Karbachs Coach Christopher Frensch, der auch in der vergangenen Woche beim Morshausener Spiel gegen Cochem (3:2) vor Ort und lange noch mit den Spielern zusammengesessen hatte. „Natürlich habe ich ein paar dumme Sprüche von wegen Gegnerbeobachtung gedrückt bekommen, aber ich glaube, jeder weiß, dass das nicht meine Intention war“, sagt er. Auch das direkte Aufeinandertreffen in Leinungen sieht er als eine Begegnung von Freunden. „Und das ist es doch, was den Fußball ausmacht“, so Frensch. Der hat zwar festgestellt, dass sein Team rechnerisch noch nicht abgestiegen ist, hat sich aber damit abgefunden, künftig eine Klasse tiefer antreten zu müssen. Derzeit laufen die Planungen bereits im Hintergrund. Fest steht, dass Stefan Preuß (gegen Morshausen gelb-rot-gesperrt) und Hendrik Ullrich künftig nicht mehr zur Verfügung stehen werden, viele Dinge werden sich laut Coach aber erst kurzfristig entscheiden, nämlich dann, wenn klar ist, wie die Kaderzusammensetzungen in erster und zweiter Mannschaft des künftigen FC Emmelshausen-Karbach sein werden.
SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid – TuS Kirchberg II (So., 14.30 Uhr, in Biebernheim). Auch wenn aus Sicht von Niederburgs Trainer Chris Bokumabi beim 1:6 in Löf nichts passiert ist, was völlig unerwartet war, bleibt für ihn festzuhalten, „dass wir hinter unseren Erwartungen geblieben sind“. Und das schmerze, weil sportlich, menschlich und psychologisch nicht alles zusammengepasst habe. Dennoch spricht er seiner Mannschaft nicht ab, hart gearbeitet und sich in vielen Spielen unter Wert verkauft und teilweise selbst geschlagen zu haben: „Der Blick geht trotzdem nach vorne, wir haben noch drei Spiele, davon zwei Heimspiele.“ Wichtig sei es, mit einer intakten Mannschaft in die neue Saison zu starten oder sie so zu verabschieden. Bedeutet auch, dass noch nicht klar ist, ob es mit Bokumabi weitergehen wird. Die Kirchberger Reserve steckt mitten im Abstiegskampf und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone und den Drittletzten Sohren. „Wir erwarten einen heißen Tanz“, sagt TuS-Coach Andreas Auler, der von seiner Mannschaft erwartet, dass sie voll dagegenhält. Er muss auf Silas Wilbert und Connor Raabe verzichten, wird aber mit Spielern aus der A-Jugend auffüllen können.
SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach – SV Masburg (So., 14.30 Uhr, in Braunshorn). Für beide Teams geht es nur noch um Platzierungen – Braunshorn möchte Rang vier möglichst verteidigen, Masburg könnte diesen vierten Platz noch erreichen, hat aktuell vier Punkte Rückstand. Die Gäste, die nach der Winterpause einen Ergebnisdurchhänger hatten, sind mittlerweile wieder zurück in der Spur, holten zuletzt in drei Spielen sieben Punkte. „Den Trend wollen wir natürlich fortsetzen“, sagt Spielertrainer Matthias Bender. Der muss auf Leistugsträger Maik Steffens verzichten, der beim 3:1-Sieg gegen Karbach II Gelb-Rot sah. Aber auch sein Gegenüber Mirko Bernd wird auf wichtige Akteure verzichten müssen, denn neben den Langzeitverletzten wird auch Niklas Kneip mit einer Muskelverletzung weiter ausfallen. „Aber gut“, sagt Bernd, „in Sohren haben wir das gut kompensiert beim 2:2, wir müssen nur einfach effektiver werden, uns fehlt die Ruhe vor dem Tor, denn dann gewinnst du die beiden letzten Spiele statt sie unentschieden zu spielen.“
SG Ober Kostenz/Kappel – SG Mosel Löf (So., 14.45 Uhr, in Ober Kostenz). „Ich mag die Situation, wie sie jetzt ist.“ Das sagt überraschenderweise nicht Löfs Coach Udo Seifert, sondern sein Gegenüber André Spengler. Er präzisiert: „Drei Spieltage vor dem Ende ist es enger denn je. Jeder weiß, worum es geht, man muss nach links und rechts gucken und vor allem selbst punkten, punkten, punkten.“ Auch Spengler ist überzeugt, dass die drei Lokalrivalen Kirchberg II, Sohren und sein Team am Ende um die zwei noch freien Plätze kämpfen werden, zumal es noch zu den Duellen Kirchberg II gegen Sohren am vorletzten und Ober Kostenz gegen Kirchberg II am letzten Spieltag am 24. Mai kommt. Löf kämpft indes einen anderen Kampf, nämlich den um Relegationsrang zwei. Um sich optimal auf den Untergrund vorzubereiten, wurde unter der Woche zweimal auf dem Burgener Hartplatz trainiert. Löf kann mit einem Sieg vorlegen, kann den Druck auf Oberwesel und auf Blankenrath, die erst im Anschluss spielen, erhöhen.
Spvgg Cochem – SG Vorderhunsrück (So., 15 Uhr). Während Cochem noch ein wenig zittern muss, wohl aber nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun bekommen dürfte, hat sich Vorderhunsrück durch den Punktgewinn aller Abstiegssorgen entledigt. „Das ist mir am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit gekommen“, erzählt Trainer Alex Blatt. Dessen Team hat acht Punkte Vorsprung – und da es im Keller noch zu direkten Duellen kommt, reicht das Polster definitiv. Vor allem vor dem Hintergrund, dass seine Mannschaft personell nahezu über die komplette Saison enorm gebeutelt war, ist die Leistung laut Blatt umso höher zu bewerten: „Die Saison ist noch schöner als die erfolgreiche vor zwei Jahren, weil der Zusammenhalt im Team einfach stimmt.“ Mit Cochem erwartet er noch mal einen echten Brocken, ist überrascht, dass sich die Gastgeber in der Tabelle hinter seinem Team einreihen: „Das war in der Hinrunde die spielstärkste Mannschaft, da hatten wir überhaupt nichts zu melden beim 0:4.“
SV Binningen – SG Sohren/Büchenbeuren (So., 15 Uhr). Während Binningen die Partie halbwegs entspannt angehen kann, hat fünf Punkte Vorsprung auf Sohren und auf den ersten Abstiegsrang, müssen die Gäste Zählbares holen, um weiter im Rennen um die Nichtabstiegsplätze zu bleiben. Allerdings würde auch SV-Coach Dennis Kohlhaas aus dem „wir sind aus dem Gröbsten raus“ ein „wir sind auch rechnerisch gerettet“ machen – und dazu wäre seiner Ansicht nach ein Punkt gegen Sohren wohl vonnöten. Bei Sohren sieht die Lage anders aus. Da bleibt es bei einem Dreikampf zwischen der SG, Ober Kostenz und Kirchberg II, die den einen verbleibenden Abstiegsplatz unter sich ausmachen werden. „Der Druck legt also klar bei uns“, sagt Spielertrainer Dominik Kunz, der ein ekliges Spiel auf einem schwer zu bespielenden Platz erwartet, der dafür aber, abgesehen von Daniel Dreher, den Kader der Vorwoche zur Verfügung hat. Bei den Gastgebern fehlen Elias Ternes, Dominik Hartmann und Carsten Kasper verletzt, Sven Straßen und Colin Laux kommen zurück.
SV Blankenrath – SG Viertäler Oberwesel (So., 17 Uhr). Auf Wunsch der Gastgeber wurde die Partie auf 17 Uhr verlegt – was für beide Mannschaften den Vorteil hat, dass sie bereits wissen, ob der direkte Konkurrent Mosel Löf in Ober Kostenz Punkte hat liegen lassen oder nicht. Käme der aktuelle Tabellenzweite nämlich nicht über einen Zähler hinaus, könnte sich Oberwesel im Fall eines Sieges bereits zum Meister küren, hätte dann zwei Spieltage vor Schluss sieben Punkte Vorsprung. Doch damit beschäftigt sich Spielertrainer Christoph Fahning derzeit nur am Rande, schließlich weiß der sehr genau, dass seine Mannschaft die durchaus hohe Hürde Blankenrath selbst erst einmal nehmen muss. Das Hinspiel gewann die SG mit 2:1 – es war für den SV zugleich die bis dato letzte Niederlage. Anschließend gab es ein Remis gegen Löf, elf Siege in Folge und zuletzt ein 1:1 bei Vorderhunsrück. Mit Blick auf das Thema Druck haben die beiden Trainer übrigens sehr konträre Ansichten. Blankenraths Mario Weirich sieht den klar bei den Gästen, „denn die wollen unbedingt hoch“. Fahning ist der Ansicht, dass der SV mehr Druck hat: „Wenn sie noch auf Platz eins springen wollen, ist das ihre letzte Chance. Und wenn du als Sportler so eine Möglichkeit hast, willst du die auch ergreifen. Wir haben noch einen Freischuss.“ Beide Teams, da herrscht dann mehr oder minder wieder Einigkeit, rechnen sich jedenfalls etwas aus. „Für mich ist das schon die stärkste Mannschaft in der Klasse, aber wir können befreit aufspielen und spielen zu Hause“, sagt Weirich. „Wir wollen das natürlich ziehen, trotz Freischuss“, so Fahning. Der muss auf Jonas Henzel und seinen Bruder Stefan verzichten, bangt noch um Chris Jäckel und Jonas Strunk.